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2454 - Schiff aus der Ewigkeit

Titel: 2454 - Schiff aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Statement eines gigantischen Intellekts, der sich von Irritationen der Umgebung nicht täuschen ließ.
    Tolot, dachte Rhodan nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen, war für sie wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung, und das nicht nur wegen seiner körperlichen Vorzüge. Er war hart auch im mentalen Bereich, wenn er, Rhodan, sich schon fragte, ob er eigentlich noch der Herr seiner Gedanken sei.
    Das stimmt ...
    Er machte eine Handbewegung, als wolle er eine Fliege verscheuchen.
    „Etwas muss hier sein!" Castun Ogoras’ Stimme überschlug sich beinahe.
    Sein Gesicht verzerrte sich in Trotz und hilfloser Wut. „Dies ist der Ort, zu dem die Besatzung des Obelisk-Raumers wollte – ihr Ziel, vielleicht ihre Endstation. Und sie wollten, dass wir ihn finden."
    „Das stimmt", gab der Terraner zu.
    „Andernfalls hätte ihr Hinweis keinen Sinn."
    „Also muss es auch etwas geben, was wir finden können ... nein, sollen! Dieser Ort ist nicht leer! Ich ... weiß es!"
    Ich weiß ..., hallte es in Rhodans Geist nach, aber es war nicht mehr nur die Stimme des Kommandanten, sondern eine, die ihn eigentlich nie verlassen hatte.
    Die ihm folgte wie ein Schatten. Wie etwas, was sich an ihn geheftet hatte und ihn nicht mehr losließ ...
    Rhodan versuchte, sich zu beherrschen. Irgendetwas ging hier vor. Er sah die gleichen Wände wie zuvor, aber sie schienen dennoch anders zu sein. So als würden sie sich nun wirklich mit Leben füllen und ...
    Atmen?
    Sah er tatsächlich schon wieder Schwaden aus Licht aus der Verkleidung schwitzen?
    „Brauchst du Hilfe, Perry?", fragte Icho Tolot.
    Rhodan murmelte eine Verwünschung und winkte ab. Im nächsten Moment tat es ihm schon wieder leid.
    Er wusste nicht, was hier passierte. Er wusste nur, dass er womöglich noch sehr auf den Beistand des Haluters angewiesen war.
    Und dass dieser Ort im stellaren Leerraum nicht leer war! Etwas wartete hier auf sie.
    Nein, er bekam keine Antwort von der Säuselstimme. Sie sagte nicht: Ich weiß.
    Aber er wusste, dass sie wusste, dass er wusste.
     
    *
     
    Nicht nur ihr Gefühl hatte sie nicht getrogen. Es waren nicht sentimentale Erwartungen oder trotzige Wunschvorstellungen. Es war die Summe und Funktion mehrerer logischer Komponenten. Ein Sinn da, wo alles andere sinnlos gewesen wäre.
    Castun Ogoras litt. In den drei Stunden, die sie mit der LIRIO nun dort waren, von wo aus, lange vor ihnen, eine unbekannte Raumschiffsbesatzung oder eine unbekannte Macht einen letzten „Schnappschuss" gemacht und in ihrem Logbuch abgelegt hatte, musste er tausend Tode gestorben sein.
    Perry Rhodan hatte ihn beobachtet.
    Auch Laim Paktron hatte ihn immer im Auge und würde sofort handeln, wenn sein Kommandant wieder die Kontrolle verlor oder zu kollabieren drohte.
    Die Yakonto waren alle aufgeregt, der eine konnte sich besser beherrschen, der andere weniger. Sie alle standen womöglich vor Eröffnungen und Einblicke in ihre eigene Herkunft, die ihr Leben für immer verändern würden – und nicht nur das Ihre. Sie würden nach Hause fliegen und ihrem Volk eine Botschaft bringen, die bange erwartet wurde – und nicht unbedingt auch eine gute sein musste ...
    Castun Ogoras reagierte heftiger als seine Kameraden, und das in jeder Hinsicht. Er fieberte stärker als sie den Antworten entgegen. Er litt verzweifelter, wenn sie keinen Erfolg hatten – und er würde, wie auch immer, auch stärker auf einen Erfolg reagieren, einen Kontakt, mit wem auch immer.
    Nein, es war etwas anderes dabei. Es war der Trost, der darin lag, dass nicht nur er selbst Probleme hatte.
    Äußerlich wirkte der Kommandant ruhig – für den, der ihn nicht besser kannte. Rhodan allerdings sah, dass er sehr nahe daran war, erneut zusammenzuklappen. In ihm kochte und schäumte es. Er engagierte sich bis zur kompletten Verausgabung für das eine Ziel, das schon lange sein gesamtes Denken zu erfüllen schien.
    Mehr als einmal war er versucht gewesen, Laim Paktron oder Ais Auratush einen Wink zu geben, den Kommandanten einfach „aus dem Verkehr" zu ziehen, ihn ruhigzustellen, zu seinem eigenen Schutz ...
    Doch alles das änderte sich in jenem Moment, als feststand, dass es im Raum um die LIRIO herum Diskontinuitäten im Zeit-Kontinuum gebe.
    Und wenn er ganz ehrlich zu sich war, dann war er nicht einmal so sonderlich überrascht, wie er es eigentlich hätte sein sollen.
    „Wir konnten gar nichts im Raum finden!", sagte Ogoras. Er war tatsächlich nicht wiederzuerkennen, wie von

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