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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Sicherheit brachte, würde das unbezahlbar wertvoll sein, gleichgültig, ob er dadurch Befehle missachtete oder nicht.
    Doch erneut fesselte ihn etwas an die Stelle. Er starrte auf den Bildschirm und konnte nicht glauben, was er sah.
    Das also war es: So waren die Traitank-Wracks entstanden.
    „Was ... was ist das?", gellte ein Ruf durch die Zentrale. Natürlich war er nicht der Einzige, der das Unfassbare sah.
    Ein waberndes Etwas war plötzlich mitten im Leerraum zwischen den Traitanks aufgetaucht. Eine energetische, riesenhafte Erscheinung, ein mehrdimensionales Etwas, was aussah wie ein primitiver Einzeller, den Ketschua als Kind im Schulungszentrum unter dem Mikroskop betrachtet hatte.
    Nur war es größer. Größer als eine solche Amöbe. Größer als Ketschua.
    Größer gar als ein Traitank. Die Ausläufer des pulsierenden, 140 Kilometer durchmessendes Dings zuckten. Tentakelgleich schwangen sie im Vakuum des Alls, kontrahierten sich, stießen wie die Zunge eines Reptils aus.
    Ketschua wurde klar, dass seine erste Assoziation nicht falsch gewesen war.
    Dies war kein energetisches Phänomen, sondern ein Organismus! Eine gewaltige, im Leerraum lebende Kreatur, ein Organismus, der bebte und vibrierte ...
    ... und Hunger hatte.
    Ketschua sah jedes Detail als Realwiedergabe auf dem Bildschirm.
    Der längste Ausläufer richtete sich auf den Traitank aus, der ihm am nächsten stand. Die Leerraum-Amöbe nahm ohne irgendeine sichtbare Veränderung Geschwindigkeit auf, raste dem Traitank entgegen und stürzte sich dann auf das Raumschiff.
    Der gewaltige Organismus umschlang den Diskusraumer, Pseudopodien wickelten sich um ihn, der riesige Leib quoll über ihn. Und verschlang ihn.
    Ketschua bildete sich ein, das Knacken zu hören, mit dem die Hülle des Traitanks brach, als das ämobenartige Etwas ihn völlig umschloss.
    Rote und gelbe Entladungen zuckten in dem halb durchsichtigen Leib, als tobe ein Gewitter in der Körpermasse.
    An tausend Stellen gleichzeitig flackerte und irrlichterte es, der Organismus zog sich weiter und weiter zusammen, zerquetschte das, was sich in ihm befand.
    Tentakel schwangen kilometerweit in den Leerraum, pendelten, als suchten sie etwas ... richteten sich auf ein neues Opfer aus.
    Nach dreißig Sekunden endeten die Blitze in dem gewaltigen Körper. Die Amöbe löste sich, hinterließ einen formlosen, gewaltigen Metallklumpen, ein ausgesaugtes Wrack ohne Leben.
    Dann nahm sie wieder Fahrt auf, raste einem anderen Traitank entgegen, verschwand in einer Art Teleportation und schlang sich um ihr zweites Opfer.
    Alle übrigen Traitanks eröffneten umgehend das Feuer auf den riesigen Organismus. Dass dieser eine eigene Einheit umschlang, kümmerte niemanden. Die Kommandeure wollten die Amöbe vernichten.
    Vielleicht war es auch für sie der Moment, in dem sie ihren Feind zum ersten Mal zu Gesicht bekamen, der womöglich schon eine Unzahl von geknackten Wracks hinterlassen hatte. Wenn schon die JULES VERNE zufällig auf zwei zerstörte Traitanks gestoßen war, trieben wohl Dutzende oder Hunderte im Leerraum um Tare-Scharm.
    Ketschua bedauerte das Ende oder den Tod dieser Riesenamöbe. Ihr unverhofftes Auftauchen verschaffte der NAUTILUS in Kombination mit Lanz Ahakins verzweifelter Aktion die benötigte Zeit.
    Die Evakuierung lief weiter.
    Ketschua warf einen letzten Blick auf den Bildschirm, rechnete damit, nichts mehr außer verwehenden energetischen Überresten zu sehen. Nichts konnte dieses Schwerkraftchaos der gebündelten Paratronwerfer überstanden haben.
    Von dem deformierten Traitank, dem zweiten Opfer der Amöbe, war nichts geblieben. Doch der gewaltige Organismus schoss unbeeindruckt aus dem Inferno aus implodierenden Schwerkraftkernen.
    Die Amöbe existierte noch immer, richtete die Tentakel aus, teleportierte und knackte in der nächsten Sekunde einen weiteren Traitank.
     
    12.
     
    Gucky: Letzter Widerstand
     
    Schreie.
    Etwas krachte neben ihm, dann ein Flackern, und ein Aggregat explodierte.
    Die Druckwelle riss Gucky von den Füßen, Splitter und Trümmer jagten um ihn her. Etwas schmetterte gegen sein Bein, hätte ohne den Schutz des SERUNS wohl eine böse Wunde gerissen. Ohnehin hätte er ohne den Schutzanzug diese Explosion nicht überlebt.
    Er war völlig erschöpft, hatte bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit immer wieder teleportiert, und darüber hinaus. Trotzdem musste er ein weiteres Mal. Er musste, und das sofort.
    Die Druckwelle trieb ihn vor sich her, er

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