2439 - Menschen fÃŒr Stardust
wertvollere Schwingquarze beim Transport durch die Weiche vernichtet worden. Eine unglaubliche Menge.
Überlichtflug war also möglich. Der Erfolg der Stardust-Menschheit hing demnach vor allem von den zur Verfügung stehenden Rohstoffen ab, von der Bewirtschaftung der Howanetze und ihrer kostbaren Abfallprodukte.
Die Erkundung des Sternhaufens Far Away war zweifellos nur mehr eine Frage der Zeit. Ein wenig bedauerte Reginald Bull, dass niemand auf Terra je erfahren würde, auf was die Menschen hier draußen eines Tages stießen.
Vielleicht war da etwas.
Womöglich mehr, als man sich vorzustellen vermochte.
Bully war neugierig. Das war er immer schon gewesen.
Aber deshalb hier zurückzubleiben hätte für ihn bedeutet, dass er Neugierde mit Verantwortungsbewusstsein verwechselte.
12. November
Solsystem
Auf einer Terrasse der Solaren Residenz, mehr als tausend Meter hoch über dem brodelnden Leben von Terrania, verfolgte Homer G. Adams die letzte große Welle der Auswanderer. Über Hyperkom war er mit den Großtransmittern im Luna-Orbit und vor der Weiche verbunden.
Einhundertfünfzig ARCHEN mit dreißig Millionen Umsiedlern in den Containern begannen ihren Flug am 12. November 1346 NGZ kurz nach 23 Uhr Terrania-Standardzeit.
Diesmal würden die ARCHEN nicht zurückkehren. Sobald sie nach einer Stunde Flugzeit durch diesen weiterhin unbegreiflichen Tunnel im Stardust-System eintrafen, reichte die Zeit nicht mehr für den Weiterflug zu den jeweiligen Welten und für die Rückkehr zur Weiche.
Auf Aveda, Zyx, Trondgarden und in nur sehr geringer Zahl auch auf Katarakt würden die ARCHEN landen und dort als weitere Rohstoffquelle zur Verfügung stehen.
Wer sich jetzt noch nicht in einem der Container befand, hatte die letzte Möglichkeit versäumt. Aber die ernsthafte Nachfrage war ohnehin zufriedengestellt; wer seine Heimat verlassen wollte, der hatte das auch geschafft. Problemfälle, die unter den Angriffen der Kolonne zu Panikattacken und klaustrophobischen Anfällen neigten, würde es immer geben. Denjenigen, deren Gesundheit dadurch ernsthaft gefährdet wurde, stand weiterhin der Weg über die BACKDOOR-Transmitter und MOTRANS hinaus in die Milchstraße zur Verfügung.
Die Prognosen hatten sich präziser erfüllt als erwartet. Mit Beginn des 13. November würden 804 Millionen Menschen das Solsystem verlassen haben.
„Ich habe meine Aufgabe erfüllt. Unter den gegebenen Umständen wurde das Bestmögliche erreicht, um das Überleben der Menschheit innerhalb des Einflussgebietes von ES zu sichern."
Adams hatte Lotho Keraete nicht kommen hören. Langsam wandte er sich um.
Er suchte in dem Gesicht aus Metall nach einer Regung, nach etwas, das ihm Keraete menschlicher erscheinen ließ.
Doch er fand nichts.
„Wie sieht die Zukunft aus?", fragte er.
„Nachdem die letzten Auswanderer ihren Weg ohne Rückkehr angetreten haben, kannst du es mir sagen. Ich denke sogar, du bist uns das schuldig."
Lotho Keraete schwieg. Starr stand er da, und sein Blick ruhte auf der großen Projektion unter dem freien, beinahe sternenlosen Himmel.
„Niemand kennt die Zukunft", sagte er starr. Dann öffnete er seinen Rucksack und holte die kleine Silberkugel daraus hervor. Für die Dauer eines tiefen Atemzugs hielt er sie scheinbar unschlüssig mit beiden Händen.
„Es ist Zeit für mich, bevor die Teletrans-Weiche erlischt." Nur das sagte er.
Kein Wort des Abschieds oder gar des Bedauerns.
Eine Minute später stand Adams wieder allein in luftiger Höhe. Er fröstelte leicht. Schuld daran war eine Kälte, die tief aus ihm selbst kam.
Der Spuk, so schien es ihm, war vorüber. Das Leben ging weiter, ob mit oder ohne die Terminale Kolonne TRAITOR.
Es musste weitergehen. Alles andere hätte geheißen, sich selbst zu verleugnen.
13. November
Stardust-System
Die SK-PRAE-011 hatte an den Weltraumbahnhof angekoppelt, als die gewaltige Woge der Stardust-ARCHEN von der Weiche ausgespien wurde. Schon nach wenigen Minuten trieb der letzte der 500-Meter-Würfelkolosse vorbei, wurde von SKARABÄEN der Siedler in Empfang genommen und auf den neuen Kurs bugsiert.
In dem Moment erklang eine unverkennbare Stimme aus dem Hyperfunkempfang. Lotho Keraete, der Bote von ES, meldete sich aus seiner Silberkugel.
„Meine Mission ist erfüllt, ich werde die Stardust-Menschheit nun verlassen.
Wie der Kampf um das Solsystem, um die Milchstraße und die Lokale Galaxiengruppe auch zu Ende gehen mag, die Menschheit
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