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2441 - Die letzten vierzig

Titel: 2441 - Die letzten vierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begehen, riss er sich die dreifingrige Prothese vom linken Arm und zog den Datenkristall mit der eigenen Hand aus der Anzugtasche.
    Es ist vollbracht, dachte er, während er den winzigen Kristall in die Lesevorrichtung des Terminals einführte. Die letzte Schaltung war ihm bestens bekannt. Viel zu lange hatten Kolonnen-Kräfte seine Heimat, die SOL, besetzt gehalten.
    Der Knotenrechner signalisierte Vollzug. Das war’s, triumphierte Sinco. Die Botschaft der 300 Fragen ist eingespeist!
    Während er den Kristall entnahm und wieder einsteckte, wartete er förmlich auf eine Komplikation. Dies war der Moment, an dem in allen Geschichten, die er als Heranwachsender verschlungen hatte, unvermutet Schwierigkeiten auftraten.
    Das Schicksal enttäuschte ihn nicht.
     
    *
     
    „Blaualarm für den gesamten Planeten!"
    Gruli Grushgelaard, die sich kurz hingelegt hatte, um Kräfte für einen etwaigen Rettungseinsatz zu sparen, wuchtete sich von der Pritsche. Ihre Maske zurechtrückend, sprintete sie in den zur Kommandozentrale umgewidmeten Lagerraum.
    „Anschlag im Elysischen Stadion", berichtete Kadettin Ihanae Jörik. „Daraufhin sind sämtliche Kolonnen-Einheiten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden."
    „Und Sinco steckt mittendrin in der ...
    Na ja, ihr wisst, was ich meine. Ich muss zur Station, ihm Beistand leisten und den Rückzug decken."
    Sie schaufelte den Tand beiseite, der ihren Tornister kaschieren sollte. Fand den Rucksack nicht. Schleuderte Kunstgegenstände, positronische Module, Nahrungsmittelbehälter hinter sich.
    „Wo ist mein Dunkelschirm?", schrie sie.
    „Den hat Leutnant Harkanvolter genommen", sagte Ihanae. „Und dabei behauptet, das sei mit dir und Sinco abgesprochen."
    „Unsinn! – Wann war das?"
     
    *
     
    Eine halbe Stunde zuvor stürmte Trest, vollgepumpt mit Schmerzmitteln, zurück ins Stadion.
    Er hatte sich genau gemerkt, wo der hässliche Flugkörper parkte, dessen Jet-Scheibe seine Genprobe geraubt hatte: Eingang 33, Sektor E.
    Was immer sich in dem Schweber befand, war beschäftigt. Aus der Unsichtbarkeit des Dunkelfeldes heraus blickte Harkanvolter auf die Haube des Flugpanzers. Dessen Rücken bildete eine Art Terrarium aus semitransparentem Material.
    Für einen Augenblick vermeinte Trest, winzige Wesen zu erkennen, nicht größer als Flöhe, die jedoch Werkzeuge trugen ...
    Pudding.
    Sie hatten sein Zellmaterial. Dessen spezielle Zusammensetzung durfte der Terminalen Kolonne niemals zur Kenntnis gelangen.
    Sonst bestand nicht nur die Gefahr, dass sie das Cricker-System einer gründlicheren Überprüfung unterzogen und dabei die Botschaft der dreihundert Fragen – so es Sinco gelang, diese der Station unterzujubeln – entdeckten und eliminierten. Sondern die Schergen TRAITORS würden auch auf Trest und seine schlummernden Psi-Fähigkeiten aufmerksam.
    Er wollte ganz sicher nicht ergriffen und zu einer Emanation umgeschustert werden. Horrorbilder von einer Existenz als nur noch durch Qual-Impulse angereizte, bloße Hirnmasse geisterten durch sein Bewusstsein. Das durfte auf keinen Fall passieren!
    Mit der Außenwahrnehmung der Schwebekäfer war es offenbar nicht weit her. Außerdem hatte Trest den Dunkelschirm.
    Er pirschte sich noch näher heran.
    Klebte die mitgebrachten, aus dem SOL-Spezialcontainer entnommenen Haftminen, vorsichtig jegliche Berührung der Spinnenbeine vermeidend, an die Unterseite des Gefährts. Und zog sich wieder in sicher erscheinende Distanz zurück.
    Er konsultierte sein Chronometer.
    Laut Einsatzplanung benötigte Sinco, falls nichts dazwischenkam, noch etwa eine Dreiviertelstunde, um den Auftrag abzuschließen. Wenn Trest Glück hatte, blieb das Genprox-Dingens bis dahin an Ort und Stelle, in Reichweite seines Fernzünders.
     
    *
     
    Innerlich kochte Davam-Düür vor ohnmächtiger Wut. Der Eparch hatte sie hereingelegt.
    Die Elysischen Spiele befriedigten nicht bloß Lyngiffers perverse Machtgelüste. Sie erfüllten sehr wohl einen nüchternen Zweck: nämlich den Genprox-Analysten die Arbeit zu erleichtern!
    Dennoch zwang sich die Bürgermeisterin, weiterhin gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Die Aktion der Noquaa-Kansahariyya war wichtiger, und sie konnte nach wie vor gelingen. Das Symbol der zweiundzwanzig würde im Äther um Cricker aufleuchten, noch viele Zyklen lang. Davon wurden ihre persönliche Schmach und der Ärger, weil sie den Ganschkaren verkannt hatte, bei Weitem aufgewogen.
    Xath neben ihr in der Ehrenloge war ein Inbegriff

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