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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenigen Stunden in vollem Gang.
    Mor’Daer beiderlei Geschlechts und jedes Alters pressten ihre erhitzten Körper aneinander, bildeten Muster, die sich überlagerten und wieder trennten.
    Alle zwei Dutzend Anwesenden zeigten vollste Bereitschaft, ihre Triebe bis zur Erschöpfung auszureizen.
    Sämtliche neunzehn Lektionen.
    Und vielleicht, wenn es weiter so gut lief, wie es sich angelassen hatte, würden einige Teilnehmer der Orgie gegen Ende des zweiten Tages sogar die legendäre zwanzigste Stufe der Leidenschaft erklimmen ... Mit der Zunge schnalzend, wühlte sich Silathe tiefer ins Getümmel.
    Drei Meter über der feuchten, brodelnden Kuhle, knapp unterhalb der Decke, von der Kondenswasser tropfte, schwebte unsichtbar Benjameen da Jacinta. Er tat sich nicht leicht in diesem Traum, den er gerade wegen dessen Fremdheit besonders intensiv miterlebte.
    Die Schlangenköpfigen waren ein uraltes Volk. Sie stammten aus der Galaxis Morgal, aus dem Universum Eud’y-Asor-Jaroso. Schon rund sechzig Millionen Jahre vor der Neuen Galaktischen Zeitrechnung waren sie von dem Mächtigen Nuskoginus in ihrer Entwicklung gefördert und den Mächten des Chaos zugeführt worden.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten sie noch den Namen Morgotha Aldaer getragen, der sich später zu Mor’Daer verschliff.
    Ihre Sitten und Gebräuche jedoch blieben all die unvorstellbar lange Zeit unverändert, so wie ihre unersättliche Gier nach Mord und Lust.
    Von Monogamie hielten sie nichts.
    Paarungen, die nur zu zweit ausgeführt wurden, empfanden sie als Gipfel der Perversion. Zärtlichkeiten, wie Angehörige anderer Völker sie austauschten, betrachteten sie als unsinnige Zeitverschwendung.
    Sex und Fortpflanzung wurden streng formell geregelt. Die Kopulation war ein Privileg, das man sich durch besondere Leistungen erringen musste und nur selten, bei besonderen Anlässen, genießen durfte. Zum Beispiel als Kalbaron, die aufgrund anhaltend herausragender Leistungen und eines erfolgreich abgeschlossenen Spezialauftrags in eine Dienstburg der Terminalen Kolonne berufen worden war.
    So träumte Silathe. Und Benjameen da Jacinta, als Arkonide völlig anders erzogen, von seiner terranischen Lebensgefährtin oft als prüde verspottet, musste sich in den Wunschtraum der Mor’Daer einmischen, wollte er die Information ergattern, die sein Freund Tekener und mit ihm die ganze SOL so dringend benötigte.
    Im Traum verlief die Zeit anders, oft stark beschleunigt. Dennoch konnte Ben nicht zuwarten, bis die auf mehrere Tage anberaumte Veranstaltung vorüber war.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich in Gestalt eines Mor’Daer der Kalbaron anzunähern, um sie bei der ersten sich bietenden Gelegenheit in ein Gespräch zu verwickeln und auszuhorchen. Eine Person mehr oder weniger würde in diesem Trubel kaum auffallen; zumal die Sichtverhältnisse schlecht und den Ausscheidungen der Paarungsdrüsen reichlich halluzinogene Drogen beigemischt waren.
    So kam Benjameen da Jacinta, todmüde und ausgepumpt, zu einer Erfahrung, die er durchaus missen wollte: Er beteiligte sich aktiv an einer mor’daischen Schlängelorgie ...
     
    *
     
    Als er schweißgebadet in Tess Qumishas Armen erwachte, hatte Ben zuerst nur einen Gedanken: dass sein Gehirn möglichst bald tief und vollständig verdrängen möge, was er in diesem Traum getan und erduldet hatte.
    Immerhin stand fest: Die Kalbaron wusste nichts von Vorkehrungen, die eine im Ansatz bereits entdeckte Rebellion ersticken sollten. Auch lag ihr weder ein Befehl vor, noch stand es ihr persönlich im Sinn, den Progress-Wahrer Terkan von Voosar zu warnen, dass das fremde Hantelschiff, kaum eingetroffen, sich unter den Ortern seiner Dienstburg selbstständig machen könnte.
    Mit anderen Worten: Kirmizz hatte nicht gelogen. Die Abmachung hielt.
    Erst jetzt, nachdem Benjameen diese Beurteilung der Lage an Tekener weitergegeben hatte, verschob der Smiler den Termin der „Teilprüfung" bindend um fünfzehn Stunden nach hinten.
    Ein sehr, sehr verhaltenes Aufatmen ging durchs Schiff und ganz besonders durch gewisse Bereiche der Scherbenstadt. Gleichwohl war allen Betroffenen bewusst, dass aufgeschoben nicht gleich aufgehoben war.
    Sie hatten bloß eine kurze Galgenfrist zugestanden bekommen.
     
    11.
     
    Vielversprechende Zukunftshoffnungen
     
    Der 24. September 1346 NGZ verstrich weitgehend ereignislos.
    Was nicht bedeutete, dass die Besatzung Däumchen gedreht hätte. Der Sektor Elgas lag nahe der Kernzone, nur 458 Lichtjahre

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