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2459 - Komplex Astrovent

Titel: 2459 - Komplex Astrovent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht er, sollte zugangsberechtigt sein? Wer sollte einem Dualen Kapitän den Einflug verwehren?
    Nach dem Ende von Dantyren-2 hatte er aus genau diesem Grund dessen Identität eingenommen.
    Alles in blindem Vertrauen darauf, dass der Progress-Wahrer Antakur von Bitvelt tatsächlich durch den Nukleus der Monochrom-Mutanten von seiner mentalen Kommunikation abgeschnitten worden war, wie Fawn Suzuke es Reginald Bull gegenüber zugesichert hatte – und dass Dantons Maskerade deswegen hier, in den Außenbezirken der Galaxis, nicht so leicht durchschaut werden konnte.
    Danton war Dantyren – wenn auch anders, als die Kolonnen-Anatomen und ihre Auftraggeber es beabsichtigt hatten.
    Ich spiele wieder das älteste aller Piratenspiele – Segeln unter falscher Flagge. Wenn nun noch Oro Masut bei mir wäre ...
    Er meinte, das ferne Gelächter des alten Freundes zu hören und einen Verdacht von Rum zu riechen. Roi Danton, König der Freihändler, und sein ertrusischer Leibwächter – einen Toast auf abwesende Freunde.
    „Achtung – Austritt aus dem Hyperraum erfolgt – jetzt", verkündete Cinderlyn.
     
    *
     
    Die Sinne des Schiffes waren wie geblendet. Extrem starke ultrahochfrequente Streustrahlung flutete die Hundertsonnenwelt-Region und brandete in die Datenrezeptoren des Traitanks.
    Unmittelbar nach Wiedereintritt in den Normalraum hatte die Ortungsmaschinerie der Registereinheit 1.199.188 ihre Identifikationsroutinen begonnen.
    Das Schiff wies sich als Kolonnen-Einheit aus und meldete ihren prominenten Passagier den verantwortlichen Stellen an: den Dualen Kapitän Dantyren.
    Ob ihre Kennmeldungen empfangen wurden, wussten sie nicht. Es war noch keine Bestätigung eingegangen.
    Erst allmählich schälten sich verwertbare Daten aus der Sintflut aus Strahlung.
    Die DARK GHOUL befand sich ziemlich genau zehn Lichtminuten von der Hundertsonnenwelt entfernt. Der Blockadering der Kolonne stand tief gestaffelt im Leerraum. Im Zentrum des Ringes lag die Hundertsonnenwelt selbst, Hauptwelt der Posbi-Zivilisation und Sitz ihres Zentralplasmas. Der Planet umkreiste keine Sonne, sondern wurde seinerseits von einer Art Saturnring aus 200 Atomsonnen umgeben, die die Posbi-Welt in ihr ewiges Licht tauchten.
    Dabei ist die robotische Komponente der Posbis nicht auf elektromagnetische Strahlung zur Orientierung angewiesen, jedenfalls nicht in diesem Übermaß vom Helligkeit. Sie können sich ortungstechnisch orientieren, und ihren Restlichtverstärkern würde sogar noch das geringe Licht genügen, das von der Milchstraße hierherrinnt.
    Die Hyperfunkabteilung erhielt in diesem Augenblick eine kurze Bestätigung der Identifikationssignale, sonst folgte keinerlei Reaktion.
    „Diese Meldung wurde wahrscheinlich automatisch generiert", hörte Danton. Er nickte. Weitere Daten liefen ein: 536 Chaos-Geschwader sicherten die Umgebung des Planeten, 259.424 Traitanks.
    „Exakt wie beim Solsystem", murmelte Danton.
    „Einige hundert Traitanks befinden sich ganz in unserer Nähe, in Kernschussweite ihrer Primärwaffen. Wenn sie zu feuern beginnen ... ."
    „Warum sollten sie?" Danton winkte ab.
    38 TRAICOON-Forts standen über das gesicherte Raum-Terrain verteilt. Die Ortungsanlagen der DARK GHOUL entdeckten zudem 88 Kolonnen-Fabriken, ein vollständiges Fabrik-Ensemble aus 66 Fabriken vom TRAIGOT- und 22 vom TRAICAH-Typ.
    „Die Fragmentraumer der Posbis?", fragte Danton. „Es müssen Hunderttausende sein. Wenn TRAITOR sie nicht vernichtet hat."
    „Die Fragmentraumer. Wir registrieren sie jetzt massenhaft. Circa 300.000 Schiffe treiben im Raum. Sie sind nicht leicht zu orten. Sie stehen energetisch absolut inaktiv. Als hätte man sie abgeschaltet."
    Den Schalter möchte ich sehen, dachte Danton. Er spürte, wie es unter der Maske in seinem Nacken juckte.
    „Außerdem orten wir ein schlauchförmiges Gebilde von etwa 55 Kilometern Länge und fünf Kilometern Durchmesser", meldete Baumeister. „Wahrscheinlich Aarus-Zorm, einer der Wurme unserer hammerköpfigen Haifischfreunde aus Tradom. Warte! Unsere Leute aus dem Kantor-Bullauge melden sich."
    Das Kantor-Bullauge – so hieß im Schiffsjargon der Hangar, in dem die Techniker der LEIF ERIKSSON II ein Kantorsches Ultra-Messwerk installiert hatten. „Datenmaterial wird bereinigt, auf unsere Skalen umgerechnet und im Zentralholo visualisiert. Kannst du es sehen?"
    Danton nickte und fixierte den Holo-Zylinder der Zentrale. Er konnte es sehen: Sieben Lichtsekunden von der Hundertsonnenwelt

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