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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drehte sich hin und her, alles sah echt aus.
    „Das Gewebe besitzt keine einzige Naht", stellte er fest. „Wird es mit dem Körper verwachsen, wenn ich es länger trage?"
    „Nein", antwortete die Stange. „Die Halbwertszeit liegt bei mehreren Monaten bis Jahren, dann zerfällt das Material, und du brauchst einen neuen Ganzkörperanzug."
    Senego Trainz verließ seinen Platz und besah sich die Mikro-Bestien in seiner Umgebung. Sie alle waren nicht mehr von Kämpfern für TRAITOR zu unterscheiden. Die Weitsicht der Terraner erkannte er, als er Pat Kwak entdeckte. Der Tripod trug ebenfalls einen neuen Anzug, allerdings mit drei Beinen.
    „Ich werde in der Einsatzzentrale und im Bereich Kolonnenfunk arbeiten", sagte Kwak stolz. „Das ist ein Job, bei dem ich die Beine unter dem Tisch halten kann."
    „Ausgezeichnet! Ich freue mich für dich."
    „Es sind nur noch wenige Tage bis zum Einsatz."
    „Ja, das stimmt. Sie gehen schnell vorüber."
    Mehrere Hypno-Schulungen in Trai-Com und in Verhaltensweisen von Mikro-Bestien erwarteten sie noch. Diese Unterweisungen standen am Schluss der Ausbildung, um eine möglichst optimale Nachhaltigkeit der Informationen zu erreichen. Das Wissen stützte sich auf die Aussagen zweier Siganesen sowie einer Mikro-Bestie namens Zon Facter, der sich ganz zu Anfang der Milchstraßen-Okkupation auf die Seite der Terraner geschlagen hatte. Seine Laboraten-Kralle hatte nicht mehr richtig funktioniert, und er war sich über das Verbrechen klar geworden, das die Terminale Kolonne an ihm und seinen Kampfgefährten verübt hatte.
    Zon Facter – der Name war für Senego Trainz fast so etwas wie ein Synonym für den Kampf gegen TRAITOR geworden.
    „Die Anprobe ist beendet!", verkündete eine Stimme von der Decke her.
    Trainz versuchte den siganesischen Sprecher ausfindig zu machen, entdeckte ihn aber nicht. „Bitte zieht die Masken wieder aus und hängt sie zurück auf die Stange."
    Ausgesprochen widerwillig trennte sich Senego Trainz von seiner zweiten Haut, die ihm fast schon zur eigenen geworden war. Anschließend legte er die halbe Tarnkappe ab, die seinen Makel verdeckt hatte.
    „Den Spiegel!", verlangte er. Ein zweites Mal flammte das Feld auf. Trainz vergewisserte sich, dass er noch immer der Alte war. Ein wenig erleichterte ihn der Anblick schon. Eine Mikro-Bestie ohne jeden Makel wollte er eigentlich gar nicht sein. Das hätte ihn auf dieselbe Stufe mit Mor Frant gestellt, der irgendwann zum Verräter geworden wäre. Aus Eitelkeit, aus gekränktem Ehrgeiz ... Es gab viele Gründe, warum ein Lebewesen so oder so handelte. Vorhersehen ließ es sich in den seltensten Fällen.
    Frant war tot, seine Anhänger hatten sich freiwillig in die Kompanien integriert. Keiner redete inzwischen noch von dem Toten, obwohl es erst wenige Tage her war.
    Senego Trainz sah Frant inzwischen als ein Symbol für die Vergangenheit.
    Die anderen Mikro-Bestien aus der DERUFUS standen für die Zukunft.
    Und dass sie alle eine Zukunft hatten, daran zweifelte keiner.
    Genmüll einer Skapalm-Bark? Weit gefehlt. Wenn die Kolonnen-Anatomen sie heute gesehen hätten, wären ihnen vor Neid die Körperringe gerissen.
    Allein schon der Gedanke reichte aus, um Senego Trainz hoffnungsvoll in diese Zukunft blicken zu lassen.
     
    *
     
    „Yrendir sieht nicht gerade sehr lebendig aus", stellte ich fest. „Der halbe Kopf fehlt."
    „Hetz uns nicht, Roi Danton!" Deminor Kant deutete auf das Hologramm im Hintergrund. „Es dauert seine Zeit, aber es wird prächtig."
    „Verstehe!"
    Einen Teil der Vorgaben kannte ich in groben Zügen. Wenn wir Awful erreichten, benötigten wir eine gute Ausrede, warum wir an Bord eines terranischen Schiffes kamen. Von der Station auf Awful aus versuchten wir anschließend, mit Hilfe eines Kolonnen-Schiffes weiterzukommen.
    Wenn uns das nicht gelang, brauchten wir uns um unsere Zukunft keine großen Gedanken mehr zu machen.
    Kant deutete auf den Kokon. „Prinzipielle Funktionen kannst du bereits erkennen. Dein rechtes Bein steckst du in die vorgesehene Halterung. Sie passt sich ihm an, sitzt aber ziemlich eng. Es erleichtert dir die Bewegungen mit dem Mor’Daer-Bein."
    Ich zog die Stiefel aus und trat an den Kokon. „Wo soll ich mich festhalten?"
    „Ich hole dir einen Kleiderständer als Einstiegshilfe."
    Ich nutzte die Zeit, den Kokon genauer zu inspizieren. Die linke Hälfte bestand aus dem Kampfanzug ohne Innenleben. Diesen Teil mit Leben zu füllen, war meine Aufgabe. Die rechte

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