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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Chefingenieur der JV-2 zurück.
    „Der Räumungsbefehl gilt nicht für uns. Ich habe vorgesorgt. Für uns steht ein ganz spezielles Transportmittel zur Verfügung. Es müsste bald eintreffen."
    Dort, wo der Ring glühte, explodierte die Wand. Zahllose Splitter rasten davon, einige der scharfkantigen Geschosse zielten herauf zu ihnen. Ahakin entdeckte eines, so lang wie ein Spazierstock und spitz wie ein Dolch. Das Ding jaulte, hervorgerufen durch den Luftwiderstand. Schnell ging das Geräusch in ein Winseln über.
    Auf halbem Weg „verhungerten" die Splitter. Sie fraßen sich in den Prallfeldern fest, die das Sicherheitssystem aufgebaut hatte. In der Wand, wo übergangslos ein zehn Meter großes Loch gähnte, schaukelte der glühende Ring der Desintegratorfräse.
    „Die Instabilität der Sektion ist größer als angenommen", sagte Ahakin zu dem Venusianer. Parara hatte sich zu Boden geworfen, die Beine an den Körper gezogen, den Kopf unter den Armen.
    „Alles in Ordnung?"
    „Natürlich."
    Die Sektion mit ihren vier Etagen, drei Hallen und vierzig Maschinenräumen leerte sich im Eiltempo. Im Fünfsekundentakt verschwanden die Männer und Frauen durch die Transmitterfelder, kehrten zu ihren Einsatzzentralen zurück oder wurden zum nächsten Arbeitsplatz abgestrahlt.
    Drüben hinter der Wand schaukelte der glühende Ring, machte einen Satz zur Seite und setzte mit lautem Knall auf die Wand neben dem Loch. Diesmal erfolgte der Überhitzungsprozess deutlich schneller als beim ersten Mal.
    „Es ist Zeit, Lanz!" Parara stand auf und setzte sich in Bewegung. Ahakin sah ihm nach, wie er in langen Schritten zum offenen Ausgang rannte. Das blauschwarze, schulterlange Haar wehte hinter ihm her.
    Ein schrilles Kreischen ließ ihn innehalten. Wände, Decke und Boden erbebten. Maschinen, Kontrollschränke und Einrichtungsgegenstände vibrierten und übertrugen ihr protestierendes Stakkato auf den Fußboden. Parara bog ab und hielt auf den nächstbesten transportablen Transmitter zu. Von der anderen Seite näherte sich ein Roboter, schaltete den Transmitter ab und trug ihn weg.
    Der Venusgeborene stöhnte leise. „Dies ist ein Tollhaus", stieß er zwischen den pfeilförmigen Zähnen hervor.
    Die Wände der Station fingen rhythmisch an zu schwingen, ebenso die Decke und der Fußboden. Nach und nach bogen sie sich durch, ein Zeichen, dass sie unter starker Spannung standen.
    Ahakin entdeckte mehrere Projektorplattformen. Mit hoher Geschwindigkeit rasten sie durch das Loch herein und verteilten sich. Unsichtbare Felder bauten sich auf und stellten die ursprünglichen Maße der Station wieder her.
    „Wir haben alles im Griff", sagte Lanz.
    Hundertprozentig sicher war er sich allerdings nicht. Vorfälle wie diesen hatte er bisher ausgeschlossen. Die statischen Berechnungen enthielten keine Hinweise auf einen solchen Vorgang.
    „Wenn da nicht diese Metaläufer und ihre Maschinen dahinterstecken!"
    „Eher liegt es am Tempo, mir dem die Teams arbeiten." Ahakin wusste um die Risiken, die mit der Beschleunigung des Zeittakts einhergingen. Alles musste schnell und schneller gehen, auch dieser Transport des letzten Sphärotrafs in seine neue Station. Der LPV passte die Sicherheitssysteme entsprechend an, sodass niemand zu Schaden kam. Eine Garantie war das nicht.
    Die JULES VERNE – Lanz erinnerte sich an die Anfangszeit. Als er zum ersten Mal seinen Fuß in das noch nicht vollständig fertige Hantelschiff gesetzt hatte, war das mit durchaus gemischten Gefühlen geschehen. Er hatte nicht genau gewusst, was für ein Kommando ihn erwartete.
    Dass es sich um eine Geheimmission handelte und Perry Rhodan an Bord war, hatte er gewusst. Er hatte eine Beförderung zum Flottenkommando für diesen Auftrag sausen lassen. Einmal im Leben mit Perry Rhodan fliegen und in einem solchen Schiff, das war für ihn mehr wert als alles andere in diesem Universum.
    Schnell hatte er sich mit der Hantel zurechtgefunden. Wie allen anderen Besatzungsmitgliedern war sie auch ihm zu einer neuen Heimat in der Fremde geworden.
    Mein Schiff!, dachte er zum wiederholten Mal. In diesen beiden Worten spiegelten sich sein ganzer Stolz und seine Trauer.
    Er hatte sich mit all seiner Kraft gegen eine Verschrottung der JULES VERNE gewehrt, die ja speziell für diese eine Mission in der Vergangenheit gebaut worden war. Jeder hatte gewusst, dass sie und der Großteil ihrer Technik nach der Rückkehr unbrauchbar oder defekt sein würden.
    Aber dann hatte es sie nach

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