2479 - Technomorphose
Zusammenhang hin.
Ich schaltete den Scanner ab. „Danke für die Zusammenarbeit."
„Gerne. Istorico möchte dich in der Zentrale sprechen."
„Kannst du ihm nicht sagen, dass ich ihm ..."
„Ich werde nicht für dich lügen. Er beharrt auf deiner Anwesenheit."
Insgeheim hoffte ich, dass sich Perry Rhodan nicht in der Hauptleitzentrale aufhielt. Nur zu gut erinnerte ich mich an unser erstes Zusammentreffen während des Heimflugs ins Solsystem. Ich hatte keine besonders gute Figur gemacht.
Das Schicksal meinte es nicht besonders gut mit mir.
Als ich Level 1 durch das Backbordschott betrat, standen sie alle vor COMMAND und unterhielten sich.
Istorico entdeckte mich als Erster. Er kam auf mich zu und gab mir die Hand.
„Nimm stellvertretend für alle Teams unseren Dank und unsere Anerkennung entgegen", sagte er mit einer einladenden Geste.
Notgedrungen folgte ich ihm hinüber zu der Versammlung.
Rhodan strahlte mich an. „Largo Fantain, richtig?"
„Ja – doch."
„Ich freue mich, dich zu sehen, Largo.
Wir sind schon gespannt auf deinen Abschlussbericht."
„Äh ... der ... Abschlussbericht? Der ist noch nicht geschrieben."
„Es reicht die mündliche Version."
Rhodan lächelte nachsichtig.
„Na schön", sagte ich und berichtete über die wandernden Gerätschaften, die wir immer wieder zu Gesicht bekommen hatten. Bisher nicht bekannte Aggregate der Metaläufer hatten sich aus unerfindlichen Gründen aktiviert und ihre Position im Schiff verändert. Einen genauen Zusammenhang konnten wir noch nicht herstellen, aber es hatte irgendwie mit dem Umbau einzelner Ebenen der JULES VERNE zu tun.
„Man könnte es als selbstkonfigurierende Hardware bezeichnen", sagte ich.
„Sie ist bestimmten Aggregaten zugeordnet. Als deren Konfiguration sich änderte, musste auch sie neu positioniert werden. Immerhin kennen wir jetzt die Standorte weiterer Gimmicks der Metaläufer. Vielleicht hilft uns das ein bisschen weiter."
„Wir werden das weiterverfolgen, sobald etwas Ruhe in das Schiff eingekehrt ist", meinte Rhodan. „Danke, dass du Zeit für uns gefunden hast."
„Keine Ursache. Wenn ihr mich jetzt bitte ..." Ich gab mir Mühe, nicht zu hastig hinauszugehen. Ganz schien es mir nicht zu gelingen.
Draußen wartete Taxx auf mich. „Wieso bist du so aufgeregt?"
„Ich weiß nicht. Eigentlich bin ich gar nicht aufgeregt. Oder bin ich das?"
*
Ein Überlichtfaktor von 250 Millionen! Es war unvorstellbar. Es gab niemanden in der Hauptleitzentrale, dem dieser Wert nicht einen Ausruf der Begeisterung entlockte. Mit einer einzigen Ausnahme.
Lanz Ahakin starrte noch immer stumm auf die Anzeige. Und ungläubig. 250 Millionen bedeuteten 7,92 Lichtjahre pro Sekunde, die sie zurücklegten.
Das entsprach dem, was der Hyperantrieb des GESETZ-Gebers leistete.
Und es war nicht einmal die Obergrenze.
Ahakin versank wieder in dem Anblick des Steuerpults, dessen schillernde Oberfläche ihn anzulocken schien. Seine Fingerkuppen sanken in die Oberfläche ein, das Zupfen in seinem Bewusstsein zeigte ihm, dass die Mentalsteuerung noch immer aktiv war und auf seine Gedanken-Eingaben wartete.
Fliegen nach Gedanken, intensiver und direkter, als es einem Emotionauten möglich war, dessen neuronale Impulse in positronische Befehlsfolgen umgesetzt wurden.
Der Kommandant der JULES VERNE rechnete ständig mit einem Alarm. Wie reagierte der Trafitron auf Einflüsse von außen? Noch behielt das Schiff seinen tangentialen Kurs zum Grenzwall bei.
Irgendwo in der Nähe musste CHEOSTAI sein. Die Hyperorter und Kantor-Sextanten lauschten ununterbrochen auf Signale, die möglicherweise durch die Trafitron-Blase drangen und auf eine Gefahr für das Schiff hinwiesen.
Die zweite Flugstunde näherte sich ihrem Ende. Auf die Sekunde genau kehrte die Hantel in den Normalraum zurück. Ein letztes Wispern und Zupfen, als Lanz Ahakin die Finger von der blau strahlenden Scheibe nahm.
„Rücksturz!", meldete NEMO. Auf dem Holo-Globus prangten als wichtigste Meldung des Tages die beiden Angaben zu Flugzeit und Flugstrecke.
Zwei Stunden für 57.037 Lichtjahre.
„Uns holt so schnell keiner mehr ein", stellte Ahakin fest. „Auf diesen Antrieb können wir stolz sein."
„Solange der Trafitron nicht verrückt spielt", antwortete Colton. Das Rotieren des Zigarrenstummels hatte etwas Provozierendes, was Lanz überhaupt nicht leiden konnte.
„Ab sofort gilt Alarmstufe Gelb", entschied der Kommandant. Für den Fall, dass die Aufladung des
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