Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
fort: „Der Zusammenhang mit dem propagierten Siedlertreck ist offensichtlich. Sosehr ich Verständnis in menschlicher Hinsicht dafür habe – diese Vorgehensweise ist falsch."
    „Der Markt für SKARABÄEN kann bereits als überverkauft gelten", setzte der Staatssekretär eifrig hinzu. „Achtundsiebzig dieser Lowtech-Konstruktionen wurden teils zu Irrsinnspreisen aufgekauft. Weitere angebahnte Verhandlungen sind dem Ministerium bekannt. Hast du über die Auswirkungen nachgedacht, die der Abzug dieser Schiffe auf die Erschließung des Planeten Mars haben wird?"
    Whistler lächelte. „Mir ist nicht bekannt, dass unser Wirtschaftssystem Beschränkungen aufweist. Solange ich Kapital zur Verfügung habe, kann ich damit tun und lassen, was ich möchte. Außerdem sehe ich dieses Beispiel eher als Schwarz-Weiß-Malerei. Wegen der Blockade haben wir im Solsystem große Kontingente an Raumschiffen stehen. Zugegeben, ein Engpass bei LT-SKARABÄEN wird gewisse Leistungen und Güter für einige Zeit verteuern, weil weniger effiziente Einheiten deren Part übernehmen müssen. Aber das sind keine gravierenden Folgen."
    Echnatom setzte zu einer Erwiderung an, doch Whistler redete unbeirrt weiter.
    „Ihr wisst so gut wie jeder, dass es vielleicht bald kein Solsystem mehr geben wird. Die Anzeichen mehren sich jedenfalls, dass der Kristallschirm nicht undurchdringlich ist. Was ES kann, wird einem Dualen Kapitän zwar kaum möglich sein, aber anderen ... Ich bin der Meinung, dass die LT-SKARABÄEN den Lebenden weit mehr nutzen als den Toten."
    „Bislang wurde kein Beweis dafür erbracht", protestierte der Staatssekretär. „Dein übereiltes Vorgehen weckt Hoffnungen, die wahrscheinlich nicht erfüllt werden können. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn Enttäuschungen die Verteidigungsfähigkeit gefährden?"
    „Uns bleiben noch achtzig Tage, dann wird der Weg ins Stardust-System zusammenbrechen. Wie lange soll ich warten? Bis es keine Möglichkeit mehr gibt, Menschen in Sicherheit zu bringen?"
    „Bis wir sicher sein können, dass sie im Stardust-System wirklich Schutz finden und nicht vom Regen in die Traufe geraten."
    Whistler bedachte Adams mit einem durchdringenden Blick. „Ich gehe davon aus, dass wir ES vertrauen dürfen."
    „ES ist nicht allwissend – und nicht unfehlbar. Natürlich handelt ES im guten Glauben. Aber solange wir das kosmische Umfeld von Stardust nicht kennen ..."
    „Nein, Minister Adams, diese banalen Spielchen bitte nicht mit mir. Die Fernen Stätten gehören zu ES’ Mächtigkeitsballung. Wenn unsere Superintelligenz uns Sicherheit bieten kann, dann dort. Sonst hätte sie auch einen Transmitter nach Alashan aufstellen können. Von einem Aktivatorträger erwarte ich bessere Argumente. Wenn es sie gibt."
    „Du weißt, dass Reginald Bull umgehend in das neue System aufgebrochen ist. Erwarte bitte nicht, dass ausreichende Ergebnisse innerhalb weniger Tage vorliegen. Auch die Medienvertreter müssen sich erst einen Überblick verschaffen. Du kannst also nicht behaupten, dass nichts geschieht."
    Whistler erhob sich. Dass Adams ihn deshalb verblüfft anschaute, erfüllte ihn mit grimmiger Genugtuung.
    „Mir ist zufällig bekannt, dass Informationen aus dem Stardust-System bereits vorliegen. Warum werden sie der Öffentlichkeit vorenthalten?"
    „Weil es darum geht, diese Berichte zu prüfen", wandte Echnatom ein. Er klang hörbar gereizt. „Deine Anschuldigungen gegen den Residenz-Minister entbehren jeglicher Grundlage. Sie sind keine Basis ..."
    „Ich bedauere, dass wir derart gegensätzliche Standpunkte vertreten", sagte Whistler. „Auch wenn ich gerne eine einvernehmliche Lösung finden würde, ich muss einen sehr wichtigen Termin einhalten. Es geht um den Verkauf der Terrania-Robotik-Retrodesigns. Und übrigens: besten Dank, Homer. Dass Micro-Dynamics sein Interesse aufgegeben hat, beendet das Vorkaufsrecht und macht es für mich einfacher, einen Gesamtkäufer zu finden. Oder war dir das Vorkaufsrecht unbekannt?"
    „Es freut mich stets, wenn ich jemanden unterstützen kann." Adams erhob sich nun ebenfalls.
    Für einen Moment spürte Whistler Unsicherheit. Hatte Adams ihm tatsächlich bewusst in die Hände gespielt?
    Womöglich, um die Privatinitiative zu fördern, weil das Parlament noch zögerte? Ein Blick in Echnatoms abweisende Miene ließ ihn diesen Verdacht aber sofort verwerfen.
    Adams blieb dicht vor ihm stehen.
    „Du wirst es ohnehin in Kürze erfahren: Wir haben nicht nur

Weitere Kostenlose Bücher