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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwei Stunden oder bis Abbruch! In Flugrichtung!
    Anweisung verstanden.
    Die JULES VERNE beschleunigte.
    Sie tat es mit 1230 Kilometern pro Sekundenquadrat, einem Wert, den alle herkömmlichen Antriebe nicht einmal im Traum erreichten.
    Im Notfall würden voraussichtlich noch höhere Werte möglich sein.
    Nach einer halben Stunde brach Lanz Ahakin das Manöver ab und bremste das Schiff auf die ursprünglichen 25 Prozent ab.
    „Test erfolgreich", meldete NEMO. „Alle Werte normal."
    Ahakin wandte sich zu Rhodan um, der in einem der Sessel an der Wand Platz genommen hatte. „Was meinst du?
    Wir könnten es versuchen."
    „Nur keine Scheu."
    Gemeinsam traten sie vor den Holo-Globus. Rhodan deutete hinein. „Die Irrläufersonne dort ist ungefähr 5000 Lichtjahre von Cala Impex entfernt. Sie dürfte als Energielieferant für die Trafitron-Wandler geeignet sein."
    Ahakin nickte. 5000 Lichtjahre, das war eine Entfernung, bei der sie auch im Fall eines Defekts noch die Rückkehr zum Asteroiden schafften oder sich vom PONTON-Tender abholen lassen konnten.
    Ahakin kehrte zu der Scheibe zurück und senkte erneut seine Fingerspitzen in das Material.
    Der Trafitron meldete sofort Startbereitschaft. Ahakin nannte das Ziel und die Flugkoordinaten. StandardÜberlichtflug ausführen!
    Er blickte zum Holo-Globus, auf dem der Rand Hangays und ein Teil des intergalaktischen Leerraums zu sehen waren. Die Darstellung wechselte innerhalb eines Sekundenbruchteils. Im Holo waberte übergangslos eine düsterrote Suppe mit dunklen Schlieren, in der hin und wieder hellrote Flächenblitze zuckten.
    „Wir fliegen mit einem Überlichtfaktor von 50 Millionen", meldete Lars Brock.
    Entsprechend würden sie bis ans Ziel knapp 53 Minuten unterwegs sein.
    Lanz Ahakin erinnerte sich an die Julitage im Solsystem, nachdem sie die ersten unfreiwilligen Erfahrungen mit dem Trafitron-Antrieb gemacht hatten.
    Damals hatten sie über die Möglichkeiten diskutiert, die in einem solchen Antriebssystem steckten. Staunend und sprachlos wie Kinder hatten sie sich immer wieder die Aufzeichnungen angesehen.
    Jetzt, da sie diesen Antrieb zum ersten Mal in einer langen Flugphase erlebten, kehrte das Staunen zurück.
    Ahakin blickte unverwandt auf die Scheibe. Sie besaß keine Tasten, keine Sensorfelder – allenfalls war sie ein einziges, durchgehendes Sensorfeld. Er spürte übergangslos Lust darauf, dieses Schiff zu fliegen und mit ihm das Universum zu erkunden. Er senkte die Fingerkuppen in das Material, gab den Befehl zum Beschleunigen und dann zum Verzögern.
    Draußen änderte sich nichts. Die in sich geschlossene und beliebig vektorierbare Hyperblase passte sich optimal den Bedingungen des Antriebs an.
    Die Virtuosität des Fliegers ...
    Ahakin flog das Schiff mit geschlossenen Augen, bis ihn ein Zupfen in seinem Bewusstsein darauf hinwies, dass die JULES VERNE demnächst ihr Ziel erreichte.
    Im Ortungsschutz der Korona ging sie in einen Orbit. Während Istorico seine Technikerteams zu den Wandlern und Zapfern schickte, begann der Trafitron mit dem ersten ausgedehnten Ladevorgang.
    Die Techniker ermittelten unterdessen Daten über die Energieaufnahme und Kapazität der Wandler. Die daraus resultierende Füllzeit betrug auf diesen Stern bezogen rund 53,5 Tage. Für weniger als 300 Gramm brauchte es logischerweise entsprechend weniger Zeit; das hieß, dass man 128 Stunden für 30 Gramm brauchte und für 1 Gramm etwas mehr als 4 Stunden.
    Nach fast neun Stunden gab Rhodan die Anweisung, den Zapfvorgang zu beenden. Die Wandler hatten in dieser Zeit zwei Gramm Psi-Materie gespeichert.
    Für die ersten Flüge und Manöver vor Hangay würde das erst einmal reichen.
    Ahakin rief die Daten der Kantor-Sextanten ab. Permanent erreichten neue Flottenverbände die Negasphäre.
    Auf einen Hinweis auf ESCHER und eine Öffnung des Walls oder wenigstens auf ein Zeichen aus dem Innern Hangays warteten sie jedoch vergebens.
     
    *
     
    „Das Signal von Istorico ist soeben eingetroffen", sagte Taxx. „Die Arbeit der Teams ist beendet."
    Ich richtete mich auf und warf einen letzten prüfenden Blick auf den Scanner.
    „Das Ding ist weiter energetisch inaktiv."
    Der violette Quader mit den blauen Spitzkegeln saß in einer Kuhle zwischen mehreren Aggregaten, die von außen nicht zu erkennen waren. Wir hatten zwischen die Zuleitungen für das Mini-ATG klettern müssen, um seinen Standort zu finden. Dass dieses Maschinchen in der Nähe des ATG Position bezog, deutete auf einen

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