2429 - Das Terminale Beben
Wurmes, hielt das Gesicht nach unten. Dafür peitschten die Tropfen gegen Hinterkopf und Nacken.
Hobogey verlangsamte sein Tempo.
Das geschmeidige Schnellen verwandelte sich in ein ruckartiges Gehoppel, dann hielt der Wurm plötzlich an. Rhodan fiel nach vorn, aber Hobogey richtete blitzschnell den Kopf auf und verhinderte Rhodans Sturz in die Tiefe.
„Da!", sagte er. „Unser erstes Ziel!"
Durch den noch immer strömenden Regen zeichnete sich offenes Land ab, in dem die Überreste von Gebäuden standen, verfallene Bauten, wie Rhodan vage feststellte.
„Von den Verfolgern ist nichts zu sehen und zu orten", fügte Hobogey hinzu. Er setzte sich wieder in Bewegung, glitt zwischen die Reihen der Bauwerke und hielt auf einen Platz zu, dessen Boden einen grauen, betonartigen Untergrund besaß. Wenn die möglichen Verfolger bisher auch nur einer vagen Spur des Wurmes hätten folgen können, jetzt verloren sie diese endgültig.
Hobogey schnellte sich in eine enge Gasse am linken Rand des Platzes, eine Sackgasse, wie Rhodan bald feststellte.
An ihrem Ende ragte eine Fassade mit einem hohen Tor auf. Der Terraner verglich es mit einer Holztür. Das Material war alt und sah faulig aus. Hobogey stieß mit dem noch immer erhobenen Kopf zu und brach durch das morsche Tor. Dahinter erstreckte sich eine Halle von schätzungsweise fünfzig mal zwanzig Metern mit einem Dutzend Fensteröffnungen. Das Dach war einigermaßen dicht, wie Rhodan sich mit einem kurzen Blick vergewisserte. Sie befanden sich im Trockenen.
„Du kannst jetzt absteigen", sagte der Wurm.
Da er keine Anstalten traf, erneut eine Treppe zu bilden, ließ sich Rhodan an dem eineinhalb Meter hohen Wurm nach unten rutschen. Nach einem eindringlichen Blick hinüber zur Bresche im Tor ging er nach vorn zum Kopf des Wurms.
„Ich danke dir für die Befreiung aus den Händen des Duals und des Herolds", sagte er. „Sie kam zur rechten Zeit. Ein paar Stunden zuvor war mir bereits einmal die Flucht gelungen, aber die beiden haben mich wieder eingefangen. Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen."
„Keine Sorge", klang es aus dem Kopf des Wurms. „Ich habe ihnen gegenüber einen Vorteil. Ich kenne diese Gegend sehr gut."
Ein leises Zischen erklang, kaum wahrnehmbar für die Ohren des Terraners. Der Kopf Hobogeys bewegte sich aufwärts, riss unten am Hals scheinbar ab. Er schwenkte wie eine Haube nach oben, darunter kam ein enges Cockpit zum Vorschein, in dem unzählige Lämpchen leuchteten. Rhodan entdeckte eine winzige Gestalt von schätzungsweise achtzig Zentimetern Größe, die mit ihrem Sessel verwachsen schien.
„Jetzt sehen wir uns von Angesicht zu Angesicht, Perry Rhodan", wisperte es auf TraiCom. „Ich bin Hobo Gey."
2.
Ish Conart verließ den Stock auf der Höhe der siebten Galerie. Er zögerte, als sich automatisch das Schott des Ausgangs öffnete. Je öfter er in diesen Tagen das Innere Mirongrons besuchte, desto schwerer fiel ihm jedes Mal der Abschied.
„Eier der Höchsten Hoffnungsklasse", sagte er, noch immer verwundert.
Nach so vielen Jahren hätte er mit allem gerechnet, nur nicht damit. Und doch war es geschehen.
Was für ein Schlupf! Ausgerechnet ihm, der sich ein Leben lang nur um seine Arbeit gekümmert hatte, gelang ein solches Gelege.
Der Steuerautomat neben dem Schott begann zu blinken. In wenigen Augenblicken würde sich die Tür schließen.
„Warte!", rief Ish halblaut. „Lass offen!" Die Worte rollten tief aus seinem Hals, von der Wandung des Ganges kehrten sie als Echo zurück.
Mühsam hob er seine Beine, trat vier Schritte nach vorn in das weißgrüne Licht. Er ließ die Stille im Stock hinter sich, tauchte in die Welt des Alltags ein, in das Summen und Vibrieren, das die Garnison in großen Teilen erfüllte. Um diese Tageszeit waren die Lamellen der Galerie durchsichtig geschaltet und ermöglichten den Blick auf die weite Welt dessen, was sich außerhalb des Stocks befand. Mit seinen vier Augen sog Ish das Panorama in sich auf, die Wand des sich nach oben verjüngenden Lebensraums in seinem Rücken, die gewaltigen Maschinenanlagen vor, über und unter sich, die sich nachgerade endlos weit erstreckten. Dazwischen führten Stege und Galerien entlang, die bis zur Kuppelwandung reichten.
Dort endete Mirongron, die Garnison. Und dort endete der obere Teil des Genprox-Explorers.
Außerhalb existierte eine andere, eine fremde Welt, über die sie immer noch viel zu wenig wussten. Mirongron war die Heimat der
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