2449 - Die Finale Schlacht
mithilfe der Rüstung derart zielstrebig anfliegen konnte.
Die Jet verschwand aus der Erfassung.
Im selben Moment wurde der Kontextsprung eingeleitet. Die JULES VERNE befand sich auf dem Weg zurück in die Zukunft.
Ein dumpfes Grollen erklang aus der Tiefe des Schiffes. Es schwoll rasend schnell an, ließ die JULES VERNE beben, als kämpfe sie gegen einen stärker werdenden Widerstand an. Warnsignale flammten auf, zeigten eine Fülle technischer Fehlfunktionen – aber niemand war noch in der Lage einzugreifen.
Die Zeit schien zu erstarren, weil eine quälende Paralyse über das Schiff hereinbrach. Schon ein einziger Augenblick wurde zur Ewigkeit.
Vergeblich endete Rhodans Versuch, den Blick nur wenige Zentimeter zu wenden, damit er Mondra sehen konnte. Er steckte fest, irgendwo zwischen Vergangenheit und Zukunft, und nur seine Gedanken überschlugen sich, als könnten sie den Fehler finden und beheben.
Irgendwann zerbarsten alle Wahrnehmungen in einem gewaltigen Knall.
*
Eine winzig kleine Strukturlücke öffnete sich im Schirmfeld der JULES VERNE, als Kamuko dies schon nicht mehr für möglich gehalten hätte.
Sie näherte die Space-Jet dem rettenden Hangar mit einem Fingerspitzengefühl an, das ihr nur die Rüstung ermöglichte. Zum Greifen nahe wuchs die Kugelzelle der JV-1 vor ihr auf.
In dem Moment reagierte die Nachtlicht-Rüstung mit extremer Heftigkeit auf das ndimensionale Feld, das die JULES VERNE umgab. Kamuko fühlte sich in die Höhe gezerrt, von einem unbegreiflichen Einfluss mitgerissen, in eine Richtung, die sie nicht einmal erfassen konnte. Die Rüstung blieb stumm, als nehme sie das alles gar nicht wahr.
Mit schwindenden Sinnen erkannte Generalin Kamuko, dass sich die Space-Jet verflüchtigte.
Das Letzte, was sie noch mit dem Vektor-Helm zu erkennen vermochte, war der Hyperraum.
EPILOG
Tausende Raumschiffe aus der Finalen Schlacht hatten über den KORRIDOR DER ORDNUNG den rettenden Hyperknoten erreicht. Zu ihnen gehörten unter anderem einundzwanzig Proqua-Schlachtschiffe und die SHARKUVA des Ultimaten Rates Randa Eiss. Alle anderen Einheiten der Cypron galten als vernichtet oder verschollen.
Auch ARCHETIM hatte den Weg zurück gefunden.
Ki-Myo erschrak über die Ortungsdaten. Sie verrieten ihm, dass die flammende Kugel bis auf fast ein Viertel ihrer früheren Größe geschrumpft war. Dafür wies ARCHETIM nun Masseanteile von mehreren Millionen Tonnen auf, deren Herkunft sich Ki-Myo nicht zu erklären wusste.
Vergeblich wartete er darauf, dass sich die Stimme meldete und ihm eine Erklärung gab, warum ARCHETIMS Masseanteil sogar weiter wuchs. Vielleicht, vermutete der Aeganer, ging der langsame Sterbeprozess der Superintelligenz mit einem Wechsel der psionischen Energien in den Aggregatzustand fester Psi-Materie einher. Eine Bestätigung dafür erhielt er aber nicht.
Von den achtundfünfzig GESETZ-Gebern, die an der Finalen Schlacht teilgenommen hatten, kehrten nur zwanzig zurück. Das änderte sich auch nach endlos langen Tagen des Wartens nicht. Zu ihnen stießen CHEOS-AKIS und CHEOS-DEGU, als das Endstück des KORRIDORS schließlich geschlossen wurde.
CHEOS-TAI gehörte ab dem Zeitpunkt ebenfalls zu der langen Datei der Vermissten und Opfer der Retroversion.
Doch um die GESETZ-Geber machte sich Ki-Myo inzwischen die wenigsten Sorgen. Die Thermodyn-Ingenieure an Bord versprengter Einheiten würden zweifellos dorthin zurückkehren, von wo sie einst gekommen waren, welcher Bereich des Universums das auch sein mochte.
Ki-Myo spürte bei dem Gedanken daran unstillbares Fernweh. Er ahnte, dass er nicht mehr lange Zeit zu leben hatte.
Immerhin hatte er das hyperphysikalische Fegefeuer Margin-Chrilox gesehen ...
Als der General den Cypron Randa Eiss an Bord der TAROSHI bat, geschah das nach reiflichen Überlegungen. Er wünschte, er hätte mit ARCHETIM Rücksprache halten können, doch ARCHETIM schwieg ebenso wie die Stimme in seinen Gedanken.
Aus eigenem Antrieb ernannte Ki-Myo den Ultimaten Rat zum neuen Befehlshaber über die Flotte. Was immer mit den Überlebenden an Bord der Schiffe aus dem INTAZO und den Pulks der Alten Völker geschehen würde, ihr Schicksal lag nun in Eiss’ Händen.
Gemeinsam hatten sie den Sieg über die Chaosmächte errungen. Auch wenn aus dem KORRIDOR DER ORDNUNG heraus der Blick auf Tare-Scharm versperrt war, die Retroversion hatte sich mittlerweile verselbstständigt und konnte nicht mehr aufgehalten werden.
Eines fernen Tages
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