Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
beobachtete. Er konnte wechselweise auf die Kameras verschiedener Einsatzkommandomitglieder schalten; gerade lief wie meistens das, was Gucky aufzeichnete.
    Die Kameraaufnahmen wurden zur sofortigen Aufnahme und Analyse an die NAUTILUS gefunkt. Das machte sich nun schon bezahlt. Alles, was das Einsatzkommando beobachtete, würde nach dem unerwarteten Auftauchen des Traitanks womöglich nur auf diesem Weg in die JULES VERNE gelangen. Ein makabrer Gedanke.
    Außerdem konnten über die Verbindung die Ergebnisse der Außenbeobachtung an die Gefangenen weitergeleitet werden. So etwa die Tatsache, dass die NAUTILUS Funkverkehr abgefangen hatte, in dem der Kommandant des Traitanks seinen Truppen befahl, acht Hundertschaften Morgoth’Daer in das Wrack zu schicken.
    Noch hatte Ketschua keinen dieser ominösen Soldaten der Chaosmächte zu Gesicht bekommen, aber er war überzeugt davon, dass es sich um kampferprobte, äußerst gefährliche Einheiten handelte.
    „Du überschüttest mich nicht mit Vorwürfen?", fragte er Mondra.
    „Ich habe dir befohlen, in der VERNE zu bleiben. Du hast mir nicht gehorcht. Über Konsequenzen werden wir uns unterhalten, aber nicht während das Einsatzkommando in tödlicher Gefahr schwebt. Sie werden um ihr Leben kämpfen müssen, und wir können sie nicht unterstützen."
    „Wieso greifen wir nicht mit der NAUTILUS den Traitank an?"
    „Nein, weil wir uns sonst gleich selbst in die Luft sprengen könnten."
    „Aber die JULES VERNE ..."
    „... ist bereits unterwegs. Vertraue Oberst Lanz Ahakin. Er weiß, was er tut."
    „Woher weißt du davon?"
    Statt einer Antwort packte ihn Mondra und zog ihn mit sich zu einer Holografie, die die Außenortung wiedergab.
    Wie immer hatte Ketschua Schwierigkeiten, die schematisch aufgeführten Symbole zu deuten. „Gibt es keine Umrechnung in normaloptische Bilder?"
    „Nicht wenn du einen Überblick haben willst."
    Das war Ketschua eigentlich bekannt, er hatte nur momentan nicht daran gedacht. Eine kleinere Aussicht hätte er auch in realen Bildern sehen können, doch das nutzte momentan nichts. Es kam auf die Position der diversen Einheiten zueinander und zum Wrack an; wenn ein so großes Gebiet in Echtbildern gezeigt wurde, würden die Raumschiffe zu winzigen, nicht mehr wahrnehmbaren Punkten verkommen.
    Mondra wusste um seine Schwäche, was die Deutung terranischer Orterbilder betraf, und gab einige Erklärungen ab. „Die JULES VERNE ist bereits ganz in der Nähe des Wracks." Ihr Finger zeigte auf das entsprechende Symbol, einige Millionen Kilometer von der NAUTILUS entfernt.
    „Aber müsste das Symbol nicht anders aussehen, weil der Schattenschirm aktiviert ist?"
    Mondra lächelte schmallippig. „Du machst Fortschritte, Ketschua. Genau das ist der springende Punkt. Ahakin hat den Schatten-Modus desaktiviert."
    Ketschua verstand augenblicklich. „Er will entdeckt werden! Die VERNE soll den Traitank vom Wrack weglocken."
    „Die angeordnete Ausschleusung der Morgoth’Daer hat Ahakin nicht verhindern können. Dieses Problem muss das Einsatzkommando bewältigen.
    Wenn der Traitank der VERNE folgt, bis das Wrack außer Reichweite der Potenzialwerfer und der anderen Waffen ist ..."
    „... kann Ahakin aus allen Rohren feuern und dem Traitank unsere wahre Stärke zeigen! Wir werden das verfluchte Ding in die Luft jagen!"
    „Wenn du dich so sehr mit uns identifizierst, solltest du dich in Zukunft auch an unsere Regeln halten und Befehle akzeptieren, die man dir erteilt."
    Ketschua wusste, worauf sie anspielte. Er hatte sich soeben mehrfach durch seine Wortwahl selbst in die Mannschaft der JULES VERNE integriert.
    Während er noch nach den richtigen Worten suchte, wechselte Mondra bereits das Thema.
    „Die VERNE passiert den Traitank nur im Schutz gewöhnlicher Staffeln von HÜ- und Paratron-Schirmen!"
    Von dem Hantelschiff wurde kein Schuss auf den Traitank abgefeuert.
    Die Gefahr, auch das Wrack in Mitleidenschaft zu ziehen oder gänzlich zu zerstören, wäre zu groß gewesen. Ahakin ließ das Schiff geradezu provozierend langsam vorbeiziehen und beschleunigte erst, als er einige Millionen Kilometer zwischen sich und den Traitank gebracht hatte. Dann jagte der Pilot das Hantelschiff in eine Kurve und näherte sich erneut.
    Nun jagten einige Schüsse in Richtung des Traitanks, gingen aber weit fehl – zweifellos mit voller Absicht.
    Ob es diese Provokation war oder ob der Traitank nun erst die nötigen Vorbereitungen hinter sich gebracht hatte, konnte

Weitere Kostenlose Bücher