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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Foster Vanpatton.
    Wasser, so weit das Auge reichte. Eine endlose blaue Wüste, mitunter von Gischt geprägt. Einzelne Inselgruppen tauchten auf und verschwanden ebenso schnell wieder aus dem Sichtbereich.
    Atolle ...
    Korallenriffe ...
    Der Anblick wurde schnell monoton und ermüdend.
    Jirinia stutzte. Ein Hauch von Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Deutlich sah der Captain, dass sie die Augen zusammenkniff. Er folgte ihrem Blick.
    Der SKARABÄUS hatte erst vor wenigen Sekunden wieder den Terminator überquert und tauchte zum zweiten Mal ein in die mondlose Nacht des Planeten. Dass es dennoch nicht dunkler wurde als auf der Erde, war dem üppigen Sternenhimmel zuzuschreiben.
    Über dem Meer lag ein eigenartiges Funkeln. Wie Wetterleuchten huschte es über Dutzende Kilometer hinweg.
    „Was ist das?", fragte Franck. „Dieses Glühen erinnert mich an irdische Polarlichter."
    Der Captain griff in die Steuerung des SKARABÄUS ein. Die Triebwerke dröhnten, als er die Restfahrt innerhalb weniger Sekunden aufhob. Tief unter dem Schiff schien das Meer in grünen Farben zu lodern. Doch diese Helligkeit verblasste schnell.
    „Gibt es Probleme bei euch?", erklang Vanpattons Stimme im Funkempfang. „Sollen wir umkehren?"
    „Wir sehen eine Art Meeresleuchten", erwiderte Jorbien. „Ich vermute biochemische Vorgänge ..."
    „Leicht erhöhte Wassertemperatur!", meldete der Ortungsoffizier. „Dazu veränderte Dichtemessungen bis in eine Tiefe von gut zwanzig Metern."
    „Fischschwärme?"
    „Eher Plankton. Das müssen gigantische Mengen sein."
    „Wo Plankton ist, existiert auch größeres Leben", behauptete Jarantin.
    „Wahrscheinlich gewaltige Fischschwärme wie einst auf der Erde."
    Captain Jorbien ließ den SKARABÄUS tiefer sinken. Das Meer lag düster unter dem Schiff. Nur noch schwache Leuchtreflexe huschten unter der Oberfläche dahin. Vielfach verzweigt erloschen sie.
    Die SK-PRAE-102 verschwand hinter dem Horizont aus der Ortung.
    In hundert Metern Höhe stoppte Jorbien den Sinkflug. Mit geringer Restfahrt ließ er das Schiff weitertreiben.
    Die grellen Lichtkegel der Scheinwerferbatterien entrissen bleiern schwarzes Wasser der Nacht.
    Plötzlich waren sie da. Silbern geschuppte Leiber stiegen aus der Tiefe des Ozeans auf und durchbrachen die Oberfläche in wilden Zuckungen. Meterhoch sprangen die Fische aus dem Wasser. Sie überschlugen sich in ihrer Fressgier.
    „Das sind Hunderttausende!", rief Jirinia aus. „Mein Gott ... sie sind überall!"
    Das Meer schien zu kochen.
    „Ich muss die Kameras ausschleusen!" Franck Jarantin wandte sich an den Captain. „Die Schiffsoptik allein gibt zu wenig her. Solche Aufnahmen werden erst aus niedriger Perspektive optimal. Ich brauche die Fische hautnah, das aufgewühlte schwarze Meer, die Sterne und den SKARABÄUS im Hintergrund. Das ist imposant. Dazu eine schnelle Kamerafahrt ..."
    „Du willst TNT-Sol ausstechen", vermutete Jorbien lächelnd.
    „Oks Problem ist, dass er keinen Blick für Naturschönheiten hat. Jirinia und ich liefern in dieser Hinsicht aber perfekte Arbeit ab."
     
    4.
     
    23. August
    Solsystem
     
    Jodras Mellinfort war die Zuverlässigkeit in Person. Für Timber F. Whistler hatte der auf einer Blueswelt geborene Sohn eines terranischen Diplomaten-Ehepaares die Perfektion einer Maschine. Timber wusste genau das zu schätzen. Für ihn war Jodras Mellinfort ein Mensch mit der Seele eines Roboters.
    Als Mellinfort das Büro des Firmeninhabers betrat, war Whistlers Aufmerksamkeit sofort geweckt. Jodras’ Bewegungen erschienen dem Magnaten fahrig, seine Schritte ein wenig zu hastig. Außerdem perlte Schweiß auf seiner Stirn.
    „Ich bin ganz Ohr", stellte Whistler fest. Mit einer wischenden Handbewegung löschte er alle aktiven Felder auf seiner Arbeitsplatte.
    Mellinfort stützte sich mit beiden Händen auf der Schwebeplatte ab. Das tat er sonst nie.
    „Probleme mit den Luna-Werken?"
    Timber Whistler lehnte sich im Sessel zurück.
    „Das kann man wohl sagen!" Mit dem Handrücken wischte sich Mellinfort über die Stirn. „Die Terminabsprache war eindeutig. Kein Zweifel an der Übernahmeabsicht, ebenso wenig an der Finanzierbarkeit. Schließlich geht es nicht um ein langfristig ausgearbeitetes Projekt, sondern Spontaneität steht im Vordergrund."
    „Ich glaube nicht, dass MD einen Preispoker einläuten will."
    „Micro-Dynamics war stets ein verlässlicher Partner", bestätigte Mellinfort.
    „Und erste Wahl. Die Übernahme kann

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