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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ganz wenigen in der Zentrale, die ruhig geblieben sind."
    „Mir war sofort klar, dass die Traitanks uns unmöglich entdeckt haben konnten."
    „Früher oder später wird es zu Kämpfen kommen. Und ich habe im Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern wird."
    Die beiden trennten sich.
    Am nächsten Tag fragte sich Ketschua, ob nun die Zeit der Kämpfe anbrach, denn die JULES VERNE stieß auf ein weiteres, ebenfalls völlig deformiertes Traitank-Wrack.
     
    *
     
    Wiederum einen Tag später fing sich Ketschua eine Abfuhr von Mondra Diamond ein, als er fragte, wie lange die Schiffsführung denn noch vorhabe, tatenlos abzuwarten und aus sicherer Entfernung das zweite Wrack zu beobachten.
    Sie saßen sich in dem kleinen Besprechungsraum gegenüber, der inoffiziell bereits als Laosoor-Schulungszimmer bekannt war. Im Laufe der Wochen hatten viele den Ehrgeiz entwickelt, Ketschua in den verrücktesten Themen zu unterrichten.
    „Du widersprichst dir selbst. Wir warten nicht nur tatenlos ab, sondern beobachten, wie du sehr richtig festgestellt hast. Geduld scheint nicht eben deine Stärke zu sein."
    Ketschua war froh, dass Gucky diesem Gespräch nicht beiwohnte. Der Mausbiber hätte zweifellos eine bissige Bemerkung darüber fallen lassen, dass sich Neugierde und Geduld nicht vertrugen.
    „Fahren wir lieber mit dem Unterricht fort", ordnete Mondra an. „Wir haben ihn in der letzten Zeit ohnehin zu sehr vernachlässigt."
    Das beurteilte der junge Laosoor völlig anders. „Wir haben lediglich den praktischen Teil vernachlässigt, während wir die Theorie über Gebühr strapaziert haben. Es nutzt mir nichts, mehr über große Diebe in der Historie der Galaxis zu erfahren. Ein Laosoor ist nicht darauf angewiesen, andere zu kopieren. Wir verfügen über unsere eigenen Methoden."
    „Es geht nicht darum zu kopieren, sondern um Inspiration. Wir können lernen und unser eigenes Verständnis erweitern. Du weißt, dass ich eine Ausbildung im TLD hinter mir habe."
    „Dem Terranischen Liga-Dienst."
    „Dort analysierten wir auch die Struktur und die Vorgehensweise anderer galaktischer Geheimdienste. Es gehörte zum selbstverständlichen Teil der Schulungen."
    Ketschua wollte um jeden Preis einer weiteren langweiligen Geschichtsstunde entgehen. „Dennoch bietet sich gerade jetzt eine phantastische Gelegenheit, in die Praxis zu gehen. Eine Gelegenheit, die wir nicht ungenützt vorüberziehen lassen dürfen."
    Mondra bewies, dass sie genau verstand, worauf Ketschua hinauswollte. „Vergiss es. Wenn es dazu kommen sollte, dass wir ein Einsatzkommando in das Wrack schicken, wirst du ganz bestimmt nicht dabei sein."
    „Es ist genau das, auf was ich schon immer gewartet habe!"
    Mondra stand auf. „Es ist weder ein Abenteuer noch ein Spiel, Ketschua!
    Selbst wenn es sich um keine Falle handelt, können jederzeit wieder Traitanks auftauchen. Was würdest du tun, wenn du dann in dem Wrack gefangen sitzt, ohne eine Möglichkeit der Flucht?"
    Mit genau diesem Vorbehalt hatte Ketschua gerechnet. „Je länger wir beobachten, umso größer wird die Gefahr, dass die Terminale Kolonne ebenfalls auf das Wrack aufmerksam wird, und sei es nur durch Zufall. Wenn wir sofort gehandelt hätten, wären wir jetzt wohl schon in Besitz aller relevanten Informationen und könnten verschwinden."
    „Es hätte aber auch anders kommen können und dann wären wir jetzt tot.
    Außerdem wissen wir nichts darüber, was mit dem Traitank geschehen ist.
    Vielleicht war es gar keine Einwirkung von außen, sondern irgendein mysteriöser Effekt in seinem Inneren."
    „Der Augenschein spricht dagegen."
    „Darauf dürfen wir uns nicht verlassen!" Mondra schob den Stuhl unter den Tisch. Die Beine quietschten über den Boden. „Du recherchierst vor deinen Diebeszügen doch auch, wie ich weiß."
    Ketschua war, als fasse eine eiskalte Hand in sein Inneres.
    „Wovon redest du?", fragte er kleinlaut.
    „Du brauchst mir nichts vorzumachen. Die Führung der JULES VERNE weiß darüber Bescheid, dass du deiner kleptomanischen Neigung weiterhin nachgehst."
    „Und ihr habt mich nicht gestoppt?"
    „Bedank dich dafür bei Gucky. Vor allem begreif endlich, was ich dir sagen will. Ein kleines Beispiel: Wenn du dich damals besser über den Rethwisch Grobbel informiert hättest, wärst du nicht aufgeflogen."
    „Das ist ein Risiko, mit dem man leben muss. Denn wenn man nie aktiv wird, wird man auch nie etwas verändern."
    Mondra wandte sich dem Ausgang zu. „Hiermit beende ich den

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