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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deine Körperwerte zu wachen, Lanz!"
    „Nicht nötig", versuchte er die Maschine abzuwimmeln.
    Der Medo las ihm ungerührt die Werte von Puls und Blutdruck vor: „120 Puls, Blutdruck 220 zu 110."
    Ahakin schüttelte unwillig den Kopf. „Das ist völlig unmöglich."
    „Dein Schlaf ist nicht tief. Und deine Stressfaktoren sind so hoch, dass ich sie behandeln sollte", fuhr der Roboter fort.
    „Womit?"
    „Meine Speicher empfehlen das alte Hausmittel der Flotte."
    Ahakin war übergangslos hellwach. „Kommt überhaupt nicht infrage. Von wegen 48 Stunden Tiefschlaf! Nicht in dieser Situation!"
    „Aber es würde dir helfen."
    „Ich werde gleich dir helfen, wenn du noch mal so einen idiotischen Vorschlag machst!"
    Die Vorstellung, er könnte womöglich die wichtigsten Ereignisse der nahen Zukunft verschlafen, versetzte ihm eine Art heilsamen Schock. Sein Blutdruck sank, der Puls normalisierte sich.
    Der Roboter schaltete das Display ab. „Medikation derzeit überflüssig."
    „Da siehst du es. Völlig unnötig!"
    Er sank ins Bett zurück und schlief sofort ein. Als er erwachte, brannte die Deckenbeleuchtung. Die Externmodule des Servos summten durch die Wohnung, sie bereiteten seinen Tag vor. Daheim auf der Erde war über Terrania soeben die Sonne aufgegangen.
    „Servo, Statusbericht", sagte er, während er sich auf den Weg zur Dusche machte.
    „Der Alpha-Sektor des Mittelteils mit dem früheren Leitstand des Kontextwandlers wurde in aller Frühe abgeriegelt. Celon hat den Tentonischen Kristall-Donator sozusagen in Watte gepackt."
    Abaril Celon war der Chefingenieur des Mittelteils. Zusammen mit Istorico managte er den wichtigsten Teil des gesamten Umbaus.
    „Watte ist gut." Ahakin stellte die Massagedusche auf Stufe vier, eine Einstellung, die im Bordjargon Wiederbelebungsstufe genannt wurde. Dutzende feiner Wasserstrahlen fingen an, seinen Körper zu kneten. Nach wenigen Minuten fühlte er sich wieder fit und ausgeruht. Er schob sich das Zahnreinigermodul in den Mund und summte zum Gluckern des Wassers ein paar Töne.
    Der Steuerautomat der Hygienezelle schien der Ansicht, dass es genug sei. Er schaltete Dusche und Munddusche ab und das Warmluftgebläse ein. Wenig später kehrte Ahakin trocken und sauber in sein Schlafzimmer zurück, wo die Wäsche schon auf ihn wartete.
    „Nachricht an Istorico", sagte er beim Anziehen der Stiefel. „Wir treffen uns in der Cafeteria zum Frühstück."
    „Istorico lässt dir ausrichten, er wartet dort bereits auf dich."
    Lanz legte die Strecke dorthin im Eilschritt zurück, durch den Ringkorridor an der Kabine des Ersten Offiziers und dem Hauptantigrav vorbei bis zum Steuerbord-Zugang zur Hauptleitzentrale.
    Hinter dem Eingang ging es links in die Cafeteria.
    Istorico war nicht allein. Jason Colton leistete ihm Gesellschaft.
    „Heute entscheidet es sich", sagte der Zweite Emotionaut. „Wenn das nicht funktioniert, können wir einpacken."
    Vor ihm hing über dem Tisch ein Hologramm, das den Mittelteil des Schiffes zeigte. Auf ein Fingerschnipsen Coltons hin entblätterte sich der Zylinder vor ihnen. Die Außenwandung fiel ab und verschwand im Nichts außerhalb der Projektion.
    „Da und da und da werden derzeit Schnitte durchgeführt. Roboter entfernen Wände und Böden und strukturieren den Außensektor des Zylinders um."
    Ahakin fröstelte leicht. „Wie viele Roboter?"
    „Sechshundert ungefähr. Für diese Phase sind insgesamt acht Stunden veranschlagt. Danach erfolgt ein lokaler Belastungstest, und dann werden die einzelnen Halterungen miteinander verbunden."
    Ein kleiner Servoroboter flitzte heran und erkundigte sich nach ihren Wünschen.
    „Keine Wünsche, danke!", wimmelte Ahakin ihn ab.
    Der Winzling in Grau und Blau blieb hartnäckig. „Dein Körper braucht Flüssigkeit und Nahrung, du solltest etwas frühstücken."
    „Keine Zeit!"
    „Lanz ...!"
    Unter dem strengen Blick des Aras versuchte Lanz sich unwillkürlich zu ducken. „Also gut." Er bestellte Obst und Körner, um die Verdauung anzuregen. Anschließend verzehrte er ein kleines Schnitzel im Spinatmantel. Er trank Wasser dazu. Hinterher fühlte er sich einigermaßen gestärkt.
    Sie machten sich auf den Weg. In der Höhe des Ringwulstes verließen sie die JV-1 in einem Sechsmannschweber. Die Leitstelle führte das Fahrzeug tief hinab bis zur Plattform des Tenders. Dicht über ihren Köpfen sausten Transporter dahin, bis hoch hinauf mit Maschinenteilen und Metallplatten beladen. Ihr Ziel lag irgendwo am

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