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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unschönen Tod gefunden hatten, hörte ich monatelang keinen Mucks von Wa-Gon.
    Seinen Rat befolgend, wagte ich mich nicht in die Nähe seiner Klause.
    Wie ich mich ohne seine Protektion über Wasser hielt? Nun, das wird die Nachwelt nicht sonderlich interessieren.
    Kurz zusammengefasst: Die Zentralbank und eine leichte Hand bei der Verteilung von Schutzgel..., Pardon: Förderungsmitteln halfen mir, die gröbsten Schwierigkeiten zu meistern.
    Über ein Jahr war vergangen, seit die KUTATU angedockt hatte, da bekam ich Ar-Dus-Taar überraschend wieder vor die Sehschwingen.
     
    *
     
    Sie sah schrecklich aus, mit Wundmalen übersät, wie von tausend Teufeln gehetzt.
    „Rasch, versteck mich, Vennok!", fauchte sie mir zu. „Es soll dein Schaden nicht sein. Hilf mir! Falls mich Wa-Gon nicht sogleich aufspürt, werde ich diese Station nach und nach in meine Gewalt bringen, und dann ..."
    Ich sah mich um. Wir waren allein im Gang zu meinem Kontor. Dort gab es tatsächlich Möglichkeiten, die Kartanin fürs Erste zu verbergen.
    „Du bist ihm entflohen?", fragte ich überflüssigerweise.
    Sie habe seit Monaten darauf hingearbeitet, erzählte sie hastig. Endlich war es ihr gelungen, einen der Roboter umzupolen und mittels dessen Signalkodes die Sperren zu überwinden. „Mach schon, jeden Moment kann das Scheusal meine Flucht bemerken!"
    Ich überlegte.
    Dass es die hehre Pflicht des Chronisten ist, sich auf die Seite der Sieger zu schlagen, habe ich ja bereits ausgeführt. Und obwohl Ar-Dus-Taar schwer gezeichnet wirkte – allein, dass sie die Torturen bis jetzt überlebt hatte, im Unterschied zu ihren sämtlichen Begleitern, zeichnete sie als eine Persönlichkeit aus, die außergewöhnliche Zähigkeit und Willensstärke besaß.
    Zweifelsohne war sie eine geborene Gewinnerin. Andererseits: Entdeckte Wa-Gon-Bloi, dass ich ihr geholfen hatte, und behielt letztlich doch die Oberhand, so hatte ich mein Leben verwirkt.
    Und wie standen, realistisch betrachtet, die Chancen, dass Ar-Dus und ich allein das ganze Habitat übernehmen konnten? Selbst wenn wir dieses Tollhaus unter Kontrolle und geschlossen gegen den Karaponiden in Stellung brachten, war da immer noch die ominöse Selbstvernichtungsanlage ...
    Ich musste mich entscheiden und tat dies so, wie es einem wahren Chronisten geziemte. „Hältst du mich für einen Verräter?", wies ich die gemeine Unterstellung schärfstens von mir.
    Dann betätigte ich, ganz fleischgewordene Loyalität, den Alarmknopf in meiner Hosentasche.
     
    *
     
    Sie rannte davon, wurde aber aufgrund meiner Hinweise bald wieder eingefangen.
    Wa-Gon-Bloi überschlug sich nicht gerade vor Lob und Dankbarkeit. Immerhin gewährte er mir eine Art Audienz und stellte mir sogar frei, mich ebenfalls, wie er es ausdrückte, „an dieser Kartanin, die ums Verrecken nicht sterben will, zu ergötzen".
    Ich verzichtete darauf, die unschöne Doppelung der Begriffe verrecken und sterben zu kritisieren, und lehnte nach höflichem Zögern auch das großzügige Angebot ab. Jedoch schieden wir in so gutem Einvernehmen wie lange nicht mehr.
    Und das sollte sich bezahlt machen.
    Denn schon wenige Tage danach erhielt die Schwingevon-Raffat erneut Besuch.
    Diesmal handelte es sich um ein Riesenschiff: um eine unglaubliche dreitausend Meter durchmessende Kugel mit wulstförmigem Äquatorring und zwei weiteren, halb in der Außenhülle versenkten, kleineren Kugelraumern. Welch ein Gigant!
    Die Konstruktion war uns unbekannt.
    Allerdings wies sie kaum Ähnlichkeiten mit den üblichen Kolonnen-Einheiten auf. Und dass dieses gewaltige Schiff von Angehörigen der Khif Chimanga gekapert und danach ausgerechnet zu unserer Bergung entsandt worden wäre – daran glaubten nicht einmal diejenigen von uns, die sich mit selbst erzeugtem Fusel vollständig ihr Hirn verbrannt hatten.
    Somit blieb der „Neue Bund der Zweiundzwanzig". Auch wenn wir Ar-Dus-Taars Leuten bisher nur die klassischen kartanischen Trimarane zugetraut hatten – offenbar waren sie nun doch gekommen, um nach ihr Ausschau zu halten.
    Was wiederum einiges darüber aussagte, wie viel sie ihnen wert war.
    Mit grenzlegalen Transaktionen, die von niederträchtigen Verleumdern „Lösegeld-Erpressung" genannt wurden, kannten wir uns aus. Da der potenzielle Geschäftspartner höchstwahrscheinlich über Waffen verfügte, mit denen er die ganze Schwingevon-Raffat leichter Hand aus dem Weltall pusten konnte, verbot sich eine direkte Kontaktaufnahme. Wir durften erst

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