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2411 - Schwinge-von-Raffat

Titel: 2411 - Schwinge-von-Raffat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war demgemäß nur ein „Veränderlicher Stern" von vielen. Trotzdem sprach schon allein TRAITORS unübersehbar konzentriertes Truppenaufgebot dafür, in seinem Umfeld Nachschau zu halten.
     
    *
     
    „Die Orter stoßen an ihre Grenzen."
    „Soll heißen, ich bin raus", sagte Startac Schroeder. Er stieß den Stuhl zurück und stand auf, seine hagere Gestalt streckend, dass die Gelenke knackten.
    „So habe ich das nicht gemeint", beeilte sich Uluth Karsmaq zu versichern.
    „Bitte bleib. Wir haben uns noch nicht mal darauf geeinigt, wo wir ansetzen wollen."
    „Ihr", erwiderte der Teleporter. „Ich nicht. Von Parablöcken halte ich wenig.
    Schon damals in der Mutantenstadt sind diese Versuche ständig außer Kontrolle geraten. Oder von Leuten missbraucht worden, die ihren Egotrip nicht im Zaum halten konnten."
    „Warte, Star", bat Trim Marath. „Wir drei hier haben am stärksten auf das Diskontinuum des Grenzwalls reagiert. Was liegt näher als die Vermutung, dass wir mit unserem speziellen Sensorium auch ähnliche Symptome am besten espern und deuten können?"
    Sein langjähriger Mitstreiter und einziger Freund schüttelte den Kopf. „Die Reichweite meiner Orterfähigkeit ist ungleich limitierter als die eurer Psi-Talente. Ich wäre keine Hilfe, eher ein Klotz am Bein."
    „Dein psionisches Potenzial ...", setzte Karsmaq an.
    Trim unterbrach den Halb-Vincraner sanft, jedoch bestimmt. „Lass ihn. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass er uns verstärken könnte. Aber er mag nicht, er hat eine Abneigung dagegen. Das muss man akzeptieren, klar? – Gute Nacht, Startac.
    Schlaf gut!"
    Schroeder murmelte etwas Unverständliches, mäßig freundlich Klingendes.
    Dann schob er ab. Zischend glitt das Schott des Multifunktionsraums hinter ihm zu.
    „Nun denn ...", sagte der Stellvertretende Leiter der Abteilung Funk und Ortung. „Diese Zusammenkunft scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Sollen wir sie beenden?"
    „Das halte ich für verfrüht. Offen gesagt habe ich nie damit gerechnet, dass sich Startac diesem Experiment anschließt. Erschienen ist er zu unserem Treffen, aber nur aus alter Verbundenheit zu mir. Dass er die erste Gelegenheit ergriffen hat, sich gleich wieder zu verabschieden, wundert mich nicht. Ich kenne seine Einstellung."
    Uluth lächelte verlegen. Der schmale, schwächlich wirkende, doch in Wahrheit physisch wie psychisch sehr kräftige Nachkomme einer terranischen Mutter und eines vincranischen Vaters legte den haarlosen grünweißen Kopf schief. Seine großen grünen Augen unter der vorgewölbten, stark gebuckelten Stirn fixierten Trim. „Du willst es trotzdem mit mir – mit uns versuchen?"
    „Natürlich."
    Trim empfand die Situation fast als komisch. Uluth buhlte um ihn, einem Liebeswerben vergleichbar.
    Warum ich?, fragte der Frosch.
    Geschmackssache, sagte der Storch.
    Damals, im Land Dommrath ... Er schob die Jugenderinnerungen beiseite. Trim Marath war fast 61 Jahre alt, ein erwachsener Mann in der Blüte seiner Jahre, wenn man die durchschnittliche Lebenserwartung in Betracht zog. Zusammen mit Startac, dem unverwüstlichen Mausbiber Gucky und einer Handvoll in ähnlicher Weise von der Vorsehung Gestrafter bildete er das nie als solches deklarierte neue Mutantenkorps der Liga Freier Terraner.
    Den Wunsch nach einer festen Beziehung hatte Trim sich längst abgeschminkt.
    Seit über zwanzig Jahren bestand kein Kontakt mehr zu seinem einzigen Sohn und dessen Mutter. Die beiden hielten sich irgendwo in der Milchstraße auf, zwei Millionen Lichtjahre entfernt – eine halbe Unendlichkeit.
    Wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er es satt, der neben Gucky stärkste bekannte Mutant seiner Galaxis zu sein. Dem alle an Bord unauffällig auswichen, weil er seine Psi-Kräfte bis heute nicht vollständig unter Kontrolle gebracht hatte.
    Wer umarmt schon gern eine tickende Bombe?
    Und jetzt kam ein Neuer daher, Uluth, der Funker, der die Fähigkeit des Paralauschens vom Vater geerbt hatte. Trim fühlte sich ihm verbunden, nicht zuletzt, weil auch seine eigenen, oft verfluchten Talente auf seine Cyno-Vorfahren zurückgingen.
    „Ich aktiviere jetzt die Überwachungssensoren dieses Raums", sagte er. „Ich habe den Servo so eingestellt, dass bei markanten Veränderungen deiner oder meiner Körperwerte sofort Amanaat-Marmeen in der Medo-Sektion verständigt wird."
    „Du hast sie von unserem Vorhaben in Kenntnis gesetzt?"
    „Ich hoffe, das macht dir nichts aus."
    „Nein, es ist nur ..."

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