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2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für eine Negasphäre?"
    Später vielleicht. Negasphären kommen und gehen, das ist der Lauf der Dinge. Wenn du mehr erfahren möchtest, werde ich es dir verraten. Aber für deine Mission ist es unwichtig.
    Das Wissen, das in dem Weltweisen ruhte ... es würde ihm neue Zusammenhänge erschließen, Fragen beantworten, die er sich seit sehr langer Zeit stellte, seit er begriffen hatte, dass der Kosmos nicht nur seine Heimat, sondern zugleich eine Bühne für die Hohen Mächte war.
    Aber ... aktuell wichtig war seine Mission. Er musste verhindern, dass in seiner Gegenwart, in 20 Millionen Jahren, in Hangay eine Negasphäre entstand.
    „Und seitdem ...?"
    Seither gehöre ich dem Konglomerat der Neganen Stadt an, bestätigte der Weltweise, was Rhodan vermutet hatte.
    Was mir jedoch gleich ist, denn in der Weltkugel bin ich überall und zu jeder Zeit, und mein körperlicher Standort ist nicht von großem Belang.
    „Alles ist zugleich und überall zugleich."
    Genau, bestätigte der Weltweise. Du hast es erkannt. Wie ich es gehofft hatte.
    „Erzähl mir von dir. Du bist wie ich, aber gleichzeitig auch viel mehr ..." Da war noch etwas unter dieser Ähnlichkeit, eine schreckliche Sehnsucht, ein Verlangen, das Rhodan ansatzweise wahrzunehmen glaubte.
    O ja. Anfangs hofften die Herren der Neganen Stadt, mich als ein mentales Fernrohr oder Fernortungssystem benutzen zu können. Aber Aufschlüsse dieser konkreten Art konnte ich nicht liefern, und das erkannten die Herrscher sehr bald.
    „Welche Herrscher?"
    Nicht die Negane Beamtenschaft, falls du das meinst. Die ist völlig unwichtig.
    „Wer dann?"
    Die wahren Herrscher über die Negane Stadt. Die Herrscher über das Chaos.
    Doch ihnen wurde klar, dass ich das Wesen von Ordnung und Chaos sehr wohl erfasst hatte, wich der Weltweise Rhodans Frage aus, und damit stand ich hoch über den gewöhnlichen Geschöpfen.
    „Warum weichst du aus? Willst du mir nicht enthüllen, was ich erfahren will?"
    Du willst so viel erfahren, Rhodan, und weißt so wenig.
    „Aber das kannst du ändern."
    Nun ja. Ich weiß viel, was du auch wissen möchtest. Zehn Millionen Jahre sind eine lange Zeit.
    „Erzähle!"
    Am meisten interessiert dich wohl ...
    Seit man meine Qualitäten erkannte, führte ich, der Weltweise von Azdun, zuweilen Gespräche mit dem Chaotarchen Xrayn.
    „Du ... kennst Xrayn? Hast Kontakt mit ihm?"
    Oft. Alle paar tausend Jahre.
    Rhodan begriff, dass sich die Zeitvorstellung des Weltweisen sehr weit von der sterblicher Wesen entfernt hatte.
    „Was weißt du über ihn? Was kannst du mir über ihn sagen?"
    Viel, Rhodan. Aber bedenke, diese Gespräche sind Höhepunkte meiner Existenz, denn sie reißen mich aus dem unterschiedslosen Dämmer des Alleszugleichüberallzugleich.
    „Du bist ewig? Und allgegenwärtig?"
    Später, Rhodan. Später, wenn ich dir den Vorschlag machen werde, den ich dir machen will, seit ich zum ersten Mal deine Nähe gespürt habe.
    „Was für einen Vorschlag?"
    Der Weltweise antwortete nicht, doch plötzlich entstand ein Abbild Xrayns vor Rhodans innerem Auge. Rhodan sah eine monströse, psionisch aufgeladene Gestalt, eine dampfende, veränderliche Schimäre, die in langsamen Metamorphosen die äußeren Merkmale humanoider und reptiloider Wesen durchlief.
    Aber sie war ins Riesenhafte vergrößert, und Rhodan kam sich noch kleiner vor als bei den Gelegenheiten, bei denen er mit Kosmokraten persönlich verhandelt hatte.
    Dies ist Xrayn, der Chaotarch!, erklang die Stimme in seinem Geist.
    Rhodan versuchte hinzuschauen, Einzelheiten zu erfassen, wandte dann jedoch den Blick ab. Spürte er eine gewisse kreatürliche Scheu, oder befürchtete er, dass sein Geist nicht dazu geschaffen war, einen Chaotarchen in seiner wahren Gestalt zu sehen?
    War das überhaupt die wahre Gestalt des Chaotarchen oder nur eine Annäherung, die der Weltweise ihm zeigte, weil Rhodan nicht imstande war, die wahre Natur solch einer Wesenheit in irgendeiner Hinsicht zu erfassen?
    „Unsinn", murmelte er. Dass diese Geisteseindrücke der Wahrheit entsprachen, bezweifelte Rhodan keine Sekunde lang.
    Wenn der Weltweise nicht gerade einen Schleier über die Wirklichkeit legte ...
    Hab keine Angst vor Xrayn. Heute, jetzt, bist du bei mir, und dir wird nichts geschehen.
    Bei einem Wesen, erkannte Rhodan, das ihm vielleicht doch nicht so ähnlich, aber sehr sympathisch war. In gewisser Weise ebenfalls ein kosmisches Wesen, das nicht nach purer Macht und Herrschaft strebte. Das hatte er

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