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2439 - Menschen fÃŒr Stardust

Titel: 2439 - Menschen fÃŒr Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aller Bewohner des Solsystems völlig zu schweigen.
    Natürlich war es denkbar, Aussiedler in Raumanzüge zu stecken, in einem ausgeschlachteten Schiffsrumpf zusammenzupferchen und durch die Weiche zu schicken. Aber diesen Gedanken mochte er gar nicht weiterspinnen. Fehlende Infrastruktur am Ziel ... Völlig unzureichende medizinische Verhältnisse ... Davon abgesehen: Wie viele Terraner würden wirklich ihre Heimat verlassen wollen?
    Die Siedler gingen einer ungewissen, wenngleich sehr wahrscheinlich guten Zukunft entgegen. Er beneidete sie dennoch nicht. Weil er wusste, dass eines Tages ihre Gefühle rebellieren würden. Das erschien ihm geradezu zwangsläufig.
    Heimweh nach der Milchstraße, nach Terra ...
    Und alle, die zurückblieben? Nicht nur im Solsystem, sondern auf den Welten der LFT? Wie sehr würden insbesondere jene, die keine Möglichkeit hatten, sich für die Flucht zu entscheiden, die Siedler beneiden? Spätestens wenn Traitank-Geschwader den letzten Widerstand in der Milchstraße erstickten.
    Wir schaffen es!, dachte Bull entschlossen. Es wäre das erste Mal, dass Menschen klein beigeben. Eines Tages werden wir sogar stark genug sein, uns gegen Kosmokraten und Chaotarchen zu behaupten, und dann ...
    Er stockte in seiner Überlegung, die in Größenwahn abzugleiten drohte.
    Trotzdem. Es tat gut, Ziele zu haben.
    Das war heute nicht anders als damals, als er eine Woche vor dem Start zum Mond mit Perry und Flipper im „White Horse House" gesessen und mit ihnen über die Zukunft diskutiert hatte. Das heißt, die beiden hatten sehr viel mehr geredet als er, der Elektronik-Ingenieur Captain Reginald Bull. Er war schon damit zufrieden gewesen, als einer der ersten Menschen des Planeten Erde seine Stiefelabdrücke im Mondstaub hinterlassen zu dürfen.
    Er erinnerte sich noch des Liedes, dem er damals gelauscht hatte. „... five hundred miles away from home ..."
    Längst waren 500 Millionen Lichtjahre daraus geworden. Vielleicht auch mehr.
     
    2.
     
    1. September 1346 NGZ
    Stardust-System
     
    Stardust City!
    Das war die Vision einer Megalopolis.
    Bislang standen aber nur dreißig Standardcontainer im dichten Gras, als habe ein Kind mit Bausteinen um sich geworfen. Zwei der fünfundzwanzig Meter langen Terkonitstahlkästen hatten sich leicht zur Seite geneigt. Das sah Timber F. Whistler erst, als er den Bereich abschritt. Der Boden unter ihnen war weich und nachgiebig, und vor allem wurden sie nicht von Antigravplatten gestützt.
    Die Luft roch würzig. Nach feuchter Erde und fremden Aromen, die Timber noch nicht einzuschätzen vermochte.
    Da und dort bedeckten Pfützen den Boden. Erst kurz vor der Landung der SKARABÄEN schien es heftig geregnet zu haben.
    Whistler ging auf einen der Container zu. Der Stahlkoloss hatte sich beim Absetzen mit einer Ecke in den Boden gebohrt, die Krume aufgerissen und einen meterhohen Wall vor sich aufgeworfen.
    Rotbraun schimmernde Erde, von Steinen und dichtem Wurzelgeflecht durchsetzt.
    Mit beiden Händen griff er hinein, zerrieb einige Erdklumpen zwischen den Fingern. Sie fühlte sich gut an, diese neue Welt.
    Er hob beide Hände und ließ die Erde zwischen ihnen hindurchrieseln.
    Da war ein Tier, ein wurmartiges, dünn, lang, bleichhäutig, mit vielen langen Spinnenbeinen. Aufgeschreckt versuchte es, sich zwischen den Fingern hindurchzuwinden. Whistler ging in die Hocke und setzte es auf den Boden.
    Mit hektischen Zuckungen verschwand das Tier zwischen zwei großen Grassoden.
    Erst jetzt registrierte Whistler, dass ihm etliche Siedler gefolgt waren. Einige applaudierten, als er sich aufrichtete.
    Das hatten sie schon vor zehn Minuten getan, nachdem er die Flagge in den Boden gerammt und von Aveda offiziell Besitz ergriffen hatte. Nicht für sich, sondern für die Menschen. Aber jetzt, schien es ihm, klang das Klatschen befreiter. Die Anspannung hatte sich gelöst. Von einigen dieser Männer und Frauen wusste er aus den Unterlagen, dass sie nie über die Erdumlaufbahn hinausgekommen waren. Innerhalb Tagesfrist hatten sie nicht nur diese fremde Welt erreicht, sondern zugleich eine unbekannte Galaxis irgendwo im endlosen Nichts.
    Whistler ließ seinen Blick an den Containern entlangschweifen. Die helle Sternennacht über Aveda machte es ihm leicht, nach den Beschriftungen zu suchen; der funkelnde Himmel bot einen berauschenden Anblick.
    Schon nach wenigen Minuten fand er die beiden Container, die jetzt wichtig waren. Sie standen nicht einmal hundert Meter weit

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