2480 - Die Prognostiker
Kolonnen an ihn übermittelten, und erteilte ihnen Anweisungen. Sie manipulierten die Kurzzeit-Speicher der Roboter, verweilten aber in den Maschinen, um mit aller gebotenen Sorgfalt jede mögliche Erinnerung an die Ereignisse, etwa in anderen Speichern, auszumerzen.
Der Kalbaron drehte sich um und kehrte zum Eingang des Versorgungstrakts zurück, um sich dort mit seinen Untergebenen zu treffen.
Isokrain hatte es geschafft. Er hatte seine Manipulation vollendet, bevor die Inspekteure an den ersten kritischen Punkt gelangt waren. Er musste sich nur umdrehen, um das erste Gebäudeteil ESCHERS zu sehen, das in den Versorgertrakt integriert war.
Doch wen interessierte das schon?
Die Mor’Daer, Ganschkaren und Roboter jedenfalls nicht mehr.
Alles ist in Ordnung. Es gibt hier nichts zu entdecken. Alles ist sicher.
1.
Atarin
„Wir gehen rein!", befahl Warding Atarin.
Ein Gefühl fiebriger Erregung überkam ihn, wurde aber sofort verdrängt von entsetzlicher Besorgnis. Er wusste, was ihn hinter dieser Tür erwartete. Er hoffte inbrünstig, dass er falschlag oder sich irrte, glaubte jedoch selbst nicht daran.
Konnte nicht daran glauben.
„Verstanden", bestätigten Arna und Oksa Chakilian gleichzeitig. Die beiden Ekhonidinnen standen rechts und links dicht hinter ihm.
Er konnte ihren Atem an seinem Haaransatz spüren, ihn sogar riechen.
Arnas duftete nach Blumen, Oksas kam ihm leicht säuerlich vor, wie immer bei Einsätzen. Ihre Magensäfte spielten verrückt.
Täuschte er sich, oder hörte er das synchrone Klicken, mit dem zwei schwere Kombistrahler entsichert wurden?
„Auf mein Zeichen", sagte er. „Bei drei. Alle Defensivsysteme aktiviert.
Vergesst nicht, wir haben nur zwei Minuten, höchstens, dann müssen wir raus."
Sie befanden sich zwar in einer unterirdischen Arbeitersiedlung, in der man es mit der Sicherheit ziemlich locker nahm, doch die Tu-Ra-Cel, der Geheimdienst des Imperiums, war auf Arkon III nie weit. „Eins."
Tark, dachte er, während die Zeit sich schier endlos dahinzog.
Es war sein Fehler gewesen.
Er hätte niemals zulassen dürfen, freundschaftliche Gefühle zu seinem Einsatzleiter zu entwickeln. Nicht in ihrem Gewerbe. Nicht, wenn der Tod jederzeit zuschlagen konnte und der Feind genauso grausam war wie ein Ushiran und nicht minder schlau und listig.
„Zwei."
Und doch, in den sechs Jahren, die sie sich nun kannten, hatte sich etwas zwischen ihnen entwickelt, was weit über eine berufliche Beziehung hinausging. Er hatte sich nicht nur an Tark Kluf gewöhnt; der „alte Mann", wie er von den meisten der ihm unterstellten Agenten des Terranischen Liga-Dienstes genannt wurde, war wichtig für ihn geworden, fast zu so etwas wie einem Vater, der ihm mit der Zeit vielleicht sogar enger ans Herz gewachsen war als sein biologischer Erzeuger.
Er hatte gewusst, worauf er sich eingelassen hatte, als er Gefühle zuließ, und nun würde er es bedauern. Der Schmerz würde sich wie ein Mühlstein um seinen Hals legen und ihn nach unten ziehen und nie wieder loslassen.
Aber vielleicht ... vielleicht gab es ja doch noch eine Spur Hoffnung. Vielleicht hatte er sich ja geirrt, und ...
Unsinn, dachte er. Sosehr er es auch hoffte, er war Realist.
„Drei", sagte er, um die quälenden Gedanken endgültig zu unterdrücken, und schoss. Auf den Sekundenbruchteil genau vereinigte sich der Desintegratorstrahl seiner Kombiwaffe mit zwei weiteren, und die Tür des Appartements verwandelte sich in grüne Schwaden, die an Ort und Stelle wallten und ihm einen Moment lang die Sicht nahmen, und ebenso grünem atomarem Feinstaub, der zu Boden rieselte.
Wo sich gerade noch eine Tür befunden hatte, bot sich ihnen nun kein Hindernis mehr.
Ehe das Gas tiefer sinken konnte, machte Warding einen Satz durch den Dunst.
Auf seinem Holo-Visier wurde eine Vielzahl von Ortungen eingespielt, die wichtigsten leuchtend rot hervorgehoben.
Keine Lebenszeichen, eine nicht spezifizierte energetische Anomalie.
Vorsicht!, dachte er. Eine getarnte Person ist hier! Wahrscheinlich die, die Tark angegriffen hat!
Er sicherte mit dem Kombistrahler, deckte mit einer fächernden Bewegung den gesamten Raum ab, von der rechten bis zur linken Wand.
Keine unmittelbare Gefahr. Aber wo ist der Unsichtbare? Allerdings handelte es sich bei dem Appartement kaum um das normale Quartier eines Kolonialarkoniden aus der Arbeiterschaft der Industrie- und Rüstungswelt.
Atarin erkannte auf den ersten geschulten Blick, dass die
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