2439 - Menschen fÃŒr Stardust
er seinen Besucher musterte.
Immerhin deutete er mit einer knappen Handbewegung auf die kleine Sitzgruppe.
„Ich komme aus der Gefahrenzone", eröffnete Whistler. „Diesmal habe ich überwiegend Howalgonium als Ausbeute mitgebracht. Fünfundfünfzig Gramm.
Außerdem zehn Gramm Khalumvatt.
Wie jede Ladung vorher sind die Kristalle auch diesmal kostenlos."
„Diesmal?", fragte Echnatom, hellhörig geworden.
Whistler nickte. „Wir wissen beide, dass es auf Dauer nicht so weitergehen kann wie bisher. Es wird Zeit, dass wir zu wirtschaftlichem Handeln zurückkehren.
Bevor die Kolonie einen Weg steuert, der jede Initiative ersticken wird."
„Ich höre!", sagte der vorläufige Administrator. „Die wirtschaftliche Gesetzgebung war bislang ein nachgeordneter Aspekt. Im Einzelnen kann ich die vorbildlichen Regelungen der LFT heranziehen. Kommentare und Durchführungsverordnungen werden nicht in jeder Hinsicht den Verhältnissen im Stardust-System gerecht, aber ein administrativer Erlass ..."
„Genau genommen gehören alle Ausrüstungsgegenstände, die mit dem Whistler-Siedlertreck ins Stardust-System gekommen sind, mir. Respektive befinden sie sich derzeit noch im Eigentum der Terrania-Robotik-Retrodesigns, werden aber mit dem 13. November 1346 NGZ auf mich übertragen."
Echnatom lächelte milde. „Ich gehe davon aus, dir liegen amtlicherseits beglaubigte Inventardateien vor, aus denen die Eigentumsverhältnisse eindeutig ersichtlich sind."
Timber F. Whistler schwieg. Er schürzte die Lippen, drückte die Fingerspitzen beider Hände aneinander und musterte sein Gegenüber eindringlich. Er spürte, dass der Mann leicht verunsichert reagierte.
„Ich denke, diesen unnötigen Aufwand können wir uns ersparen. Oder steht dem etwas entgegen? Zumal ich für mich beschlossen habe, dass der größte Teil dieser Mobilien in den Besitz der Stardust-Kolonie oder auch der Siedler übergehen soll. Ich nehme an, dass die Verteilung und Bewirtschaftung seitens der Verwaltung möglich ist."
„Nichts spricht dagegen", bestätigte Echnatom.
„Gut. Zu den überlassenen Vermögenswerten gehören in letzter Konsequenz mehr als einhundert SKARABÄEN. Bedingung für die Übertragung ist unter anderem, dass die bisher von TRR beschäftigten Personen in den Dienst der Kolonie übernommen werden.
Vorrangig denke ich dabei an die Besatzungen meiner Schiffe."
„Zweitens?"
„Ich behalte zehn LT-SKARABÄEN in meinem Besitz sowie die entsprechende Ausrüstung, die für den ordentlichen Betrieb dieser Schiffe auf Dauer nötig ist.
Dieses Grundkapital wird in die neu zu gründende Gesellschaft Whistler-Stardust & Co. überführt. Der Zusatz & Co. bezieht sich auf die Besatzungen der zehn SKARABÄEN. Sie werden mit einem Besitzanteil an der Gesellschaft beteiligt.
Ich gehe davon aus, dass es dir ein Leichtes ist, entsprechende Verträge auszufertigen."
„Das ist kein Problem", bestätigte der vorläufige Administrator. „Nach den Rechtsverordnungen der Liga Freier Terraner, im Speziellen gemeint sind die Abschnitte III bis V in den Ziffern 38b und 39, die sich auf die Autonomiebestimmungen wirtschaftlich unabhängiger Kolonien beziehen ..."
„Drittens", unterbrach Whistler den Redefluss.
Was noch?, fragte Echnatoms verwirrter Augenaufschlag.
„Wir dürften uns einig sein, dass mein Entgegenkommen in Galax schwer zu beziffern ist."
„Drittens?", fragte Echnatom, ohne auf die Feststellung einzugehen.
„Ich erwarte eine zeitlich unbefristete Lizenz, die Whistler-Stardust & Co. sowie einem eventuellen Rechtsnachfolger erlaubt, die von den Howanetzen erzeugten Hyperkristalle nach Gutdünken einzusammeln."
Echnatom schwieg. Ihm war anzusehen, dass er angestrengt nachdachte und dass er sehr wohl erkannt hatte, was er unterschreiben sollte. Nämlich ein Dokument, das man in früherer Zeit schlicht und einfach als Lizenz zum Gelddrucken bezeichnet hätte. Andererseits hatte Whistler nur die Lizenz verlangt, kein Monopol. Es wurde also niemand daran gehindert, ebenfalls sein Glück zu versuchen und Hyperkristalle einzufangen, aufzuklauben oder was immer.
Echnatom schaute auf. „Keine weiteren Forderungen?"
„Keine."
„Die Gesetzeslage ist in dem Fall eindeutig. Im Sinne des Gemeinwohls kann ich nicht anders handeln, als die erbetene Lizenz zu erteilen. Die vorläufige Administration ist sich durchaus bewusst, dass damit der Kolonie Einnahmen vorenthalten werden, die durch ein zukünftiges Lizenzierungsverfahren entstehen
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