2457 - Dantyrens RÃŒckkehr
Gespräche zwischen den beiden.
Aus diesem Grund hatten wir uns für Bullys Vorschlag entschieden. Awful war in jedem Fall die beste Lösung, solange Dantyren keinen Fehler machte.
Und was ist, wenn Sikkor längst von einem anderen Kalbaron abgelöst wurde?
Dann musste eben der Hinweis auf die Bekanntschaft mit seinem Vorgänger Sikkor ausreichen, um eine möglichst identische Situation zu erzeugen, gab ich mir selbst die Antwort.
„Wie lange wirst du mit deinen Leuten brauchen, um den Kokon fertigzustellen?", erkundigte ich mich bei dem Swoon.
„Teile sind bereits vorhanden. Die wichtigsten Elemente fehlen allerdings noch. Wir sind uns noch nicht über alle Materialien schlüssig. Es kann sein, dass wir dich ein paar Mal zur Anprobe bitten."
„Kein Problem, ich stehe euch jederzeit zur Verfügung."
Den Flug nach Awful veranschlagte Ranjif Pragesh mit zehn Tagen. Bis dahin sollten auch alle Probleme mit dem Dual-Kokon beseitigt sein.
Glaubte ich, und das war ein wenig blauäugig. Das größte Problem würde sich nicht beseitigen lassen: mein Körper.
*
Die Siganesen aus der biochemischen Abteilung nannten es Anprobe, aber für Senego Trainz und seine Mikro-Bestien war es mehr. Als sie die Halle betraten und die Blaugrauen in langen Reihen an den Haken hängen sahen, überkam sie so etwas wie Triumph. Da hing der Gegner, besiegt und ausgelaugt, seelenlose Hüllen an Haken. Dann aber dachte Trainz an die Krallen des Laboraten, die aus Mikro-Bestien erst willenlose Kämpfer unter einem fremden Joch machten. Diese Wesen besaßen ursprünglich einen freien Willen, der ihnen dann genommen wurde.
Aus den Datenbanken Lunas wusste Trainz, dass die Mikro-Bestien TRAITORS meist keine Erinnerung an ihr früheres Leben hatten. Sie standen unter dem Bann der Kralle, und diese schien solche Fragen nicht zu erlauben.
Oder machte sie jedenfalls bedeutungslos.
„Hört mir zu, Mitstreiter und Kämpfer für Freiheit und Gleichheit!", rief er laut, als sich alle versammelt hatten und schon verstohlen nach den Kodes ihres persönlichen Anzugs Ausschau hielten.
„Wir stehen nicht nur vor unseren Überziehern, die aus uns äußerlich Bestien TRAITORS machen. Wir stehen auch vor einem neuen Abschnitt unserer Existenz. Bisher waren wir Aufrührer, die eine Skapalm-Bark sprengten und danach unter der Obhut von Freunden lebten. Im Solsystem haben wir vieles gelernt, eigentlich alles, was wir für unser Leben brauchen. Die Terraner sind uns zu selbstlosen Freunden geworden, obwohl sie genug Probleme haben, um mit sich selbst beschäftigt zu sein.
Deshalb beginnt heute auch in unserem Verhältnis zu den Terranern eine neue Zeit. Bisher halfen sie uns, jetzt werden wir ihnen helfen. Und sie können sich darauf verlassen, dass wir alles geben, was wir geben können."
Ohne sein Zutun brach aus fast 1800 Kehlen Jubel los. Die Mikro-Bestien gerieten emotional außer Rand und Band, und er schaffte es nicht einmal mit seiner Stimme, ihre Euphorie zu dämpfen.
Roboter griffen ein und stellten wieder überschaubare Verhältnisse her.
„Schaut zur Wand!", verkündete Senego Trainz. „Ihr findet jede Menge Scouts, winzige Lichtkügelchen. Jedes ist auf einen bestimmten Kode geeicht, den ihr auf euren Chips mit euch führt.
Die Kügelchen schweben zu euch, und dann folgt ihr ihnen zur Anprobe."
Er selbst bekam Besuch von einem roten Kügelchen, das vor seinem mittleren Auge auf und ab tanzte und dann eilig vor ihm herschwebte. Seine Ganzkörper-Maske bestand aus zwei Teilen, einer halbseitigen Abdeckkappe für die helle Kopfseite. Dieses Teil diente vor allem dazu, die Feuchtigkeit der nässenden weißen Haut aufzusaugen und das Weiß zu einem Großteil abzudecken.
Darüber zog er die Ganzkörperfolie, ein hauchdünnes Gebilde von höchstens einem Hundertstel Millimeter Dicke, aber extrem elastisch und reißfest. Sie legte sich tatsächlich wie eine zweite Haut auf seinen Körper, sog sich fest und zog sich glatt. Dort, wo die Gelenke saßen, blieb sie dehnbar.
„Deine Maske sitzt perfekt", sagte die Stange, von der er das Gebilde heruntergenommen hatte. „Möchtest du einen Spiegel?"
„Natürlich! Ich will mich ansehen."
Dicht vor ihm bildete sich ein Spiegelfeld, in dem er sich betrachten konnte. Von seiner mehrfarbigen Haut war nichts übrig. Blaugrau wie alle Mikro-Bestien TRAITORS sah er aus, und das Material verschmolz mit den Augenrändern, als handle es sich um verpflanzte Haut. Trainz bewegte die Finger,
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