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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dafür, dass noch jemand lebt."
    „Dann gehen wir!", bestimmte Rhodan. Er, Saedelaere und Gucky waren laut Plan die Nächsten, die ins Wrack überwechseln würden.
    Bald darauf sah Ketschua sie nur noch auf Bildschirmen. Jeder der drei trug eine Kamera im Einsatzanzug, die alles in die Zentrale der NAUTILUS funkte, was sich vor ihnen befand.
    Rhodan ging zuerst, direkt gefolgt von Alaska Saedelaere und dem Mausbiber.
    „Der Korridor ist halbwegs intakt", drang Rhodans Stimme aus dem Akustikfeld. Der Ton wurde in perfektem Klang übertragen, als stünde Rhodan mitten in der Zentrale. „Aber er bietet nicht mehr genug Platz, dass wir nebeneinanderstehen könnten. Die rechte Seitenwand ist eingebrochen. Laut Nachricht der TARAS sind in der Umgebung die meisten Sektionen zerstört, manche nicht einmal begehbar und extrem einsturzgefährdet."
    An den gleichzeitig übermittelten Werten sah Ketschua, dass es in dem Wrack keine Atemluft mehr gab. Die Hülle war an einigen Stellen gerissen, die Atmosphäre-Vorräte längst ins Vakuum des Alls entwichen. Erstaunlicherweise war die Schwerkraft noch intakt.
    Die Mitglieder des Einsatzkommandos stiegen über Schuttberge und begannen damit, die Lecks abzudichten.
    Als Rhodan ausrutschte, weil unter ihm ein Berg aus zerfetztem Metall einsackte, war einen Augenblick lang nur die Decke zu sehen.
    Der Terraner fand jedoch rasch das Gleichgewicht wieder. Seine Kamera zoomte einen Bereich aus schwarzem Material heran. Es war ebenso zerfetzt wie alles andere, verbogen und mit Rissen durchzogen.
    Jeder Quadratzentimeter schimmerte eigenartig, und je genauer Ketschua ihn auf dem Bildschirm ansah, umso mehr schien er zu zerfallen und sich in verwirrende Fraktale aufzulösen.
    Rhodan fuhr mit dem Finger darüber.
    Er nutzte weiterhin einen Tonfall, der deutlich zeigte, dass er mehr für das Protokoll als für die in der NAUTILUS Zurückgebliebenen sprach. „Auch der Ricodin-Verbundstoff, den die Terminale Kolonne in der Außenhülle und an zentralen Stellen einsetzt, hat den Gewalten nicht trotzen können. Was immer dieses Schiff zerstört hat, es müssen gewaltige Kräfte getobt haben."
    Saedelaere, den Ketschua bislang kaum je ein Wort hatte reden hören, ergänzte: „Messungen der Strahlungsrestwerte zeigen, dass keine Energiewaffen zum Einsatz kamen. Es handelte sich um eine rein mechanische Gewalt."
    „Halt!", rief Gucky. „Dort vorne!"
    Das Bild seiner Kamera wechselte von einem Augenblick auf den nächsten. Ketschua wusste, was das zu bedeuten hatte. Der Mausbiber war teleportiert, in die Nähe des Objektes, das er entdeckt hatte – worum immer es sich handeln mochte.
    Das bekam der Laosoor im nächsten Augenblick auf dem Bildschirm zu sehen.
    Ein zerquetschter, in der Kälte des Alls wie gefriergetrocknet wirkender Gewebehaufen.
    Es war nicht einmal zu erahnen, welches Lebewesen an dieser Stelle gestorben war.
    Gucky beugte sich näher und richtete einen medizinischen Scanner auf die Überreste. „Das war ein Angehöriger der Terminalen Kolonne. Wer immer diesen Angriff gestartet hat, er gab sich nicht damit zufrieden, das Schiff zu zerstören."
    Es piepte, Gucky sah auf die Anzeige des Scanners und sagte: „Es gibt ein Ergebnis. Dies war ein ..."
     
    8.
     
    Gucky: Abgeschnitten
     
    „... Ganschkare oder zumindest ein Lebewesen, das diesem zu fast hundert Prozent glich. Immerhin hat dieses Volk zwanzig Millionen Jahre Entwicklung hinter sich, ehe wir in unserer Gegenwart auf die Nachfahren dieses Wesens getroffen sind."
    Der Anblick der Leiche bedrückte den Mausbiber auf eigenartige Weise.
    Nicht, weil an dieser Stelle ein Lebewesen gestorben war, das ihnen immerhin feindlich gesinnt gewesen wäre; nicht einmal darum, weil ein Raumschiff und seine gesamte Besatzung auf brutale Weise vernichtet worden war – die Zerstörung war derart allgegenwärtig, dass Gucky das Gefühl überkam, sich auf einem riesigen Friedhof zu befinden, einer lebensfeindlichen Umgebung.
    Das Schlimmste daran war, dass das, was diesen Traitank in einen allumfassenden Ort des Todes verwandelt hatte, jederzeit wieder zuschlagen konnte.
    Solange niemand wusste, was vorgefallen war, konnte man eine Wiederholung nicht ausschließen.
    Gucky konzentrierte sich telepathisch auf seine Umgebung. Außer den anderen Mitgliedern des Außenkommandos nahm er niemanden wahr. Im Wrack des Traitanks befand sich kein Leben mehr.
    Je weiter sie in Richtung Zentrale vordrangen, desto größer wurde das Ausmaß der

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