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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Akustikschirm befand. Der Anführer der Mikro-Bestien spürte ein leichtes Kribbeln auf seinem Körper, als er das Feld durchschritt.
    Aus den Straßen und Gassen drang Lärm. Trainz hörte Anfeuerungsrufe. Er entdeckte erste Knäuel aus Leibern, die sich über den Boden wälzten. Annähernd 1800 Mikro-Bestien lieferten sich Kämpfe zwischen den Häusern. Sie taten es mit einer Hingabe und Verbissenheit, wie sie ihnen von den Kolonnen-Anatomen in die Wiege gelegt worden war.
    Trainz spürte bei dem Gedanken Ekel in sich aufsteigen. Alles, was mit den verhassten Peinigern aus der Skapalm-Bark zu tun hatte, lehnte er ab. Alle Mikro-Bestien, die unter seiner Führung ins Solsystem gekommen waren, taten das. Aber sie konnten nicht über ihren Schatten springen, wie man sah.
    Er konnte es ihnen nicht einmal verdenken, nicht nach dieser Ausbildung.
    Aber welch ein Unterschied zu früher! Da hatten sie wild aufeinander eingeprügelt. Jetzt kämpften sie mit Geschick, Überlegung und Taktik, setzten das um, was sie von ihren TLD-Ausbildern gelernt hatten. Sie passten ihre Taktik jeden Augenblick den veränderten Bedingungen an, setzten Finten ein, kämpften gruppenweise und mit Ablenkungsmanövern.
    Trainz sah ihnen eine Weile zu. Je mehr er mitbekam, desto stolzer war er auf seine Mikro-Bestien.
    Wie hatte Residor vor nicht allzu langer Zeit gesagt? „Lass sie kämpfen. Behindere sie nicht dadurch, dass du sie an die Herkunft ihrer Kampfeslust erinnerst. Es könnte im Ernstfall zu einer verheerenden Niederlage führen."
    Senego Trainz hatte sich geschworen, er würde sich immer an diese Worte erinnern und sie beherzigen.
    Beherzigen – wieder so ein Wort aus der terranischen Sprache. Mit dem Herzen dabei sein, nicht nur mit dem Verstand.
    In den wenigen Monaten der praktischen Ausbildung hatten sie gelernt, wie man eine möglichst optimale Balance zwischen Verstand und Emotion herstellte.
    Es funktionierte – sie waren fit.
    Abzüglich der Bestien-Mediker um Khiz Turagga und ihn selbst als Anführer warteten 1760 Mikro-Bestien voller Ungeduld auf ihren Kampfeinsatz.
    Noch war es nicht so weit. Noch kannten sie das Flugziel nicht, noch existierte kein Einsatzbefehl.
    Und noch sahen sie nicht aus wie richtige Mikro-Bestien. Aber das würde sich bald ändern.
    Senego Trainz schaltete seinen Kampfanzug auf Rundruf. „Genug gekämpft, Freunde! Die nächste Vorlesung wartet auf uns!"
    Nach und nach tauchten überall zwischen den Häusern die Mitstreiter in ihren Kampfanzügen auf.
    „Geht es endlich los, Senego Trainz?", fragten sie laut.
    „Das Schiff wird bald starten. Der Kommandant informiert uns rechtzeitig."
    In der „Steilwand" hinter den Wohnhäusern bildeten sich mehrere Öffnungen. Darüber leuchteten Schriftbänder auf.
    Technische Fakultät – Taktische Fakultät – Astronautische Fakultät ...
    Ilthun Coro erschien, der Professor für angewandte Technologie. „Erinnert ihr euch? Damals habe ich den Anfang gemacht. Auch hier und heute bildet meine Vorlesung den Auftakt. Willkommen in der fliegenden Akademie der LEIF ERIKSSON II!"
     
    *
     
    „Mit Verlaub, es ist ein bisschen kompliziert!" Calro Braks hing vor meinem Gesicht und fuchtelte mit den Armen, als könne er sich dadurch in der Luft halten. „Würdest du bitte stillhalten, Roi?"
    „Gern. Allerdings befürchte ich, es liegt gar nicht an mir. Ich stehe schon still wie ein Ölgötze. Du bist es, der sich dauernd bewegt."
    „Ist mir gar nicht aufgefallen. Moment!" Er fummelte an seinem Gürtel herum. „So, jetzt müsste es gehen. Hier kommt der erste Punkt!"
    Er streckte mir einen Stab entgegen, der an einen altertümlichen Psychostrahler erinnerte. Ein winziges Plättchen löste sich aus der ebenso winzigen Mündung, schoss auf mich zu und blieb an meiner linken Schulter kleben – nicht an irgendeiner Stelle, sondern exakt da, wo die Schulter endete und der Arm begann.
    Der zweite Punkt saß ein Stück tiefer am Bizeps, der dritte in der Armbeuge.
    „Wie viele Punkte willst du eigentlich setzen?", fragte ich vorsichtshalber.
    „Hundert werden es schon sein", zirpte der Siganese. „Es braucht halt seine Zeit."
    „Und wieso scannst du mich nicht?
    Das geht schneller und erfasst alle Punkte meiner Körperoberfläche."
    „Wir brauchen zusätzlich Beugepunkte und Sollbruchstellen."
    „Sollbruchstellen?"
    „Genau! Das sind die, die im Notfall brechen und dadurch schwere Schäden dort vermeiden, wo nichts brechen darf.
    Das Hüftgelenk zum

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