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2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums

Titel: 2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zäpfchen.
    Es war Canzuri. Latifalk fühlte einen kurzen Stich Enttäuschung, bevor die Wut ihn überflutete.
    „Du hast mich gerettet", sagte er, „aber das gibt dir nicht das Recht, dem Hypermathematischen Konvent meine Lösung als deine vorzutragen."
    „Komm schon", sagte Canzuri. „Du warst halb tot. Die Sanitätsdiener haben mir gesagt, du müsstest acht, neun Tage heilschlafen, vielleicht länger. Die Frist lief ab. Wir wussten nicht einmal, ob du noch du sein würdest. Einige Teilnehmer waren der Lösung so nah. Krupotef hatte angekündigt, sie am nächsten Tag zu verkünden. Hättest du es ihm mehr gegönnt als mir?"
    „Warum hast du dem Vordenker nicht gesagt, dass die Lösung von mir stammt?"
    „Du weißt, dass die Lösung nicht stellvertretend vorgetragen werden darf."
    „Du bist ein Dieb."
    „Deine Lösung ist wahr. Das Portal hat sie akzeptiert. Niemand kann die Wahrheit stehlen. Sie ist Allgemeingut."
    Unwillkürlich lachte Latifalk über diese Sicht der Dinge. Er sank zurück in die Moospolster. „Du bist mir etwas schuldig!", entschied er.
    „Jederzeit", willigte Canzuri ein. „Vorausgesetzt, ich kann die Schuld abtragen, bevor ich durch das Arkanportal gehe."
    Latifalk schloss die Augen und ringelte die Fühler ein.
    Ja. Du wirst durch das Arkanportal gehen. Du wirst die Wunder kennenlernen, die dahinter liegen. Ich werde dich nie wieder sehen.
    Denn der Weg durch das Portal war ohne Wiederkehr. Merkwürdig, wie sicher dennoch jeder Palkari wusste, dass die Portale direkt in die Erfüllung führten.
    Er sagte: „Vielleicht liegt hinter dem Portal das absolute Nichts. Die Auflösung von allem. Was machst du dann?"
    Canzuri zeigte lachend die Zunge. „Dann würde es kein Dann geben. Aber – komm schon – wir wollen doch nicht auf meine völlige Vernichtung hoffen, oder?"
    „Was erwartest du also?"
    „Oh. Ich erwarte keine Erfüllung, wenn du das meinst. Ich denke, dass ich danach einiges besser verstehen werde. Die Funktion der Arkanportale selbst. Den Grund für die astrophysikalische Ausnahmesituation von Palkaron. Die Herkunft des Plunders."
    „Große Pläne."
    „Warum schaust du nicht selbst? Nimm an den kommenden Hypermathematischen Konventen teil."
    „Natürlich." Übergangslos fühlte sich Latifalk ausgelaugt. Er ruhte ein wenig, schöpfte Atem. „Niemand muss den Kreis zwischen den Ockersümpfen und den Siedlungslanden allein gehen, der es nicht will."
    „Wie man so sagt."
    „Du wirst fortgehen. Gut. Ich bleibe.
    Ich bitte dich, für mich zu Fahxiage zu gehen. Sag ihr alles, gesteh ihr, dass ich die Lösung gefunden habe. Sag ihr, ich bitte sie, sich mit mir zu paaren und zu bünden."
    „Ich soll für dich werben?", fragte Canzuri verdutzt.
     
    *
     
    Latifalk hätte an der Zeremonie zur Passage von Canzuri teilnehmen können, zögerte aber seine Entlassung aus der Sanitätsmulde hinaus.
    Canzuri war nicht mehr zu ihm gekommen, stattdessen hatte ihn eines Tages Krupotef besucht.
    „Ich soll dich von Fahxiage grüßen."
    „Wie nett."
    „Du hast gehört, dass sie sich mit Canzuri gepaart und den Bund geschlossen hat?"
    Latifalk schwieg.
    Krupotef sagte: „Jetzt geht Canzuri durchs Portal. Und ich war so nahe daran! Ich hatte die Lösung bereits vor Augen."
    „Ein Jammer."
    „Oh ja! Wirst du es im nächsten Jahr wieder versuchen?"
    „Nein." Ihm war, als könnte er damit Canzuri verletzen. Das tat gut. Er sah Krupotef an, der ungläubig schaute, und bekräftigte: „Nie mehr."
     
    Immer im Kreis
     
    Auf Palkaron standen 36 Arkanportale.
    Jedes Jahr übermittelten sie dem Vordenker, der für sie zuständig war, die neue Aufgabe.
    Im nächsten Jahrzehnt nahm Latifalk nur zweimal an einem Hypermathematischen Konvent teil, einmal beim Arkanportal Titym, einmal bei dem Portal Ghautech in den Äquatorialen Siedlungslanden. Er war lustlos und uninspiriert und versagte vollkommen. Das ist aus mir geworden, dachte er, das größte Talent von Schräu seit ewigen Zeiten: entlarvt als Versager.
    Als er sich 15 Jahre nach seinem ersten Versuch noch einmal um die Teilnahme bewarb, ohne selbst zu wissen, warum eigentlich, zeigte sich der Vordenker skeptisch, nahm ihn aber nach einigem Grübeln doch an.
    Am Tag, bevor die Aufgabe verkündet werden sollte, traf er Fahxiage. Er hatte sie aus einer Mischung aus Scham und Wut in den vergangenen eineinhalb Dekaden nicht ein einziges Mal aufgesucht.
    Manchmal hatte er sich vorgestellt, dass sie sich nach ihm verzehrte und die In Sich

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