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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Banden, die sich für diese Verzweiflungsaktion zusammengetan hatten. Mit den an Bord verbliebenen Besatzungsmitgliedern machten sie kurzen Prozess, egal ob jene sich ergaben oder Widerstand leisteten.
    Dann versuchten sie, das Beiboot gewaltsam zu starten – und richteten schwere, wie sich herausstellen sollte, irreparable Schäden an.
     
    *
     
    So sehr tobte Wa-Gon-Bloi, nachdem uns die Nachricht von der Irrsinnstat ereilte hatte, dass ich schon befürchtete, er würde aus blanker Wut die ganze Schwingevon-Raffat in die Luft jagen.
    Ar-Dus-Taar, die ihren Zorn deutlich besser zügeln konnte, beruhigte den Karaponiden kühl: Selbstverständlich würden die Mörder bestraft werden müssen.
    Aber noch sei, abgesehen von den Todesopfern, nichts verloren außer dem zerstörten Beiboot. Die Forschungsstation verfüge doch sicher über einen Hypersender, mit dem sich ihr Trimaran ebenfalls per Rafferspruch erreichen lasse.
    Wa-Gon glühte mich aus blutunterlaufenen Augen an. „Sag’s ihr!", bellte er.
    Leider, klärte ich die Kartanin auf, waren die erwähnten, angesichts unserer Lage für unnütz gehaltenen Aggregate schon vor Langem zerlegt und die einzelnen Bestandteile anderweitig verwendet worden. „Möglicher Weise gelingt es dir und deinen Begleitern, die Funkanlage wieder zusammenzubauen. Aber das wird Wochen in Anspruch nehmen, schätze ich."
    Nun wankte auch Ar-Dus-Taar. „Mein Stellvertreter hat Befehl, nur genau einen Tag auf meine Rückkehr oder neue Anweisungen zu warten", sagte sie mit flacher Stimme. „Die Region ist zu gefährlich, um sich hier länger aufzuhalten.
    Trifft kein Lebenszeichen von mir ein, müssen die KUTATU, deren Crew und ich als Verluste abgeschrieben werden, und der Trimaran fliegt unverzüglich nach Quamoto zurück."
    Mit anderen Worten: Er war so gut wie weg. Die letzte Chance auf Flucht – vertan.
    Das Schicksal hatte uns eine rettende Hand gereicht, und diese Kretins aus den Lumpen-Sektionen hatten sie abgehackt.
     
    *
     
    Befremdlicherweise reagierte Wa-Gon nicht geknickt, sondern geradezu aufgekratzt, als verleihe ihm Ar-Dus bloße Anwesenheit neue Vitalität.
    „Schau an, das Blatt hat sich gewendet", sagte er zu ihr und fletschte die Zähne, gelben Geifer versprühend. „Deine Rückendeckung hat sich verflüchtigt. Du bist in meiner Tatze, Weib, und mit Haut und Pelz meiner Gnade ausgeliefert."
    Simultan griffen Ar-Dus-Taar und ihre Begleiter nach den Kombistrahlern, die sie in Holstern am Gürtel der Montur trugen. Doch keiner kam auch nur dazu, die Waffe zu ziehen.
    Auf eine kaum sichtbare Handbewegung Wa-Gons hin schossen mattblaue Blitze aus Mündungen, die in den Wänden verborgen gewesen waren. Die Kartanin gingen zu Boden; paralysiert, wie ich daran erkannte, dass mein rechtes Bein, welches ebenfalls getroffen worden war, vom Mittelschenkel abwärts schlagartig taub wurde.
    Breitbeinig baute sich der Karaponide über Ar-Dus auf, ganz ohne Hilfe seines mechanischhydraulischen Stützapparats. „Hübsch siehst du aus, wie du so hilflos daliegst. Wir beide werden mächtig Spaß haben."
    Er versetzte der Bewegungsunfähigen einen spielerischen Tritt in die Hüfte, dass ich eine Rippe knacksen hörte. „Ich bin überzeugt, du hast mir viel mitzuteilen. Und viel mit mir zu teilen ..."
    Nach einem weiteren Wink von ihm erschienen Roboter. Wa-Gon wies sie an, die Gefangenen in Einzelzellen unterzubringen.
    Mich schickte er fort. „Wage es nicht, unangemeldet hier einzudringen. Es wäre dein sicherer Tod, Kerseluuf. Falls ich deiner bedarf, rufe ich dich. Raus jetzt!"
    Ich hinkte von dannen, unsicher, ob ich es als positiv oder negativ einstufen sollte, dass er seine Tatkraft unverhofft wiedererlangt hatte.
     
    *
     
    In den folgenden Zyklen wurden die Slum-Sektoren noch häufiger als zuvor vom „Bevölkerungsabbau" heimgesucht.
    Ich kann nicht behaupten, dass ich das bedauerte. Die dort hausenden Asozialen vermehrten sich ohnehin wie die Zuchtnager.
    Mit diesem unmissverständlichen Nachweis seiner Zugriffsmöglichkeiten auf die Lebenserhaltungssysteme des Habitats schien sich Wa-Gon-Bloi zu begnügen. Ansonsten kümmerte er sich weiterhin nicht um die immer miserabler werdenden Verhältnisse in der Schwingevon-Raffat.
    Stattdessen vergnügte er sich offenbar mit den gefangenen Besatzungsmitgliedern der KUTATU. Alle paar Wochen warfen die Roboter eine Leiche vor die Schleuse.
    Nachdem alle Kansahariyya-Leute bis auf ihre Kommandantin einen gewiss

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