Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2458 - Der zweite Dantyren

Titel: 2458 - Der zweite Dantyren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geleistet. König der Freihändler war ich, schlagkräftige Figur in einem kosmischen Schachspiel, Gänger des Netzes, Herr der Zeiten und vieles mehr. Dem ersten Dantyren fehlte die Erkenntnis, ein Klon zu sein. Ich aber kenne meine Herkunft."
    Der Rechte: „Genau daraus resultieren unsere Schwierigkeiten."
    Der Linke: „Blödsinn! Ganz im Gegenteil, wir sind besser als unser Prototyp, weil ich besser bin. Sobald du das einsiehst und dich mir unterordnest, kann uns nichts mehr stoppen."
    Der Rechte: „Ach, halt doch die Klappe, Idiot!"
     
    1.
     
    In Besitz nehmen
     
    Unerhörtes geschah im Kugelsternhaufen 47 Tucani.
    NGC 104 befand sich 11.314 Lichtjahre unter der Milchstraßen-Hauptebene, durchmaß 210 Lichtjahre und umfasste zirka eine Million Sonnenmassen. Fast genau im Zentrum dieser Sternenballung geschah am 20. Mai 1347 NGZ etwas nie zuvor Dagewesenes: Aus einem terranischen Ultraschlachtschiff wechselte eine große Gruppe von Raumfahrern in einen Traitank der Terminalen Kolonne über.
    Hätte es Beobachter gegeben, wären diese erstaunt gewesen; und noch verblüffter, sobald sie die 124 Gestalten näher in Augenschein genommen hätten. Denn diese trugen Raumanzüge der Kolonne, und die Köpfe in den Helmen waren solche von Mor’Daer und Ganschkaren, zwei Völkern, die seit Urzeiten Soldaten und Techniker für TRAITOR stellten.
    Dabei kamen sie aus einem 2500 Meter durchmessenden LFT-Kugelraumer der JUPITER-Klasse! Noch dazu aus einem sehr prominenten: Die LEIF ERIKSSON II war das Flaggschiff des Terranischen Residenten, Perry Rhodan.
    Was ging hier vor?
     
    *
     
    In einer Hangarhalle des Traitanks nahmen die Echsen- und Vogelwesen Aufstellung.
    Offensichtlich gut gedrillt, bildeten sie binnen weniger Sekunden acht Reihen zu je fünfzehn Mann. Die verbliebenen vier ranghöchsten Offiziere postierten sich seitlich davor. Regungslos, doch entspannt stehend, erwarteten sie ihren künftigen Kommandanten.
    Verkehrte Welt: Gleich darauf öffnete sich in der gegenüberliegenden Hangarwand des Kolonnen-Kampfraumers ein Schleusenschott, und heraus trat – ein Terraner.
    Er trug eine Bordkombination ohne Rangabzeichen, war rund einen Meter neunzig groß, mittleren Alters, merklich durchtrainiert, hatte kurze rotblonde Haare und Augen von eigentümlich dunkelblauer Färbung. Mit weit ausladenden Schritten, doch leichtfüßig wie ein Tänzer oder Dagor-Kämpfer, ging er zu einer kleinen Hebebühne und ließ sich davon gerade so weit in die Höhe hieven, dass er die ganze Truppe überblickte.
    Einige Atemzüge lang musterte er schweigend die Angetretenen. Dann nickte er und sagte auf Interkosmo: „Kompliment, das sieht schon mal nicht schlecht aus. – Ich heiße euch willkommen an Bord des Traitanks mit der offiziellen Registernummer eins Punkt eins neunundneunzig Punkt eins achtundachtzig. Keine sonstige Eigenbezeichnung. Dieses Schiff ist bis ins winzigste Detail austauschbar, baugleich wie unzählige andere: anonyme Massenware der Terminalen Kolonne."
    Nach einer Kunstpause setzte er fort: „Und doch stellt es eine Besonderheit dar, eine absolute Novität. Es ist unser Traitank, der erste und bislang einzige, den die Liga Freier Terraner den Chaosmächten abluchsen konnte. Wir, ihr und ich sowie unsere streitbaren Verbündeten – werden damit zu einer Mission aufbrechen, die uns an Orte und in Situationen führen wird, wofür der Begriff ›Höhle des Löwen‹ eine dreiste Verniedlichung wäre."
    Etliche der Männer und Frauen, die zu ihm aufblickten, gaben leise, bekräftigende Laute von sich. Jeder und jede von ihnen hatte sich freiwillig zu diesem Hochrisiko-Unternehmen gemeldet.
    Bevor sie an Bord der LEIF ERIKSSON II gegangen waren, hatten sie ihre persönlichen Hinterlassenschaften geordnet; die Chancen auf wohlbehaltene Rückkehr standen schlecht. Der Tod flog mit, unsichtbar, doch allgegenwärtig.
    Ausnahmslos allen war bewusst, was sie auf sich nahmen. Trotzdem tat es gut zu hören, dass der Anführer dieses Unternehmens nichts beschönigte, sondern klare Worte fand und dabei, ohne sich anzubiedern, das Zusammengehörigkeitsgefühl betonte.
    „Ein Letztes, bevor ihr eure Stationen im Schiff einnehmt. Manche von euch fragen sich vielleicht, wie sie mich anreden sollen."
    Der Anflug eines Lächelns spielte um seinen Mund. „Zumal dies eine Zusammenarbeit dreier Organisationen ist, deren Struktur und Umgangsformen differieren. Nun: Wenn ich euch, wie eben, in wahrer Gestalt gegenübertrete, bin

Weitere Kostenlose Bücher