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2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könnten. Auf der anderen Seite ist die Kolonie schon heute auf jeden einzelnen Hyperkristall angewiesen. Dritte Personen oder Stellen, die als Sammler in Betracht kommen und ein öffentliches Verfahren der Lizenzierung als sinnvoll erscheinen ließen, sind nicht bekannt.
    Unter Berücksichtigung dieser Umstände und der Tatsache, dass die Starthilfe seitens des Antragstellers für die Kolonie als nicht unbedeutend anzusehen ist, stimmt die vorläufige Administration ohne Vorbehalt dem Antrag zu."
    Echnatom hatte seine Feststellung aufgezeichnet.
    Fünf Minuten später hielt Whistler das Protokoll auf fälschungssicherer Folie in Händen. Unterzeichnet vom vorläufigen Administrator Sigurd Echnatom und positronisch gesiegelt.
     
    6.
     
    1. Oktober 1346 NGZ
    Stardust-System
     
    „Trinken wir auf die Zukunft! Möge das Schicksal uns allen wohlgesinnt sein – und vor allem: Möge es ein Einsehen haben und die Lokale Gruppe vor der Negasphäre bewahren!"
    Timber F. Whistler hob das geschwungene dünne Glas, in dem der prickelnde Venus-Sekt dezente Farbspiele hervorrief. Jodras Mellinfort hatte mit dem bislang letzten Whistler-Siedlertreck vor drei Tagen mehrere Kisten des erlesenen Getränks mitgeschickt.
    Seit einer Stunde existierte Whistler-Stardust & Co. amtlich. Beglaubigt und mit allen Besitzverhältnissen eingetragen in das Firmenregister der Stardust-Menschheit. Aktenzeichen SE-13461001, Fortlaufender Eintrag Nr 1.
    Wenn das kein Grund war, für einige Minuten innezuhalten und zu genießen, was dann?
    „Auf Terra!", sagte Yulanda Tatis. „Auf die Menschen hier wie dort!"
    „Vergessen wir nicht, einen Toast auf die neue Company auszubringen. Vor allem auf den geschäftlichen Erfolg, schließlich sind wir alle daran beteiligt."
    Fishbaugh lächelte ...
    ... aber das Lächeln gefror auf seinen Lippen. Die Hauptpositronik der NEW GOOD HOPE hatte den Hyperkomempfang aktiviert. Überlaut dröhnte eine bebende Stimme durch die Zentrale.
    „... helft uns! Das Biest hat sich im Schutzschirm verbissen, er kann jeden Moment zusammenbrechen ..."
    Das war die Stimme von Vavricka, dem Kommandanten der 24.
    Im Hintergrund wurden Schreie laut, ein Prasseln wie von heftigen Entladungen.
    „Den HÜ-Schirm abschalten!", befahl Whistler. „Sofort!"
    Der Sekt schwappte über und floss über seine Bordkombi. Er achtete nicht darauf, wusste nur, dass etwas entsetzlich schieflief.
    „HÜ-Schirm nicht aktiviert! Keine Ahnung, was das Vieh gegen uns hat ... Prallfeld ist zusammengebrochen. Normalenergie bei hundertzehn ... steigt rapide an. – Verdammt, alle Energie auf die Projektoren! Alles! Weg mit der Lebenserhaltung, oder das Biest macht uns fertig."
    Betroffene Gesichter ringsum. Die Stimmung war verflogen. Whistler nahm das nur am Rande wahr.
    „Nein!", keuchte er. „Nicht noch mehr Energie! Abschalten, sofort alles abschalten!"
    Der Kommandant der 24 hörte ihn nicht.
    Das Prasseln im Hintergrund schwoll an, eine Explosion dröhnte auf, brach unvermittelt ab. Danach war Stille.
    „24 sendet nicht mehr!", sagte Fishbaugh tonlos. Er war blass geworden.
    „Ich fürchte das Schlimmste."
    Der SKARABÄUS war allein in die Gefahrenzone eingeflogen, um Hyperkristalle aus dem Raum aufzufischen und um die Howanetze zu beobachten.
    „Stehen andere Schiffe in der Nähe?"
    Whistler wartete die Antwort gar nicht erst ab. „Wir starten! Vielleicht können wir Überlebende bergen. Und falls die 24 tatsächlich ohne den HÜ-Schirm angegriffen wurde ..." Er brachte den Satz nicht zu Ende. Wenn dem so war, würde sich einiges ändern, noch ehe es richtig begonnen hatte.
    Bewusst hatte er die Methode, die Howanetze zur Ausscheidung ihrer Hyperkristalle zu bewegen, mit äußerster Zurückhaltung angewendet. Nie öfter als zweimal hintereinander und mindestens einen Tag Pause danach. Das war seine eiserne Regel, obwohl mittlerweile eine zweite Vierergruppe der LT-SKARABÄEN mit HÜ-Projektoren ausgerüstet war. Solange nicht mehr Informationen über die Energiekugeln vorlagen, fürchtete Timber, mit übergroßer Gier nur Schaden anzurichten.
    Vielleicht war das bereits geschehen, und diese Geschöpfe reagierten weitaus sensibler als angenommen.
    Ein erschreckendes Bild bot sich, als die NEW GOOD HOPE nach gut achtzig Minuten das Schwesterschiff erreichte.
    Der Rumpf des SKARABÄUS war über alle Decks hinweg aufgerissen. Verbogene Träger und Rumpfverstrebungen stachen wie bleiche Knochensplitter unter einer zerfetzten Haut hervor.

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