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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schutzvorrichtung hätte Gucky längst in die Zentrale springen können.
    Die verschiedenen Einsatzteams erreichten ihre Ziele, positionierten sich vor den Schotten und schossen. Im Punktfeuer versagten die formenergetischen Barrieren und verflüchtigten sich flirrend.
    „Gehen wir, Kleiner", sagte Rhodan.
    Wie abgesprochen teleportierten Rhodan und der Mausbiber als Erste in die Zentrale. Die Laosoor würden folgen – auch ihre geringe Sprungreichweite als Nahdistanz-Teleporter reichte aus.
    Gleichzeitig zerstrahlten Mondra und die anderen sowie die Heromet die Schotten endgültig. Auch sie würden in wenigen Sekunden in die Zentrale vordringen, bereit, ihren Freunden beizustehen.
    Alles lief perfekt nach Plan.
    Nur eins nicht: Rhodan wurde völlig anders empfangen, als er es erwartet hatte. Als er mit Gucky materialisierte, schlug ihm Blutgeruch entgegen, und ein entsetzlicher Anblick schnürte ihm die Kehle zusammen.
     
    14.
     
    Inkh Selexon
    Ein Ende
     
    Inkh Selexons zitternde Fingerspitzen erreichten den Körper des Thermodyn-Ingenieurs, der noch immer reglos am Boden lag.
    Der Anführer der Tibirian Melech, nunmehr wahrlich einer der Letzten seines Volkes, spürte seinen Herzschlag unregelmäßig werden.
    Das Ende kam.
    Es war an ihm, die Art dieses Endes zu wählen. Denn das war es: ein Ende.
    Vor ihm, in einem düsteren Nebelfeld aus Schmerzen und nahendem Tod verborgen, lag also das, was sein Existenzzweck gewesen war, zumindest noch vor 29 Millionen Jahren.
    Die Umstrukturierung muss funktioniert haben, dachte er in einem wehmütigen Moment, denn die alten Mannschaften des GESETZ-Gebers waren niemals wiedererweckt, sondern schlicht vergessen worden – bis ein Zufall sie wieder zum Leben erwachen ließ.
    Und er selbst hatte Hand an eines der letzten und ehrenwertesten Kinder seines Volkes gelegt: einen Thermodyn-Ingenieur.
    Wie sehr wünschte sich Inkh Selexon, er wäre nie erweckt worden.
    Er schob sich mühsam einige Zentimeter weiter, auf denjenigen zu, der einst Kalitt Lindbak gewesen war.
    Irgendwo hinter sich hörte er Geräusche und drehte mühsam den Kopf.
    Nein ... da war dieser Fremde, Perry Rhodan. Wollte er das Ende selbst miterleben oder gar herbeiführen?
    Nein.
    Er selbst, Inkh Selexon, beendete seine Rolle in diesem missratenen Spiel der Hohen Mächte, auf eine Weise, die den Tibirian Melech angemessen war.
    Inkh Selexon schob sich mühsam nach vorne: Er wollte den Thermodyn-Ingenieur genauer in Augenschein nehmen, an dessen Geburt er beteiligt gewesen war. Der das Opfer so vieler Tibirian Melech gekostet hatte.
    Vielleicht würde es dem Ingenieur Kalitt Lindbak gelingen, die Dinge in CHEOS-TAI zu regeln.
    Sicher würde es das.
    Er stemmte sich auf die Knie und schaute den neuen, herrlichen und wunderbaren Leib an.
    Sein Geist drohte zu zerbrechen, als er die Wahrheit begriff: Er betrachtete eine Leiche. Zu Tode geboren, verheert an Leib und wohl auch Geist.
    Der Thermodyn-Ingenieur hatte nie gelebt, nicht länger als den Lidschlag einer Sekundenmotte, und wohl nicht einmal das. Das Etwas besaß keine Atemöffnungen, keine Wahrnehmungsorgane, nur geschwürartige Verhärtungen des Gewebes.
    Inkh Selexon breitete die Arme aus und umfing den Toten. Die Tibirian Melech, ihre Metamorpher-Gabe und die uralte metagenetische Programmierung, all das hatte den Abgrund der Zeit nicht überstanden. Früher, vor 29 Millionen Jahren, hatte die Geburt eines Thermodyn-Ingenieurs ganz sicher nicht den Tod aller beteiligten Tibirian Melech bedeutet.
    In den letzten Momenten seiner Existenz auf dieser Seite der Materiequellen erkannte Inkh Selexon, dass er und die Seinen von der ersten Sekunde ihrer Erweckung an nicht die geringste Chance gehabt hatten.
    Und so gingen die Tibirian Melech aus dem Universum, und nichts blieb von ihnen als ein Hauch von Tod und Vergänglichkeit inmitten des ewigen, trostlosen goldenen Kugelleibs von CHEOS-TAI.
     
    EPILOG
     
    Rhodan erschauerte.
    „Perry", sagte Gucky. Mehr nicht.
    Selbst dem Ilt verschlug es bei diesem Anblick offenbar die Sprache.
    Hunderte Tibirian Melech lagen tot am Boden, blutend, deformiert, mit geplatzten Gliedmaßen. Irgendwo, in einer Lücke des Leichenfelds, lag ein Wesen, das der Terraner sofort erkannte: ein Thermodyn-Ingenieur. Im selben Augenblick brach ein Tibirian Melech über dem reglosen Körper zusammen.
    Mit Gucky teleportierte Rhodan dorthin, nur um den Tod auch dieser beiden Lebewesen feststellen zu müssen. Der Thermodyn-Ingenieur

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