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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als sei ich nur mal eben rasiert worden. „Ich bedanke mich für deine Geduld und wünsche dir weiterhin einen guten Aufenthalt. Mit dem Ergebnis der Untersuchung kannst du spätestens morgen früh rechnen."
     
    *
     
    Senego Trainz’ größter Wunsch an diesem Tag war, den Start des riesigen Schiffes mitzuerleben. Professor Coro gab ihnen allen für eine Stunde vorlesungsfrei, um das Schauspiel zu beobachten. Sie trafen sich im Gemeindehaus, wo Roboter einen Großprojektor aufgestellt hatten.
    „Wir dürfen uns glücklich schätzen", sagte der Anführer der Mikro-Bestien.
    „Zehntausende Lebewesen in diesem Schiff bekommen nichts davon mit. Sie gehen ihrer Arbeit nach, und die Abdrucksabsorber sorgen dafür, dass sie nichts merken."
    Ohne dass jemand ein Wort daran verlor, gruppierten sich die Kämpfer nach Kompanien vor der großen Bildwand.
    Die Außenkameras des Raumhafens zeigten startende und landende Schiffe, die es eilig zu haben schienen. Dann schien auf dem TSP alles innezuhalten.
    Kein Gleiter flog mehr, kein Bodenfahrzeug war unterwegs.
    Rosafarbenes Flirren breitete sich übergangslos aus. Es zog über den Space Port und die Schiffe hinweg, bildete eine Kuppel zwischen ihm und dem Riesen.
    „Guten Tag!", erklang eine Stimme.
    „Sie hören TSP-Control. Der Start des Ultraschlachtschiffs bedarf besonderer Vorkehrungen. Die aufgebauten Schirmfelder dienen als Luftmassenbegrenzer.
    Selbst bei sanftestem Start könnten durch die verdrängten Luftmassen in anderen Gebieten der Erde gewaltige Stürme mit fürchterlichen Folgen entstehen. Achtung, soeben erfolgt die Startfreigabe!"
    Senego Trainz starrte auf den Wandschirm. Die Kugel rührte sich nicht.
    Ein, zwei Minuten vergingen, ohne dass er etwas erkennen konnte. Die Mikro-Bestien fingen an, die Köpfe zu schwenken, um das Blickfeld besser zu fokussieren.
    Nach fast endlosen Augenblicken schien sich der obere Pol zu bewegen.
    Zentimeter um Zentimeter veränderte er seine Lage, als fahre das Schiff sein Dach aus. Nach und nach folgte die komplette Kugel. Im Zeitlupentempo schob sie sich in den Himmel hinein.
    War das wirklich ihr Schiff? Standen sie in einem seiner Räume? Oder handelte es sich um eine Illusion?
    Trainz spürte keine Erschütterungen, er hörte kein Dröhnen oder Brummen, und das, obwohl sie sich in einem Hangar unter der Oberfläche aufhielten. Bestimmt gab es in der Nähe Maschinen.
    Wenigstens die Triebwerke in den Ringwulstsektionen hätten anlaufen müssen.
    Nichts war so, wie er es erwartet hatte. Aus den Lautsprechern spielte mit einem Mal leise Musik, die ihn seltsam und angenehm zugleich berührte.
    „Hier spricht NATHAN! Ich grüße alle Mikro-Bestien an Bord der LEIF ERIKSSON II. Auf dem Flug ins 27.949 Lichtjahre entfernte Awful-System wünsche ich eine gute Reise. Kehrt wohlbehalten zurück."
    Senego Trainz lauschte starr den Worten der Hyperinpotronik. Mit allem hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass der Großrechner auf Luna sich persönlich von ihnen verabschiedete.
    Kennengelernt hatten sie einander nur einmal, aber bei Nachforschungen über technische Zusammenhänge war er immer wieder auf NATHAN gestoßen, bei dem alle positronischen Fäden zusammenliefen.
    „Danke, NATHAN!", sagte er, als der Rechner sich nicht mehr meldete. „Wir können die Wünsche gut gebrauchen."
    Inzwischen hatte der Kugelriese den Nahbereich des Raumhafens verlassen und hing hoch über dem Gelände. Die Aufnahmekamera schaltete um und zeigte die Perspektive der Außenkameras mit dem Landefeld und den Gebäuden darum. Im Hintergrund ragte der Westteil Terranias auf – ein Großteil der Stadt lag hinter dem Horizont und tauchte nach und nach aus der Versenkung auf.
    Dann sah Senego Trainz die Solare Residenz, dieses Gebilde aus Metall, das einer Pflanze namens Orchidee ähnlich sah. Bei ihrem Anblick wurde ihm feierlich zumute, und er erinnerte sich daran, dass er noch eine wichtige Angelegenheit erledigen müsste. Er wandte sich zu seinen Mikro-Bestien um.
    „Bitte ein paar Augenblicke Ruhe!", sagte er laut. „Doray Celvius möge zu mir nach vorn kommen."
    Der Angesprochene stand in einer der hinteren Reihen seiner Kompanie und brauchte eine Weile, bis er Trainz erreichte. Der Anführer legte ihm den rechten Handlungsarm auf die linke Schulter.
    „Hiermit ernenne ich dich zu meinem Stellvertreter!", verkündete er. „Ich weiß, du wirst dein Amt mit mehr Intelligenz und Weisheit erfüllen, als dein Vorgänger dazu in der Lage war

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