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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verhandeln, ja überhaupt erst in Erscheinung treten, wenn wir mehr als nur Ar-Dus-Taar als Faustpfand hatten.
    Wa-Gon-Bloi sah das genauso. Zudem taxierte sein Para-Sinn das fremde Kugelschiff als zwar immens gefährlich, aber erringbar und jedenfalls als die wertvollste Beute, die ihm je untergekommen war.
    Mein allmählich wieder an Charisma gewinnender Führer bat mich zu sich.
    Gemeinsam schmiedeten wir in aller Eile einen Plan.
     
    7.
     
    Ein schlechtes Omen?
    „Du bist doch dieser Fremdseelenklempner, nicht wahr?"
    Hajmo schrak zusammen. Er war dabei gewesen, die in die Positronik seines SERUN-Kampfanzuges hochgeladenen, ethnologischen Datenbänke über Vennok so zu konfigurieren, dass er sie mittels Augenbewegungen abrufen konnte.
    Bittere Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass es wenig nutzte, das gesamte vorhandene Wissen über ein Volk mitzuschleppen. Man musste es vor allem rechtzeitig konsultieren können. Notfalls auch, wenn man unter Feindbeschuss stand, alle Hände voll zu tun hatte und zugleich akustisch mit der Einsatzleitung kommunizierte.
    „Äh ... ja. Hallo."
    „Limram Varmdalen", stellte sich der Mann vor, der nach ihm den Shift bestiegen, sich neben Hajmo gesetzt und ihn gleich danach angesprochen hatte. Er streckte die Hand aus.
    Hajmo ergriff sie zögerlich. Jetzt erkannte er sein Gegenüber. Varmdalen, das war der Oxtorner, der Marc Herren so dramatisch außer Gefecht gesetzt hatte.
    Im SERUN hatte er wie ein ganz normaler, glatzköpfiger, ein wenig breitschultrigerer Terraner mit übergroßen Füßen gewirkt.
    Aber Oxtorner besaßen aufgrund der Anpassung an die extremen Umweltbedingungen ihres Heimatplaneten eine sogenannte Kompaktkonstitution. Ihre Knochen und Muskeln erreichten die Stabilität von Stahlplastik, sodass die eher unauffällige Körpergröße über ihre schlichtweg übermenschliche Kraft hinwegtäuschte. Varmdalen hätte Hajmos Hand zu Brei zerquetschen können, ohne sich im Geringsten anzustrengen.
    Stattdessen schüttelte er sie ganz beiläufig und fragte dabei: „Wie geht es deinem Freund, dem Pharmakologen?"
    „Gut. Auf dem Weg der Besserung." Hajmo brachte eine Art Lächeln zustande.
    „Auch, was Selbsteinschätzung und die Wahl seiner Gegner betrifft, hoffe ich."
    „Hör mal, ich wollte ihm wirklich nicht wehtun. Dachte mir, ich lasse ihn ein, zwei Minuten lang herumtänzeln, dann tippe ich ihm sanft auf den Solarplexus und lege ihn schlafen. Aber er hat gleich eine ziemlich raffinierte Doppelfinte ausgepackt, mit der er mich beinahe düpiert hätte, und dann habe ich aus purem Reflex ..."
    „Schon okay", sagte Hajmo. „Marc wird keinen Schaden davontragen und im Idealfall gelernt haben, wo seine Grenzen sind. – Bitte entschuldige, Oberstleutnant, ich war so mit meinen Vorbereitungen beschäftigt, dass ich deine Rangabzeichen nicht gesehen und dich nicht ordnungsgemäß gegrüßt habe."
    „Vergiss es." Varmdalen strich sich über den braunen, ölig glänzenden Schädel. Ihre Helme würden sie erst schließen, wenn das Startkommando ertönte. „Salut gebührt in Wahrheit nur den Gefallenen."
    Er rückte, umständlicher als nötig, seinen Tornister zurecht. Schweigen erfüllte die Kabine des Flugpanzers.
    Mit Verzögerung merkte Hajmo, dass sein Gesprächspartner auf etwas hinauswollte. „Du hast ... Gorm Goya gekannt?", fragte er aufs Geratewohl.
    „Er war mein Cousin."
    Nun verstand Hajmo. „Ich ... kann dir nicht mehr über seinen Tod sagen, als in den Berichten steht. Niemand außer Filana Karonadse und Iant Letoxx weiß, was damals in den Katakomben unter dem Kondensatordom von Whocain wirklich vorgefallen ist. Ich war längst außer Gefecht ..."
    „Hältst du ihre Aussagen für glaubwürdig? Dass er sich geopfert hat, um ihnen die Flucht zu ermöglichen?"
    „Ja." Hajmo Siderip atmete tief durch.
    Es hatte Jahre gedauert, bis die Albträume aufhörten. Jetzt, unmittelbar vor einem neuen, wenngleich vermutlich viel leichteren Fronteinsatz, konnte er nichts weniger brauchen als die glücklich verdrängten Horrorbilder vom Eisplaneten der Kybb. Er war nicht abergläubisch, aber daran erinnert zu werden erschien ihm nicht unbedingt als bestes Omen.
    „Dein Cousin Gorm", sagte er rau, „war der wahre Held von Whocain. Er hat sein Leben dahingegeben, um Milliarden andere im Tan-Jamondi-System zu retten."
    „Und doch wird er in den Geschichtsbüchern maximal als Fußnote aufscheinen." Limram Varmdalen klopfte nicht vorhandenen Schmutz von seinem

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