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2455 - Sieg der Moral

Titel: 2455 - Sieg der Moral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offensichtlich unterschätzt. Der ehemalige Ritter der Tiefe musste vorab jede Kommunikation von außen mit der archaischen Einheit unterbunden haben.
    „Offener Funkbefehl!", ordnete Dyramesch an. „Er soll in CHEOS-TAI abgehört werden können. Einhundertfünfzigtausend Rapid-Kreuzer und Wachforts sollen sich feuerbereit machen."
    Damit hatte er erste Akzente gesetzt.
    Mal sehen, ob der Ritter der Tiefe sich jetzt gesprächsbereiter zeigen würde.
    Der Gesandte erhob sich aus seinem Sessel und versuchte, eine Paraprojektion seines Körpers in den GESETZ-Geber zu schicken. Doch es gelang ihm nicht. Wahrscheinlich verhinderten die Carit-Wandungen des Objektes jeglichen Einsatz von Parafähigkeiten.
    Dyramesch verzog abfällig den Mund.
    „Nun gut, wie du willst, alter Ritter."
    Er verzichtete darauf, dem Rechner Anweisungen zu geben, und stellte persönlich einen Funkkontakt zu Perry Rhodan her.
     
    7.
     
    Hochmut ...
     
    Rhodan bemühte sich, die Anspannung im Griff zu halten. Dem Feuer von 150.000 Rapid-Kreuzern und den Wachforts hatte CHEOS-TAI nichts entgegenzusetzen.
    Dyramesch blufft nur, dachte er. Er wird den endgültigen Feuerbefehl nicht geben.
    Aber vielleicht hatte er zu hoch gepokert. Vielleicht hatte er schon in dem Augenblick verloren, in dem er den Befehl erteilt hatte, Evolux anzufliegen.
    Der Gesandte ist kein Mörder, sagte er sich. Er mag ein Bürokrat sein, der Befehle über die eigene Meinung stellt, aber er weiß, dass ich nicht sein Feind bin.
    Dass wir letzten Endes auf ein und derselben Seite stehen.
    Ein greller Sirenenton erklang. Die Rapid-Kreuzer näherten sich weiterhin auf Abfangkurs.
    „Anfliegende Einheiten sind in Feuerreichweite und feuerbereit", meldete die Automatstimme. „Ich empfehle dringend, die Schutzschirme zu aktivieren."
    „Abgelehnt!", antwortete Rhodan.
    Wenn es tatsächlich auf ein Feuergefecht hinauslief, konnten sie nicht mehr gewinnen.
    Aber Dyramesch würde kein kosmokratisches Gut zerstören. Er war kein Schurke, kein Bösewicht.
    Plötzlich formte sich ein Funk-Hologramm vor ihm.
    Es zeigte Dyramesch.
    Also doch, dachte Rhodan. Er ist einer derjenigen, die erst reden wollen, bevor sie schießen.
    Eine leise Stimme erklang in seinem Hinterstübchen. Oder er schreckt davor zurück, einen GESETZ-Geber zu zerstören, immerhin doch ein gewaltiges Machtmittel seiner Herren. Aber sobald er ihn für genauso überkommen wie dich hält, den Ritter der Tiefe außer Dienst ...
    Rhodan wurde klar, wie hoch er pokerte. Und wie schlecht die Chancen standen, dass die Karten neu gemischt werden würden.
    „Da bist du ja wieder, Rhodan", sagte Dyramesch. „Ich fordere dich auf, den GESETZ-Geber unverzüglich an die Ordnungsmächte zu überantworten. Die Inanspruchnahme dieses Objekts steht dir nicht zu."
    Immerhin, dachte Perry. Er versucht eine Kommunikation. Genau wie ich.
    Die Diener der Kosmokraten sind sich in vieler Hinsicht ähnlich. Aber ich werde mich nicht auf seine Bürokratensprache einlassen ...
    „Ich werde mich auf keinen Fall ohne die JULES VERNE zurückziehen."
    „Deine Forderungen sind in ihrer Ungeheuerlichkeit keineswegs durchsetzbar, selbst eine Abmilderung steht außerhalb jeder Diskussion."
    „Meine Forderung ist keineswegs ungeheuerlich. Ich will lediglich zurückhaben, was ohnehin nicht nach Evolux gehört. Was du dir genommen hast, ohne nach dem Willen der Besatzung zu fragen, um es langfristig in dein fragwürdiges Effizienz-Konzept einzubinden!"
    „Was weißt du schon von Effizienz?"
    „Kennst du nicht den Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität?", fragte Rhodan. „Das eine ist ziel-, das andere tätigkeitsorientiert. Du vermischt beides. Betrachtet man ein erwünschtes Produkt und sämtlichen Aufwand seiner Herstellung, lässt sich sagen: Effizienz ist der angestrebte Nutzen bezogen auf den nötigen Aufwand.
    Ein effizientes Verhalten führt zur angestrebten Wirkung mit einem möglichst geringen Aufwand. Dieses ›ökonomische Prinzip‹ unterscheidet sich von einem rein effektiven Verhalten.
    Effektivität fragt nur danach, ob das ausgewählte Ziel erreicht wurde, egal mit welchen Mitteln. Je näher man sich mit seinem Produkt oder seiner Arbeit dem definierten Ziel annähert, desto höher ist der Grad an Effektivität."
    „Klaube nicht vordergründig mit Worten, um ein Konzept anzufechten, das weit über deinen Horizont geht", wies ihn Dyramesch ab. „Glaubst du, Begrifflichkeiten zu kennen, die mir fremd sind? Hältst du

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