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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich verhöre!"
    Es gefiel Mondra gar nicht, dass sie durch ihr Attentat einigen Unschuldigen Schwierigkeiten bereiteten, doch das waren Nebenwirkungen, die sich nicht vermeiden ließen.
    Nach einigen Sekunden des Schweigens ergriff der Sathox wieder das Wort. „Wir haben eure Identität aufgenommen und werden euch wieder aufsuchen. Haltet euch bereit und verlasst die Steile Stadt nicht, wenn ihr keinen Ärger haben wollt."
    Gemeinsam mit seinen Kollegen stampfte er in Richtung des halb eingestürzten Gebäudes.
     
    *
     
    Der Gleiter entfernte sich kontinuierlich Straßenzug um Straßenzug vom Explosionsort. Mondra und der Dual hatten Mühe, ihm zu folgen. Inzwischen mussten sie einige hundert Meter von den Sathox entfernt sein.
    Auf Lebewesen trafen sie nicht – die Gassen waren wie leer gefegt. Offenbar wollte sich niemand sehen lassen, um nicht in die Gefahr zu geraten, mit der Explosion in Verbindung gebracht zu werden. Ein weiterer Beweis dafür, welchen Ruf die Sathox auf Evolux genossen.
    „Was kann der Sathox gemeint haben, als er betonte, dass sich diese Nyay ausgerechnet hier aufhalten?"
    „Nyahay", korrigierte Ekatus Atimoss.
    „Diese Frage vermag ich dir nicht zu beantworten."
    Wie selbstverständlich lenkte der Dual den Tragerobot durch die Wand eines Gebäudes, um zum parallel verlaufenden Straßenzug zu gelangen. Hinter dem Parapolschleier bot feste Materie keinen Widerstand, wenn man sie durchqueren wollte. Es lag am Willen desjenigen, der die Parapolarisatoren nutzte, ob Materie ihn trug, wie etwa der Boden unter seinen Füßen, oder ob sie durchlässig war.
    Mondra folgte in derselben Sekunde, doch für sie war es nach wie vor ein Wunder, durch Wände zu gleiten. Dieses Gefühl überwältigte sie, obwohl sie wusste, dass es sich um nichts anderes als eine Psi-Fähigkeit handelte.
    Sie gingen durch einen großen Raum, dessen Wände über und über mit Regalen bedeckt waren, in denen aus schmalen Töpfen Pflanzen mit breiten gelben Blättern wuchsen.
    Noch ehe sie das gegenüberliegende Ende des Raumes erreichten, trat einer der Bewohner durch eine ovale Öffnung in der Wand. Es handelte sich unzweifelhaft um einen Nyahay. Er trug keinen Schleier, wohl aber den irrlichternden Diodenkranz um seinen Schädel. Auch der dürre Körperbau und die gräuliche Haut sprachen dafür.
    Offenbar war dieses Volk in Beliosa und vor allem in diesem Viertel tatsächlich weitverbreitet, wie es der eingeschüchterte Zeuge dem Sathox gegenüber behauptet hatte. Obwohl es Mondra abstieß, auf diesem Weg in die Privatsphäre eines ihr fremden Wesens einzudringen, beobachtete sie ihn. Er blieb vor einer der Pflanzen stehen, zupfte ein Blatt ab, rollte es zusammen und biss die Hälfte ab. Ein Tropfen grünlichen Saftes rann ihm dabei über die dürren Lippen.
    Mondra ging weiter, folgte dem Dual auf kerzengeradem Weg durch das restliche Haus. Ihr fiel auf, dass auch in den anderen Räumen die Wände mit Regalen bedeckt waren, in denen jedoch keine Pflanzen wuchsen. Stattdessen enthielten sie viele kleine, ordentlich aufgereihte Lagerkisten.
    Sie kümmerte sich nicht darum, denn es ging sie schließlich nichts an, wie Nyahay ihre Privatwohnungen einrichteten. Jede Sekunde, die sie damit verbrachte, war Zeitverschwendung.
    Stattdessen gingen sie weiter, durchquerten die Außenwand und liefen über eine Art Innenhof, der durch eine hohe Mauer begrenzt war, von der sich kleine Wasserfälle in schillernde Auffangbecken ergossen.
    Mondra und der Dual schlüpften auch durch diese Mauer und verließen wenig später die leicht verschobene Wirklichkeitsebene, als die Wirkung des Parapolarisators verging. Sie waren weit genug vom Ort ihres Anschlags entfernt, sodass keine Notwendigkeit mehr bestand, eine weitere dieser wertvollen Psi-Kugeln zu zünden.
    Der Gleiter stand nur noch wenige Meter entfernt mannshoch in der Luft.
    „Ich hoffe für Aquinto", sagte Ekatus Atimoss, „dass er eine gute Erklärung für sein Verschwinden hat!"
    „Ganz sicher", antwortete Mondra wenig überzeugt. Noch immer nagten Zweifel in ihr.
    Der Gleiter sank, die Einstiegsluke öffnete sich. Sie konnten bequem einsteigen.
    Sofort schloss sich die Luke wieder, und der Gleiter sauste dem Rand der Steilen Stadt entgegen.
    Vanta Aquinto gönnte ihnen nur einen kurzen Blick, ehe er wieder die Anzeigen der Flugkontrollen musterte. „Ich habe einen Funkspruch der Sathox aufgefangen.
    Sie reagieren, wie wir es uns erhofft haben.
    Sie vermuten, dass es sich

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