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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verkäufer herausgefunden, dass eine Tochter von TRR hinter der anziehenden Nachfrage nach LT-SKARABÄEN stand und sein Wissen weitergegeben. Prompt wurden weit überhöhte Preise verlangt.
    Achtundsiebzig SKARABÄEN hatte Whistler inzwischen zugekauft, zehn davon im freien Handel.
    Wahrscheinlich half es schon nicht mehr, dem Markt mehrere Tage Ruhe zu gönnen. Jeder konnte sich ohnehin bald an den Fingern abzählen, dass der Whistler-Siedlertreck und der Erwerber von Transportkapazitäten eng verbunden waren. Dann würde sich zeigen, ob Raffgier oder Verständnis obsiegten. Dass Adams erneut damit zu tun hatte, glaubte Whistler allerdings nicht.
    Ein Summton schreckte ihn aus seinen Überlegungen auf. Das Vorzimmer meldete sich. „Residenz-Minister Homer G. Adams in Begleitung von Staatssekretär Sigurd Echnatom ..."
    Ein eigenartiger Zufall, dachte Whistler überrascht.
    „Ich stehe in fünf Minuten zur Verfügung!", antwortete er. „Danke."
    Und dabei fragte er sich, ob Adams ihm womöglich doch eine Zusammenarbeit anbieten wollte. Aber weit eher lag es in Adams’ Absicht, den Siedlertreck zu stoppen oder zumindest zahlenmäßig zu begrenzen. In dem Fall würde Timber den Minister wohl fragen, wie er dieses Vorgehen mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.
    „Die Besucher wurden in den kleinen Besprechungsraum geführt."
    „Ist in Ordnung, Sanjuana. Sollte sich die Unterredung in die Länge ziehen, mein Termin bei der Company mit Henry hat absolute Priorität!"
    Für eine halbe Minute aktivierte Whistler die Raumüberwachung.
    Adams und sein Begleiter ignorierten die ihnen angebotenen Sitzplätze. Wer den Minister nicht kannte, konnte sich schnell von seiner Erscheinung täuschen lassen. Er war nicht allzu groß, stand leicht vornübergebeugt da und hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen. Fahrig fuhr er sich mit der Rechten über das schüttere blonde Haar, während sein Blick interessiert durch den Raum huschte. Sekundenlang hatte Whistler den Eindruck, dass Adams ihn forschend anschaute, als spürte der Minister, dass er beobachtet wurde.
    Wirkte Adams schon in gewisser Weise wie ein Buchhalter, so traf das auf seinen Begleiter erst recht zu.
    Sigurd Echnatom – Whistler kannte den Mann nur namentlich. Er stand steif neben Adams, als habe er einen Stecken aus Terkonitstahl verschluckt, und überragte den Minister um gut dreißig Zentimeter. Echnatom wirkte hager, sein Gesicht war kantig, und die relativ große, scharfrückige Nase verlieh ihm den Ausdruck eines Raubvogels. Dazu der schmale graue Haarkranz, der sich um den ansonsten glatten Schädel herumzog und Whistler sofort an das Halsgefieder eines Geiers erinnerte.
    Er schaltete ab. Augenblicke später betrat er den Besprechungsraum, der an sein Arbeitszimmer angrenzte.
    Adams’ Handschlag war kräftiger, als seine Erscheinung vermuten ließ, doch er zog seine Hand sehr schnell zurück und vermied es, Whistler offen anzuschauen.
    Der Minister stellte seinen Begleiter vor. „Sigurd unterstützt mich maßgeblich in der ›Angelegenheit Stardust-System‹", fügte er hinzu. „Damit sind wir auch schon beim Anlass dieses ... Besuchs."
    Der Händedruck des Staatssekretärs, hatte Timber festgestellt, war nicht mehr als eine Pflichtübung gewesen, kurz, schwammig, vorgefasste Ablehnung. Trotzdem nahmen die beiden jetzt Platz.
    „Es ist nicht gut, dass wir gegeneinander arbeiten", sagte Echnatom trocken.
    „Tun wir das?" Whistlers Blick ruhte ein paar Sekunden länger als unbedingt notwendig auf dem Staatssekretär. Der Mann trug einen langen dunklen Sakko und eine schwarz glänzende Röhrenhose. Den Hemdkragen zierte eine doppelte Schleife. So steif, wie er mitten im Raum gestanden hatte, saß er nun auch in dem Sessel, noch dazu weit nach vorn gerutscht. Überkorrekt, verbohrt, aber dennoch fluchtbereit, erkannte Whistler.
    „Wir tun das nicht", korrigierte Adams die Fragestellung. „Ich kenne meine Verantwortung für die Bürger der LFT. Deshalb werde ich mich davor hüten, vorschnell Schritte einzuleiten, die allen nur zum Nachteil geraten können."
    „Die Chance, einen Krieg zu überleben, siehst du als Nachteil an?"
    „Zynismus ist fehl am Platz!", bemerkte Echnatom schneidend. „Du weißt sehr wohl, wovon der Residenz-Minister spricht."
    „Mir fehlt nur das Verständnis dafür", sagte Timber.
    „Die TRR-Gruppe ist als aggressiver Aufkäufer von SKARABÄEN in Erscheinung getreten."
    Da Whistler dazu schwieg, fuhr Adams unumwunden

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