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243 - Das namenlose Grauen

243 - Das namenlose Grauen

Titel: 243 - Das namenlose Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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es scharf. »Bei Gott dem Allmächtigen«, flüsterte er. »Da liegt dieses Monstrum… Es ist direkt in Richtung Waashton gekrochen …«
    Takeo nickte. Die beiden Männer konnten von ihrer Position aus die grün schimmernde Masse dicht unter der Oberfläche eines kleinen Sees erkennen. Sie strahlte heller denn je. Von schwarzen Verfärbungen auf der Oberfläche war nichts mehr zu sehen.
    »Es hat Flüssigkeit aufgenommen«, vermutete Takeo. »Ich gehe davon aus, dass ihm die trockene Luft zu schaffen macht.«
    »Wir sollten es sofort angreifen.«
    »Nachdem es gerade erst zu Kräften gekommen ist?« Takeo gab seiner Stimme einen skeptischen Klang.
    Garrett senkte das Fernsichtglas. »Sollen wir denn warten, bis dieses Untier die Stadtmauern Waashtons erreicht? Sämtliche meiner Jungs sind mit Laserwaffen ausgestattet. Damit sollten wir dem Biest doch den Garaus machen können, oder was meinen Sie?«
    Takeo wandte sich zu dem Tross um. »Uns bleibt wohl keine Wahl. Aber schärfen Sie Ihren Männern ein, nicht zu nahe heranzugehen!«
    Sie stiegen wieder auf, und der General erstattete Bericht. Auch Mr. Black war dafür, die Kreatur jetzt anzugreifen.
    Die Kolonne setzte sich in Bewegung und holperte die staubige Piste hinunter. Schon aus der Ferne sahen sie, dass die Kreatur den See wieder verließ. In zweihundert Metern Abstand ließ Garrett halten und absitzen.
    Miki Takeo sprang als Erster auf den staubigen Boden. Mit einem Lasergewehr in der Hand eilte er im Laufschritt auf das Ding zu, das sich träge in Richtung Waashton bewegte. Miki fragte sich, mit welchen Sinnen das Wesen so zielsicher den Weg fand.
    »Bildet Fünfergruppen!«, befahl Garrett. Die knapp dreißig Soldaten teilten sich auf. Garrett und Black schlossen sich je einer Gruppe an. Sie wollten die Kreatur von mehreren Seiten zugleich attackieren und sie mit den Laserwaffen regelrecht zerteilen.
    Das Ding merkte, dass sie sich ihm näherten, und hielt in seiner Vorwärtsbewegung inne. Takeo presste sich das Lasergewehr an seine Plysteroxschulter. Die High-Tech-Waffe war im Pentagonbunker entwickelt worden, verschoss gebündeltes Licht und sorgte durch den Temperaturunterschied beim Auftreffen für eine kleine Explosion.
    Das Wesen richtete sich auf Takeo aus und glitt langsam auf ihn zu.
    »Abstand halten und einkreisen!«, befahl Garrett.
    Sie verteilten sich um die pulsierende Masse.
    »Feuer frei!« Garretts Befehl folgten dreißig aufgleißende Laserstrahlen. Die Männer feuerten aus allen Rohren. Auch Miki Takeo war stehen geblieben, auf ein Knie gesunken und schoss aus nächster Nähe, kaum fünf Meter entfernt, auf die grün leuchtende Substanz.
    Über drei Minuten hielten sie den Gegner unter Dauerbeschuss. Dann brüllte Garrett: »Feuer einstellen!«
    Takeo ließ das Gewehr langsam sinken, erhob sich und wich zurück – denn die Kreatur kroch noch immer auf ihn zu! Hinter sich hörte er mehrere Soldaten fluchen.
    Selbst Diego Garrett, der in seiner militärischen Laufbahn sicher einiges erlebt hatte, stand mit offenem Mund da.
    Man konnte die Krater und Einschnitte noch sehen, die die Laserstrahlen in den Körper des Wesens geschnitten hatten. Noch! Denn die Wunden schlossen sich bereits wieder. Hellgrüne Flüssigkeit troff daraus hervor, quoll auf und verklebte die verletzten Stellen. Der Prozess verlief wie im Zeitraffer. Man konnte förmlich zusehen, wie sich neue Zellen bildeten. Rasend schnell heilten die Verletzungen.
    Anschließend blieb die Masse reglos liegen, als wolle sie sich auch innerlich regenerieren. Ihre Oberfläche pulsierte nach wie vor in einem fahlen Grün. Die neu entstandenen Flächen leuchteten am hellsten.
    »Es lebt noch«, stellte Garrett dumpf fest. »Sieht fast so aus, als wolle es ein Nickerchen machen.«
    »Es ist größer geworden«, bemerkte Percival Roots. Alle sahen erst ihn, dann wieder das Wesen an.
    »Er hat recht«, ließ sich Miki Takeo vernehmen. »Meine Sensoren registrieren einen Zuwachs der Körpermasse um zwölf Komma sieben Prozent.«
    »Wollen wir es noch einmal versuchen?«, fragte Sigur Bosh.
    »Nein.« Garrett senkte die Waffe. »Wenn der Zuwachs mit dem Laserbeschuss zusammenhängt, erreichen wir das Gegenteil: Es wird nicht vernichtet, sondern immer größer. Was meinen Sie, Takeo?«
    Der Androide schien kurz zu überlegen. »Das Energieniveau der Kreatur ist ebenfalls angestiegen. Ich fürchte, es ernährt sich von Energie jeglicher Form. Ich rate von einem weiteren Beschuss

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