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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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springen. Über uns könnte ein Kampf toben. Ich komme sofort zurück, wenn Gefahr droht. Andernfalls könnt ihr mir in einer halben Minute folgen."
    Die beiden Brüder warteten schweigend ab. Pothawk hielt sich nur noch mühsam aufrecht. Schließlich sprangen sie ebenfalls und sahen Limbox vor einem Schott stehen. Der Bruder streckte die Ohrenhand aus. Mit ihr packte er – Pothawk traute seinen Augen kaum – den Siganesen Rudyr Pinkor, der gerade durch ein Loch im Schott knapp über dem Boden in den Korridor kroch.
    „Ihr müsst Shona sofort rausholen", rief der Siganese. „Sie ist noch da drin."
    „Ich springe zu ihr", sagte Limbox.
    „Nein!" Der winzige Mann ruderte mit den Armen. „Du kannst dort nicht materialisieren – es ist kein Platz! Die Decke steht kaum noch zwanzig Zentimeter über den Boden. Sie quetscht Shona schon."
    Pothawk warf sich zu Boden und starrte durch das wenige Zentimeter breite Loch im Schott. Er schaute genau in die panisch aufgerissenen Augen der gefangenen Terranerin.
    „Die Decke sinkt tiefer und zerquetscht sie", rief Pinkor.
    Pothawks Gedanken überschlugen sich.
    Die Terranerin lag also flach auf dem Boden und spürte bereits den Druck der Decke als Vorbote eines schrecklichen Todes. In ihren Augen stand pure Panik.
    Schon schrie sie vor Schmerzen.
    Da kam Pothawk die rettende Idee. Er musste mit der Wissenschaftlerin lediglich Körperkontakt herstellen, um gemeinsam mit ihr teleportieren zu können.
    Er streckte eine Falte des Greiflappens der Ohrenhand durch das Loch, fühlte irgendwann Widerstand.
    Sofort teleportierte er.
    Er materialisierte nur drei Meter entfernt. Neben ihm lag Shona Canella. Ihr Atem ging hektisch, sie zitterte und blutete aus einer Wunde am Kinn. Ihre Wangen waren nass.
    Dieser letzte Sprung war auch für Pothawk zu viel gewesen. Ihm wurde dunkel vor Augen. Das Letzte, was er hörte, war ein gehauchtes „Danke", dann fiel er in Ohnmacht.
     
    *
     
    Ein Nyahay? Was hatte einer dieser ehemaligen Feinde der Sinanit in der Robotstation zu suchen? Wie kam er hierher?
    War er etwa derjenige, dessen mentale Präsenz Gucky wahrgenommen hatte?
    Tausend Fragen wirbelten gleichzeitig durch Mondras Gehirn. Zumindest richtete der Fremde keine Waffen auf sie. Sie wertete das als gutes Zeichen.
    „Kannst du uns helfen?", fragte sie in der Sprache der Mächtigen.
    Der Nyahay kam näher. Der Schleier vor seinem Gesicht wirbelte. Die ausgemergelten Gliedmaßen bewegten sich ruckartig. Wie kam es, dass er die Explosion überstanden hatte? Oder war er erst danach hierher geeilt? Aber – mussten die Trümmer nicht noch entsetzlich heiß sein?
    Der Nyahay trug keinen sichtbaren Schutzanzug. Etwas stimmte nicht, doch Mondra vermochte die Puzzleteile nicht zusammenzusetzen. Zu überraschend war das Auftauchen des Fremden.
    Captain Linbyr Uy packte Mondra an der Schulter, schob sie zur Seite, hob seinen Strahler und feuerte.
    „Was tust du?", fragte sie entsetzt.
    Uy schoss unbeirrt ein zweites und drittes Mal. Die Salven schlugen in Brust und Kopf des Nyahay. Doch er blutete nicht, brach auch nicht zusammen. Nach dem nächsten Treffer explodierte er. Glühende Metallteile polterten zu Boden.
    „Der Orter zeigte deutlich, dass dieses Ding kein Lebewesen, sondern ein Roboter war", sagte der Captain.
    Mondra umklammerte den Griff ihres Strahlers fester. „Welchen Sinn ergibt das? Ein Roboter, der das Äußere eines Nyahay nachbildet? In einer Station der Sinanit? Diese beiden Völker waren doch verfeindet." Oder entsprach diese Theorie doch nicht der Wahrheit? Hatte sich damals alles ganz anders abgespielt?
    „Diese Frage", sagte unvermittelt Guckys vertraute Stimme hinter ihr, „kann er dir vielleicht beantworten."
    Mondra wirbelte herum und sah, wen der Mausbiber damit meinte. Der Ilt war nicht allein zurück in den Vorratsraum gesprungen.
    Ein grob humanoid gebautes Wesen stand neben ihm. Seine Kleidung war zerrissen, aus seinem rechten Arm ragte ein merkwürdiger metallener Aufbau, und vor seinem Gesicht schwebten auf handlangen Stielen große Augen.
    „Wir haben einen neuen Freund", sagte Gucky. „Darf ich vorstellen ... Rgartilas, der letzte Sinanit."
     
    7.
     
    Die glorreichen sieben
     
    Do Taptargo saß in der Zentrale des Magazins im Segment Beliosa. Neben ihm stand Siso Dirio, und die vier anderen, wie Vanta Aquinto sie genannt hatte, reihten sich vor ihm auf.
    In diesem einen Punkt hatte Aquinto wohl recht gehabt – die vier passten tatsächlich nicht

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