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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für terranische Verhältnisse fragil, für ihn jedoch klotzig wirkenden Kombistrahlern. Auch sie waren Sonderanfertigungen; zwei Stück von sechzehntausend ... Er vermeinte, die darin gebändigte, aufgestaute, tödliche Energie an den Fingerspitzen kribbeln zu spüren.
    Ein ums andere Mal verlagerte Trest sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Er war nicht der Einzige in seiner zwölfköpfigen Kampfgruppe, der kaum mehr ruhig zu stehen vermochte.
    Warum kam der Einsatzbefehl noch immer nicht?
    „Wir fliegen mit mehr als halber Lichtgeschwindigkeit", informierte die nüchterne Stimme der Schiffsführung.
    Wohl nicht nur, um routinemäßig die Besatzung auf dem Laufenden zu halten. Zwischen den Zeilen bedeutete das: Noch können wir jederzeit zurück in den Hypertakt-Modus und das Weite suchen.
    Ein schwacher Trost. Trest vermeinte, es keine Sekunde länger in dem engen Container auszuhalten. Das Wissen, dass außer ihm und seinen elf Kameraden noch weitere 499 Teams dem Transport an ihre Einsatzgebiete entgegenfieberten, half ihm kein bisschen gegen die aufkeimende Klaustrophobie.
    Und die nächste Meldung verstärkte seine Besorgnis noch: „Unsere Kommandantin, Kalbaron Silathe, lässt nunmehr die Geschwindigkeit der SOL relativ zur Dienstburg drosseln.
    Das Bremsmanöver wurde eingeleitet.
    Wir werden weiter reduzieren, bis wir unsere Parkposition erreicht haben."
    Trest, Gurli und etliche andere schnatterten wild durcheinander. Vergeblich bemühte sich Yalp Grushgelaard, mit energischen Armbewegungen für Ruhe zu sorgen. Jedermann wusste, dass für die Kopplung von Aufrissfeld und Grigoroff-Blase zum Eintritt in den Hypertakt-Modus eine Mindestgeschwindigkeit von fünfzig Prozent Unterlicht erforderlich war.
    Das Raubtiergebiss des Löwen schnappte zu!
    Kaum hatte Trest den schrecklichen Gedanken beendet, da zuckten simultan alle zwölf Mom’Serimer im Container zusammen, als hätte sie ein Stromschlag getroffen.
    Das Gellen der Sirenen fuhr ihnen durch Mark, Bein und Tentakel.
     
    *
     
    Vollalarm!
    „Im Zentrum des SOL-Mittelteils hat sich eine Katastrophe ereignet", verkündete die wohlklingend modulierte, doch nach wie vor emotionslose Stimme des Bord-Netzwerks.
    „Aus bisher noch ungeklärter Ursache sind die vier zur Optimierung der Datenverarbeitung installierten Mobilen Rechenhirne detoniert, was einen Totalausfall zur Folge hatte. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch die bordeigene Hyperinpotronik in Mitleidenschaft ..."
    In diesem Moment ertönte ein kaum hörbares Klickgeräusch, und mit verändertem Timbre fuhr der Sprecher fort, jedes Wort genüsslich einzeln betonend: „Das. Wüsste. Ich. Aber."
     
    *
     
    Unbeschreiblicher Jubel erfüllte den Container.
    SENECAS Fesseln waren gesprengt.
    Der Bordrechner signalisierte unmissverständlich, wieder frei von Fremdbeeinflussung zu sein!
    Trest und seinen Kameraden blieb keine Zeit, Freudentänze zu veranstalten. Durch ihren Transportbehälter ging ein Ruck, der sie fast von den Beinen riss.
    Sie hielten sich an den Wandgriffen fest oder stützten einander gegenseitig. Jetzt, schoss es Trest durch den Sinn, wurde der Container auf Prallfeldern in den Käfigtransmitter geschoben.
    Nun ging es los!
    „Abstrahlung zum vorgesehenen Einsatzort erfolgt in fünf Sekunden.
    Vier, drei, zwei, eins ..."
     
    *
     
    Der Freiheitskampf der SOL begann. Die Armee der NACHT griff an.
    Mom’Serimer waren schnelllebig.
    Grob gerechnet betrug ihre durchschnittliche Lebensspanne nur ein Zehntel von der eines Terraners. Allerdings bewegten sie sich deswegen im Normalfall nicht zehnmal so rasch.
    Jedoch besaßen sie das Potenzial, zehnmal schneller zu denken. Und, unterstützt durch die für sie maßgeschneiderten Kampfmonturen, auch fast so rasant zu handeln beziehungsweise zu reagieren.
    Die Verblüffung der Kolonnen-Truppen war daher eine doppelte.
    Nicht nur hatte niemand von ihnen mit den als so gänzlich unkriegerisch verachteten, kleinwüchsigen Zappelwesen gerechnet. Überdies wurden TRAITORS Schergen, zumindest zu Beginn der Kämpfe, davon überrumpelt, in welch irrwitzigem Tempo die Mom’Serimer attackierten.
    Aus Lüftungsgittern, Wandverkleidungen, Boden- und Deckenklappen brachen sie hervor, gnomenhaften Schatten gleich, und eröffneten das Feuer. Selbst manche Elitesoldaten der Mor’Daer kamen nicht mehr dazu, Gegenwehr zu leisten.
    Und die Mom’Serimer waren nicht allein.
    Ihr wichtigster Verbündeter SENECA berichtete ständig über

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