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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Universums, materialisierte vor dem Eingangsschott zu Perry Rhodans Privatkabine. Er hob die Hand und klopfte an, schlug zusätzlich mit dem Schwanz gegen das Metall.
    Es dauerte nur Sekunden, bis das Schott zur Seite zischte. Dahinter stand ein Mann, der ebenso markant wie müde aussah.
    „Das dachte ich mir", sagte Perry Rhodan, der Leiter der Operation Tempus, die ihn geradezu unendlich weit von Terra weggeführt hatte: 20 Millionen Jahre weit in die Vergangenheit.
    „Du dachtest dir – was?" Gucky sah kurz zu ihm auf und drückte sich an ihm vorbei, ohne auf eine Aufforderung zu warten. Kaum war er in der Kabine, teleportierte er in einen der beiden einladenden Sessel. „Dass dieser Sessel für mich viel zu groß und damit unbequem ist und du dir deshalb dringend einen neuen besorgen solltest?"
    Rhodan schmunzelte. „Dass nur einer meiner ältesten Freunde auf derart antiquierte Weise Einlass begehren kann. Und dass nur ein Mausbiber gleichzeitig mit Hand und Schwanz gegen das Schott hämmert. Kurz, ich dachte mir, dass du es bist."
    „Deshalb nennt man dich also Schnellmerker, Perry!" Gucky zeigte seinen Nagezahn. „Weil du stets schon im Voraus weißt, wer vor deiner Tür steht."
    „Sofortumschalter, das Wort heißt Sofortumschalter."
    „Oh, oh, wer pocht denn da auf seinen korrekten Beinamen? Sind wir heute nicht gerade bester Laune, Herr Resident?"
    „Meine Laune ist ganz wunderbar, Gucky. So, wie man eben gelaunt ist, wenn man nach einem harten Tag ein Nickerchen halten will und unverhofft aus dem Bett geklingelt oder besser gesagt geklopft wird. Aber immerhin warst du es, der Überallzugleichkiller."
    „Überallzugleichtöter", verbesserte Gucky automatisch.
    Perry Rhodan lächelte nur. „Was führt dich zu mir? Hast du etwa das hier gerochen?"
    Der Terraner wies auf das kleine Beistelltischchen neben Guckys Sessel.
    Der Mausbiber verzichtete darauf, die zahlreichen Flaschen telekinetisch heranzuholen, sondern griff eine und schnippte den Verschluss zur Seite.
    „Diese nicht", meinte Rhodan. „Die gleich daneben."
    Gucky öffnete die besagte Flasche.
    Der Duft war herrlich, und für einen Augenblick fühlte er sich wohler als jemals, seit sie den Kontextsprung in die Vergangenheit gewagt hatten. „Woher hast du den?"
    Der Terraner ließ sich in den freien Sessel fallen, drückte den Rücken durch und genoss sichtlich die automatisch einsetzende Massagefunktion. „Ich habe lange vor unserem Aufbruch zehn Flaschen auf eine Lagerliste geschrieben mit dem Vermerk, dass sie irgendwann in mein Quartier gebracht werden sollen, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Allerdings mit sehr untergeordneter Priorität. Offenbar hatte jemand etwas Zeit übrig."
    Gucky setzte glücklich die Flasche mit dickflüssigem, unvermischtem Mohrrübensaft an. Er schluckte und schloss genießerisch die Augen. „Das ist wohl der Grund, warum man Freunde bis in die höchsten Regierungskreise hat. Und warum man diese Freunde höflich behandelt."
    „Höflich?"
    „Ich habe angeklopft. Die Mühe hätte ich mir auch sparen und direkt in deiner Kabine oder diesem schrecklich unbequemen Sessel materialisieren können. Allerdings wusste ich ja nicht, dass ..."
    „Du wusstest nicht?"
    „Ob du allein bist. Immerhin hätte Mondra bei dir sein können, und egal wie gut wir uns kennen, Perry, habe ich keine Lust, euch beim ..."
    „Reden wir über etwas anderes", bat Rhodan.
    Dagegen hatte Gucky nichts einzuwenden. Er kannte Perry Rhodan nun seit Jahrhunderten – manchmal redete er gerne über Privates und seine Gefühle, dann wieder nicht. Gucky ließ ihm seinen Willen, denn er konnte das gut verstehen. „Und welches Thema ist dir genehm? Vielleicht ARCHETIM und der Tehdeh-Geh?"
    Die Verwirrung stand Rhodan ins Gesicht geschrieben. „Tedege?"
    „Finden wir nicht sonst auch immer für alles eine griffige Abkürzung? Teeeehdeeeehgeeee – Treck des GESETZES, was sonst?"
    Seit dem 16. Mai 1346 NGZ relativer Bordzeit, also seit drei Tagen, befand sich die JULES VERNE auf der Reise in Richtung Tare-Scharm, jener Galaxis, die sich in Kürze endgültig in eine Negasphäre verwandeln würde. Den momentanen Zustand dort bezeichnete man allgemein als „Proto-Negasphäre", ohne dass irgendjemand an Bord der VERNE definieren konnte, wie sich die Vorstufe von der Endstufe unterscheiden mochte.
    Allerdings war man seit der Ankunft in der zwanzig Millionen Jahre zurückliegenden Vergangenheit einen gewaltigen Schritt weitergekommen –

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