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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf abzielte, ihre versprengten Truppen zu vereinen, um später gemeinsam zuschlagen zu können.
    Seine Miene war ernst, aber Mondra sah auf den ersten Blick, dass er erfolgreich gewesen war.
    „Wir haben die Roboter zurückgetrieben. Dieser Bereich der Station gehört uns, und es gibt in der Nähe keine Säulen mehr. Meine Männer halten die Stellung und sorgen dafür, dass wir keinen Zentimeter an Boden verlieren."
    „Hast du alle sammeln können?"
    „Alle, die noch leben. Sechs Terraner sind tot und vier Laosoor. Außerdem ist Commander Pothawk schwer verletzt.
    Seine Brüder sagen allerdings, dass er schon bald wiederhergestellt sein wird.
    Limbox behandelt ihn mit den Mitteln seines Einsatzanzuges."
    Der Captain warf einen flüchtigen Blick auf die Anzeigen seines SERUNS. „Die Orter zeigen allerdings, dass in anderen Sektionen dutzendfach Transformationen stattfinden. Dort formiert sich ein ganzes Heer."
    Mondra atmete tief durch. „Wie sind unsere Chancen, die Roboter zu besiegen oder auch nur die Station zu verlassen?
    Hat eine Gruppe einen weiteren Transmitter entdeckt? Unser oberstes Ziel bleibt nach wie vor der Zugang zum Netz der Montagetransmitter."
    Linbyr Uy schwieg.
    Dafür meldete sich Rgartilas überraschend zu Wort. „Eure Chancen stehen gut."
     
    *
     
    Mondra glaubte sich verhört zu haben. „Du weißt, wie wir die Roboter ausschalten können?"
    „Das ist unmöglich", sagte der letzte Sinanit. „Glaubt mir, wir haben es damals versucht, bis alle außer mir tot waren. Das Todesprogramm lässt sich nicht stoppen, wenn es einmal gestartet ist, bis es automatisch endet, weil es sein Ziel erreicht hat. Dann wird es sich selbsttätig abschalten und die Station wieder in den Tarnmodus versetzen."
    „Warum hast du dann gesagt, wir hätten gute Chancen?"
    Rgartilas zog einen würfelförmigen Chip aus der Apparatur an seinem Arm und ließ ihn zwischen seinen Fingern rollen. „Du hast erwähnt, ihr sucht einen Zugang zum Montagetransmitternetz von Evolux. Diesen Zugang kann ich euch gewähren. Wir müssen nur in die HauptÜberwachungszentrale vorstoßen."
    Gucky klatschte in die Hände. „Und das sagst du erst jetzt?"
    „Du hast mich nicht danach gefragt."
    „Wenn es diesen Zugang gibt, warum seid ihr damals nicht geflohen?"
    „Ihr habt keine Vorstellung davon, wie schnell wir starben. Als nur noch ich übrig war, sah ich keinen Sinn darin, die Station zu verlassen. Ich schuldete Sschari nicht mein Überleben, sondern Rache an ihren Mördern. Und diese Schuld habe ich bis heute nicht abgetragen."
    „Eure Feinde", wiederholte Mondra nachdenklich. „Du sprichst von den Nyahay ... Warum habt ihr Roboter konstruiert, die ihnen äußerlich gleichen?"
    Die Stimme des Sinanit klang plötzlich hasserfüllt. „Für sie ist ihr Körper heilig – ihr Glauben verbietet ihnen, sich gegenseitig Schaden zuzufügen. Eine Schwäche, die unsere Konstrukteure ausnutzten.
    Sie hätten Skrupel, gegen Roboter zu kämpfen, die aussehen wie sie selbst."
    Mondra dachte an die Nyahay, denen sie in der Steilen Stadt flüchtig begegnet war. Rgartilas’ Hass würde sich genauso erbarmungslos gegen sie wie gegen ihre fernen Vorfahren richten, obwohl sie von dem Krieg gegen die Sinanit wohl nicht mal mehr etwas wussten. Sie konnte nur hoffen, dass der Sinanit nie auf einen von ihnen treffen würde.
    Captain Linbyr Uy mischte sich ein.
    „Wenn du uns tatsächlich Zugang zu den Montagetransmittern verschaffen kannst, dann tu es! Wir sollten nicht länger zögern."
    „Der Zugang liegt vierhundert Meter von hier entfernt."
    „Vierhundert Meter ... Das sind einhundert Meter zu viel, wenn ich an die Frontlinie denke." Der Captain zog seinen Strahler und richtete die Mündung auf die Decke. „Gehen wir!"
    Sie verließen geschlossen das provisorische Hauptquartier.
    Gucky blieb bei Rgartilas, der unschätzbare Bedeutung für sie gewonnen hatte. Er stand bereit, ihn jederzeit durch eine Teleportation in Sicherheit zu bringen. Wenn es tatsächlich stimmte, dass er einen Zugang zum Netz der Montagetransmitter schalten konnte, würde der Vorstoß in die PENDULUM doch noch gelingen.
    Was aus ihm werden sollte, darüber hatten sie noch kein Wort verloren. Mondra war bereit, ihn mitzunehmen – obwohl er dadurch vom sprichwörtlichen Regen in die Traufe gelangen würde. Vom Todesprogramm der Robotstation zu einer Diebesaktion, die die Mächtigen von Evolux gegen ihn aufbringen und womöglich den Zorn der Kosmokraten

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