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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nahm neuerlich Fahrt auf und folgte seinem ursprünglichen Kurs.
    Rhodan spürte ... Angst. Die Bedingungen im Kernwall waren und blieben unberechenbar, und beinahe wären sie, mit zu viel Übermut an die Sache gegangen, von TRAITOR entdeckt worden.
    »Wie weit sind wir ins Innere des Kernwalls vorgedrungen?«, fragte er.
    »Drei Lichtjahre«, antwortete Daellian.
    Rhodan achtete nach wie vor auf Guckys Befinden. Der Kleine wälzte sich unruhig auf seiner Liegematte hin und her, als erwartete er irgendetwas.
    »Wir kehren um!«, befahl er.
    »Aber wir sind fast durch!«, protestierte Curcaryen Varantir. »Der Einzahn-Nager ist zäh, er wird's schon überleben, und wenn nicht ... «
    »Wir fliegen zurück, habe ich gesagt!«
    »Na schön.« Der Algorrian beugte sich auch diesmal Rhodans Befehlen. Er drehte sich beiseite, schnalzte verächtlich und zeichnete neuerlich seine Anweisungsbilder in die Luft.
    Die Antriebssysteme von CHEOS-TAI verlegten sich auf negative Beschleunigung. Der Koloss raste entgegen der bisherigen Flugrichtung davon, ohne dass von den Gewalten dieses Manövers irgendetwas im Inneren des Kolosses zu spüren war.
    Guckys Zustand verschlechterte sich rapide. Er murmelte Unsinniges vor sich hin, warf sich auf seiner Liege hin und her.
    Ein Messgerät löste sich aus der Verankerung und zerbarst an der gegenüberliegenden Wand, ein Sanitäts-Roboter brach grundlos zusammen. Ein Schutzschirm entstand zwischen dem Ilt und dem Personal, Ärzte beratschlagten hektisch. Karim-Simma, jene Betreuerin, die sich wie so oft um ihn kümmerte, schimpfte wie ein Rohrspatz über »diesen nichtsnutzigen und willensschwachen Simulanten«.
    Schneller!, flehte Rhodan in Gedanken. Wann sind wir endlich zurück in der Wirklichkeit, wann lassen wir diese ... diese verzerrte Obszönität des Weltraums hinter uns?
    Der Nukleus leuchtete greller denn je. Aus seiner Oberfläche wuchsen winzige Schatten. War da auch Fawn Suzuke zu sehen? Streckte sie die Arme nach Rhodan aus, um sich an ihm festzuhalten? Mehrere Avatare, die Reste individueller Gedankenkonzentrate, schienen sich aus dem Geisteskonvolut lösen zu wollen. Doch sie wurden wieder eingefangen und zurückgesogen in dieses unbegreifliche Geschöpf aus geballter Psi-Substanz, wurden neuerlich in die Gemeinschaft von 34.000 Monochrom-Mutanten eingegliedert.
    Endlich verließen sie den Kernwall-Bereich und fanden sich in der - trügerischen - Sicherheit des freien Weltalls von Hangay wieder. Unweit von ihnen tobte ein Hypersturm, und ein erst vor Kurzem entstandenes Schwarzes Loch zerrte mit vernachlässigbar geringen Kräften an CHEOS-TAI.
    Curcaryen Varantir brabbelte in einem fort vor sich hin, derart mit technischen Fachbegriffen durchsetzt, dass wohl nur er, seine Gefährtin und bestenfalls Daellian ansatzweise verstehen konnten, was er da eigentlich sagte. Doch es schien alles in Ordnung zu sein.
    Die Alarmzeichen waren erloschen, das unruhige Bodenstampfen der Algorrian hatte aufgehört.
    »Wir können den Kernwall also durchdringen«, fasste Rhodan zusammen, »und das allerheiligste Gebiet TRAITORS betreten.«
    »Wir wissen nicht, was uns hinter dem Kernwall erwartet«, widersprach Daellian. »Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, mit Sonden und unbemannten Schiffseinheiten zu agieren ... «
    »Abgelehnt.« Rhodan sah zu seiner Erleichterung, dass sich Gucky bereits wieder von den Schmerzanfällen erholte. Der Schutzschirm rings um ihn war erloschen, mehrere Mediziner umschwirrten und behandelten ihn.
    »Wir wissen, was wir wissen wollten. Jeder weitere Versuch, in den Kernwall vorzudringen, vergrößert die Gefahr der Entdeckung. Ich möchte alle verfügbaren Einheiten mit einem einzigen Manöver ins Zentrum schaffen. GLOIN TRAITOR und KOLTOROC dürfen so spät wie möglich von unserem Vorstoß erfahren.«
    »Das ist ein ehrenwerter Plan, Rhodan, aber ... «
    Weitere Alarmsirenen schrillten.
    Der Unsterbliche reagierte am schnellsten. Er beobachtete die Hologramme, sah neu entstehende Datenkolonnen, fühlte sogar die Veränderungen, die mit erschreckender Plötzlichkeit vor sich gingen. Er wollte die entstehenden Informationsfluten verstehen, wollte darauf reagieren. Doch er konnte nichts tun. Gar nichts.
    CHEOS-TAI gehorchte nur noch den Anweisungen der Algorrian. Er hatte sich längst auf die beiden uralten Wesen eingestellt und reagierte kaum noch auf Zwischenrufe anderer.
    »Eine UHF-Eruption«, klärte ihn Curcaryen Varantir auf. »Wir haben Glück -

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