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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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oder Pech; wie man's nimmt. Der dritte Messenger ist in unmittelbarer Nähe aufgetaucht, und er versucht mit aller Kraft, den Kernwall zu durchdringen.«
    *
     
    »Er muss durch den Wall gelangen«, sagte der Nukleus unvermittelt. Fawn Suzukes Kopf und Oberkörper wuchsen aus der leuchtenden Kugel hervor. »Es muss gelingen.«
    Die Frau löste sich auf, der Nukleus dunkelte eine Nuance ab. Es war offensichtlich, dass er nicht mehr sagen wollte.
    »Das wird knapp«, sagte Curcaryen Varantir. Er zog eine bildliche Darstellung aus vielen anderen, die ihn umschwirrten, hervor, vergrößerte sie und kümmerte sich dann nicht weiter darum. Er besprach sich mit seiner Gefährtin, als interessierte ihn das Holo-Bild nicht weiter.
    Es gab die vielfältigsten Arten von Lebewesen, und Perry Rhodan hatte in seinem langen Leben die unglaublichsten Ausprägungen von intelligenzbehafteten Geschöpfen kennengelernt. Doch ein Messenger war etwas, das weit darüber hinausging: Er bestand aus Informationen, aus Befehlen, Hinweisen, Regeln, und nicht alle mussten dem menschlichen Verstand unbedingt logisch erscheinen. Ein Messenger behauptete:
    »ES SEI!«
    Und seine bloße Gegenwart sorgte dafür, dass diese Aussage von diesem Augenblick an Realität war.
    Nicht aber hier, in diesem verunreinigten, den Naturgesetzen enthobenen Umfeld. Die Kräfte des Chaos hatten die Natur der Dinge, wie Menschen sie kannten, für ungültig erklärt. Daraus erwuchs die Negasphäre, ein Ort, ein Zustand, ein Etwas, das keinerlei Interpretation erlaubte und verstandesgemäß nicht erfasst werden konnte.
    Der Messenger brandete mit den Urgewalten seines »ES SEI!« gegen das Hindernis des Kernwalls an, wollte ihn durchdringen und jenes Gebiet, das dem Norm-Universum entzogen worden war, gestalten, wie es ihm aufgetragen worden war durch den Moralischen Kode.
    Allein: Er schaffte den Durchbruch nicht. Er hakte sich fest, stöberte, bohrte, wühlte, schoss blanke Informationsstränge einer naturgegebenen Ordnung in den Wall ...
    ... und kam doch nicht vorwärts.
    Der Messenger zog sich ein ums andere Mal zurück und rekonstruierte sich selbst, um zu vorheriger Größe zurückzufinden.
    Sein »ES SEI!« wurde schwächer. In zwei oder drei Wochen würde der Messenger seine Gestaltungskraft verloren haben und seine Botschaft zu einem leisen Es war einmal... verlöschen. Dann würde er vergehen und mit ihm die letzte Chance einer frühen Retroversion, die Reste des alten Hangay bewahren konnte.
    Die UHF-Front schwappte wie eine Sturmwelle über CHEOS-TAI hinweg. Sie blieb für normale Geschöpfe des Einsteinraums wie Perry Rhodan unspürbar, selbst für Gucky. Aber der Nukleus schrumpfte ein wenig, als hoffte er, durch Verkleinerung seiner Oberfläche auch den Schmerz verringern zu können.
    »Unglaublich, diese Kraft!«, murmelte Curcaryen Varantir und hob anerkennend seine Mundtentakel. »Diese straffe Schönheit der Kausalität ... «
    Wie in Trance steuerte er CHEOS-TAI und ließ ihn auf die anrollenden UHF-Wogen reagieren.
    Die Psi-Gewalten perlten dank eines mit herkömmlichen Sinnen nicht erfassbaren Verteidigungsmanövers am metallenen Körper des GESETZ-Gebers ab. Die Strahlung verschwand - ja, wohin wurde sie eigentlich abgeleitet? Gab es denn ein Kontinuum, das diese Frequenzbilder schlucken und verdauen konnte?
    Rhodan beglückwünschte sich zu dem Entschluss, die Reise zum und in den Kernwall nicht an Bord der JULES VERNE angetreten zu haben.
    Das Hantelschiff, der Stolz der terranischen Flotte, wäre längst von den Strahlungsbildern durchschwappt und zerstört worden. CHEOS-TAI hingegen, Produkt kosmokratischen Know-hows, widerstand. Mit Mühe zwar, aber der GESETZ-Geber schaffte es.
    Nur allzu gerne wäre der Unsterbliche in sein Kommandoschiff geeilt, um den Weißen Saal aufzusuchen. Sicherlich wäre die kosmische Perspektive, die er dort vermittelt bekam, angesichts der direkten Begegnung mit einem Messenger von besonderer Qualität gewesen. Doch die Zeit reichte nicht dafür, er musste verzichten.
    Wenn Gucky einsatzbereit gewesen wäre, dann vielleicht ... Doch der Mausbiber lag nach wie vor in seinem Krankenbett und beobachtete von dort aus mit gelindem Interesse den anbrandenden UHF-Sturm. Die bildliche Darstellung musste unspektakulär bleiben. Denn wie sollte man einen Psi-Wind sichtbar machen?
    »Der Messenger schafft es nicht«, unterbrach Curcaryen Varantir Rhodans Gedanken. »Trotz der Oszillationsphasen des Kernwalls gibt es für

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