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2473 - Verrat auf CRULT

Titel: 2473 - Verrat auf CRULT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Nukleus mit hochauflösenden Kameras zu untersuchen. Rein auf Verdacht. Mit bloßem Auge kann man ja längst nichts mehr wahrnehmen."
    Bully nickte. Diese Erfahrung hatte er auch schon gemacht. „Und?"
    „Zunächst war es nur mithilfe von Holokamerasensoren erkennbar. Nun aber ist es eindeutig. Nicht erschrecken, ich schalte die Innenbeleuchtung aus."
    Fran kniff ihn in den Arm als Zeichen der Belustigung. Was glaubte die skurrile, weltfremde Forscherin, wen sie vor sich hatte?
    Dann zwinkerte Bully, als jäh die ganze gegenüberliegende Wand erglühte. Da war der Pinnacle Rock, nicht viel mehr als ein schroffer Schatten, in den Hintergrund gedrängt von der Leuchterscheinung an seiner Flanke.
    Die blendend hell strahlende Kugel hatte eine Art Fortsatz ausgebildet. Sie nabelte eine kleinere, stabförmige Kontur ab! Und der nicht viel weniger heftig pulsierende Stab wuchs und wuchs ...
    Bull räusperte sich. „Ich nehme an, es handelt sich um Zeitraffer-Aufnahmen oder vielmehr um Extrapolationen in die nahe Zukunft."
    „Keineswegs. Das ist eine Liveübertragung, bloß gefiltert. Es geschieht jetzt, in diesem Moment!"
    „Der Nukleus hält Wort", sagte Fran.
    „Er spaltet sich auf, obwohl er in Hangay jedes Quäntchen Energie benötigen wird."
    Das war eine von Bullys schwerstwiegenden Sorgen: Sobald sich der Nukleus Richtung Hangay verabschiedete, fehlte ein wichtiges Element zur Stabilisierung des TERRANOVA-Kristallschirms.
    Selbst wenn die Retroversion bald gelingen sollte – was bei den bisherigen Zeitabläufen ja alles andere als sicher war –, würden die in der Milchstraße stationierten Flotten der Terminalen Kolonne nicht von heute auf morgen abziehen. Es wäre im Gegenteil sogar höchst wahrscheinlich, dass TRAITORS frustrierte Krieger ihr Mütchen am Solsystem kühlten, das sich als hartnäckigste feindliche Bastion herausgestellt hatte.
    Bullys Nackenhaare richteten sich auf. Er begriff, dass er Zeuge eines wahrhaft historischen Vorgangs wurde.
    Das Konvolut der Monochrom-Mutanten erschuf einen psionischen Energieträger außerordentlicher Art. Einen Teil der mentalen Kräfte, die es akkumuliert hatte, speicherte es in diese stabförmige „Batterie" ein – um damit auch weiterhin das Heimatsystem zu schützen!
    „Ist das nicht wunderbar?", sagte die dickliche Wissenschaftlerin, auf einmal nicht mehr blässlich grau, sondern rotwangig, jugendlich, erhitzt von Zuversicht. „Der Nukleus wird uns verlassen, aber er lässt uns nicht allein."
    Sie und Fran umarmten einander.
    Bully stand daneben. Gern hätte er sich von ihrem Optimismus mitreißen lassen.
    Wenig später, wieder unter freiem, wenngleich bewölktem Himmel, fragte ihn seine Herzliebste: „Im Allgemeinen entwickeln sich die Dinge doch zum Besseren, oder?"
    „Ich weiß nicht", antwortete Reginald Bull wahrheitsgemäß. „Ich weiß es wirklich nicht."
    Nebel trieb vom Meer heran; düstere Schwaden, sich ballend und auftürmend, als wollten sie das winzige Eiland unter sich begraben.
     
    ENDE
     

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