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2494 - Retroversion

2494 - Retroversion

Titel: 2494 - Retroversion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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außer hier?«
    Er nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. Es tat so gut, ihre Wärme zu spüren. Auch ohne Worte verstand sie es, ihn aufzumuntern. Leise flüsterte er ihr seine Gedanken ins Ohr.
    »Ich habe es dir von Level-2 aus angesehen, womit du dich beschäftigst«, gab sie zur Antwort. »Natürlich ist es völlig unmöglich, die vielen tausend Sonnen des galaktischen Zentrums abzusuchen. Wir würden Jahre brauchen. Nein, Perry, wir haben nur eine Chance: Entweder finden wir die Nadel, oder wir finden sie nicht.«
    Ihre Worte sollten ihm Mut machen.
    Ganz schafften sie es nicht. TRAITOR saß zurzeit am längeren Hebel und spielte auf Zeit. Egal, ob sie weitersuchten oder jetzt sofort aufhörten, sie befanden sich auf der Verliererstraße.
    Und wenn KOLTOROC sich erst erholt hatte ...
    *
     
    Das begonnene Suchmuster, so langwierig das Prozedere auch sein mochte, wurde fortgeführt, da es keine Alternative gab. Jede Nachlässigkeit
    hätte GLOIN TRAITOR die Möglichkeit geboten, ihnen ein Schnippchen zu schlagen und sich im Schutz eines Hypersturms in eines der bereits untersuchten Gebiete abzusetzen.
    Und was tun wir, wenn wir GLOIN TRAITOR entdecken?, fragte sich Rhodan. In diesem Strahlungschaos erhalten wir nie und nimmer eine Hyperfunkverbindung zu einem der anderen Schiffe. Wir haben nur eine Möglichkeit: Mittelteil und JV-2 bleiben am Fundort, die JV-1 fliegt zum Standort von CHEOS-TAI und kehrt danach blitzschnell zurück. CHEOSTAIS Aufgabe ist dann, die OREON-Kapseln für den Angriff einzusammeln.
    Eine andere Möglichkeit, das Geschwader schneller an den Ort des Geschehens zu bringen, sah er nicht.
    Noch aber war es nicht so weit. Auf Level-1 entstand Unruhe. Zwischen der Funk- und Ortungsabteilung auf der linken Seite von COMMAND und dem leicht erhöht stehenden Sitz des Kommandanten entstand hektische Kommunikation.
    »... 190 Meg sind erst der Anfang«, hörte er Lars Brock sagen. »Wir aktualisieren den Wert alle dreißig Sekunden. Jetzt sind es bereits 192 Meg. Seht euch die Grafik an ...«
    Im Holo-Globus entstand ein wilder, unsymmetrischer Wirbel, der sich dem Zentrum Hangays näherte. Die Hyperenergien schaukelten sich mit zunehmender Annäherung auf.
    »... sammelt der Sturm alles ein, was der Kosmische Messenger in den Tagen zuvor schon auf den Weg geschickt hat. Das wird ein Tsunami, wie wir ihn noch nie erlebt haben.«
    »Bei 250 Meg hauen wir ab!«, entschied Rhodan. »Alles andere wäre unverantwortlich.«
    Die Systematik ihrer Suche nach GLOIN TRAITOR wurde dadurch komplett zerstört, im Prinzip konnten sie hinterher wieder von vorn anfangen. Rhodan nahm allerdings an, dass die Nadel des Chaos ebenfalls nicht gegen Hyperorkane gefeit war, zumindest so lange nicht, wie sie sich komplett im Normalraum aufhielt.
    Lanz Ahakin wandte sich ihm zu. »Schwebt dir ein bestimmtes Flugziel vor?«
    »Wir ziehen uns über die galaktische Hauptebene zurück.«
    Wenn es ganz schlimm kam und sie einen Sicherheitsabstand von tausend Lichtjahren brauchten, erledigte der Trafitron das innerhalb weniger Minuten.
    »Zeitdauer bis zum Eintreffen der ersten Ausläufer: eine Viertelstunde!«, sagte Brock.
    Für einen Positronikverbund wie den der JULES VERNE war das viel Zeit, wusste Rhodan. Zudem brauchten sich die von NEMO koordinierten Anlagen nicht um den Antrieb und die Steuerung des Schiffes zu kümmern, das erledigte das Trafitron-System in telepathischer Zusammenarbeit mit Lanz Ahakin allein. NEMO und Brocks Abteilung konnten sich voll auf die Impulse und Strahlungsschauer konzentrieren, die millionenfach auf die Hantel rieselten.
    Wenn es nur eine Spur der Nadel gegeben hätte oder sie wenigstens den Bewegungsvektor hätten rekonstruieren können ... Sie hätten ihre Suche entsprechend koordiniert. Aber so ...
    Nach zehn Minuten trafen die ersten Ausläufer des Hyper-Tsunamis ein, früher als zunächst angenommen. Die Diagramme auf den Anzeigen begannen zu schwanken, stabilisierten sich mühsam, zerstoben dann in einem Pixelschauer. Nach Sekunden baute sich die Darstellung wieder auf, aber in den Diagrammen fehlten Teile.
    »Perry, wir sollten langsam«, sagte Ahakin. Der Kommandant stand mit dem Rücken zu ihm an der blauen Scheibe, diesem seltsamen Gebilde, das immateriell und gleichzeitig feststofflich zu sein schien.
    »Wir warten noch, Lanz!«
    Rhodan versuchte sich in die Gedanken   der   Kommandanten   von GLOIN TRAITOR zu versetzen. Hielt sich die Nadel innerhalb des

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