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2469 - Das Paramorphische Feld

Titel: 2469 - Das Paramorphische Feld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den eigentlichen Erfolg der Expedition ansehen – und ihn sehr kritisch bewerten. Nicht jedem würde gefallen, was er den Ermittler-Rebellen angeboten hatte.
    Damit musste er leben. Aber er hatte sich ja – buchstäblich – ein Hintertürchen offen gehalten.
    Sie erreichten die eigentliche Königskammer. Danton schaute hinein. Bei Viala Athik, der neuen Königin der NEQETIRIS, war die Transformation schon beträchtlich fortgeschritten. Ihr Hinterleib war aufgebläht, mittlerweile fast einen Meter lang und einen halben hoch.
    Auch Tybris Rokoks Rumpf war schon angeschwollen. Der zum König ernannte ehemalige Attentäter rutschte gerade auf den Leib der Königin.
    Aus einer zuckenden, schwanzähnlichen Öffnung stieß Viala Athik eine Unmenge Eier aus, fingerkuppengroße, gelbliche Gebilde mit wachsartiger Oberfläche.
    Danton stutzte. „Waren die Eier, die wir in der EVERPONAH entdeckt haben, nicht gelbweiß und viel größer?"
    „Hast du Zim Tahns Bericht nicht bekommen?", flüsterte Klaf-Lermeul neben ihm. „Die Königin der EVERPONAH hat ihre Eiablage genetisch manipuliert. Diese kleinen Dinger da sind diejenigen, die den ursprünglichen Eiern der Tarnii KOLTOROC am nächsten kommen. Wahrscheinlich wird auch die neue Königin so eine genetische Veränderung vornehmen, sobald sie ihre Gebärorgane erst richtig ausgeprägt hat.
    Aber offensichtlich konnte sie es nicht abwarten und hat schon mal mit dem Eierlegen angefangen."
    „Na schön", murmelte Danton. Ihm fiel auf, das Tybris Rokok zu ihm herüberschaute. Als Attentäter hatte er ihn wahrnehmen können, als König würde er diese Fähigkeit jedoch verloren haben. Könige waren nur auf das Befruchten der Eier spezialisiert.
    Arbeiterinnen sammelten die Eier und trugen sie davon, lagerten sie in hohen, vorn offenen Brutkästen, um zum aufgeblähten Leib der Königin zurückzukehren und die nächsten Eier zu holen, während andere Helferinnen die Kästen davonschafften.
    „Schnappt euch einen der Brutkästen", sagte Danton zu Senego Trainz.
    „Aber so unauffällig wie möglich."
    Er fragte sich, was geschehen würde, wenn eine Arbeiterin – die die Existenz der Eindringlinge ja ausgeblendet hatte – plötzlich feststellte, dass die ihr anvertrauten Eier einfach verschwanden oder sich zumindest wie von Geisterhand bewegten.
    Die Mikro-Bestie stürmte vor und zog das unterste Fach aus dem Brutkasten.
    König Tybris Rokok drehte sich zu Roi Danton um und schrie: „Eindringlinge!", und aus den zahlreichen Türöffnungen, die Zutritt zur Königskammer boten, strömten mit Armbrüsten, Speeren, Lanzen und Messern bewaffnete Nestwächter oder Attentäter und hielten direkt auf Danton und seine Leute zu.
    Offensichtlich nahmen sie die Fremden so deutlich wahr wie ihren Herrscher und ihre Herrscherin.
     
    *
     
    Eine Folge der innigen Verbundenheit mit ihrem König durch die Schwarmintelligenz!, dachte Danton. Rokok sieht die befruchteten Eier in Gefahr und macht seine Soldaten gezielt auf uns aufmerksam ... was er bei unserer ersten Begegnung nicht getan hat, da damals keine Gefahr für seine Brut bestanden hat!
    Er fluchte leise, riss die Hand hoch, berührte sein Allzweck-Armband und gab damit das vereinbarte Zeichen an die Mikro-Bestien im Sender des Staatenfunks der NEQETIRIS. Er hatte nicht völlig ausschließen können, dass Tybris Rokok sie vielleicht doch noch wahrnahm, und dementsprechend Vorsorge getroffen.
    Denn was sollte er unternehmen? Mit brutaler Waffengewalt gegen eine Übermacht von Tarnii KOLTOROC vorgehen, gegen die sie sich auf Dauer nicht zur Wehr setzen konnten? Da war es doch eine wesentlich elegantere Lösung, die Insektoiden kurzfristig mattzusetzen, indem man sie ihrer Kommunikationsfähigkeit beraubte. Danton konnte nur hoffen, dass Trainz’ Leute den Sender tatsächlich außer Betrieb setzen konnten.
    Jetzt wurde ihm auch klar, wieso Tybris Rokok als Teil einer Schwarmintelligenz sich selbst im Zerrbild der Dunklen Ermittler hatte identifizieren können.
    Aus demselben Grund, aus dem er als König des Staatenvolkes Eindringlinge wahrnahm: Er musste einen wirklich herausragenden, wenn nicht sogar einzigartigen Vertreter der Tarnii mit einem übermäßig ausgeprägten Eigenbewusstsein darstellen.
    Die Nestwächter und Attentäter hielten von einem Augenblick zum anderen in ihrem Lauf inne, taumelten, schwankten, sahen sich verwirrt um. Sie waren nicht mehr zu einem zielgerichteten Angriff auf die Eindringlinge fähig.
    Doch im

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