Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Sinn. Was wird aus allen, die in den Kabinetten gefangen sind?
    Es war nicht seine Art, Leben gegen Leben zu setzen. Und genau das ließ das Chaos für ihn unerträglich erscheinen.
    *
     
    »Die beiden Traitanks drehen ab!«
    Eher als erwartet. Roi Danton hatte schon befürchtet, die Begleitschiffe nicht loszuwerden, bevor TRAIGOT-1710 erreicht war.
    Noch gab es für ihn keinen Kontakt zu den Posbis. Im günstigsten Fall war den positronisch-biologischen Robotern die Ankunft der Registereinheit 1.199.188 nicht entgangen. Dass sie dennoch schwiegen, mochte eine Vielzahl von Gründen haben. Einer davon sicherlich, dass es den Begleitern der DARK GHOUL möglich gewesen wäre, eingehende Funksprüche aufzufangen.
    Julian Tapas war der Funkspezialist an Bord. »Wir empfangen nichts, was von Interesse wäre«, bemerkte er, als Danton auf ihn zukam. »Von der Milchstraße trifft gar nichts mehr ein. Und zwischen den Traitanks werden lediglich Statusmeldungen ausgetauscht. Alles belangloses Zeug.«
    »Was ist mit den Posbis?«
    »Absolut nichts. Keine Kommunikation zwischen der Hundertsonnenwelt und den stillgelegten Fragmentraumern.«
    Die Kybernetische Konspiration war schon vor einem halben Jahr in die entscheidende Phase getreten. Genau so hatte Gessounin es jedenfalls ausgedrückt. Er hoffte, dass die Posbis sich seitdem entscheidende Vorteile erarbeitet hatten. Die Frage war nur, wie weit sie tatsächlich gekommen waren.
    Vielleicht hatten sie einige Einheiten der Kolonne in ihre Abhängigkeit gebracht. Das allein wäre schon ein unschätzbarer Vorteil gewesen.
    Roi Danton erhoffte sich von den Posbis eine Antwort auf die Frage, die ihn am meisten bewegte: Welche Bedrohung bedeutete VULTAPHER nach dem Fall der Negasphäre für die Liga Freier Terraner und die Milchstraße, überhaupt für die Lokale Gruppe?
    »Welches Risiko besteht, wenn wir Funkkontakt zu den Posbis aufnehmen?«
    Tapas riss die Augen weit auf. Demonstrativ hob er den rechten Arm und fuhr sich mit der Handkante über die Kehle.
    »Dessen bin ich mir bewusst«, sagte Danton. »Ich rede von ultrakurz gerafften Richtimpulsen.«
    »Also spezielle Empfänger?«
    »Auf jeden Fall die Hundertsonnenwelt. Außerdem zwei oder drei der desaktivierten Posbi-BOXEN. Auswahl nach der geringsten Risikowahrscheinlichkeit.«
    Tapas grinste breit. »Ein Risiko gehen wir auf jeden Fall ein. In Ordnung, Kapitän - gib mir den Text, um den Rest kümmere ich mich.«
    Zehn Minuten noch, bis Registereinheit 1.199.188 ihr Ziel erreichen würde.
    Tapas spürte schnell mehrere Fragmentraumer auf, die in günstiger Position zur DARK GHOUL standen. Je weiter sich der gekaperte Traitank jedoch von VULTAPHER entfernte, desto schwerer wurde es, ausreichend große Lücken zwischen den KolonnenEinheiten zu finden.
    Die Ortung meldete, dass nun auch der Wurm Aarus-Zorm entdeckt worden war. Fahl schimmerte der Wurmschirm zwischen zwei Kolonnen-Forts. Traitanks umringten das schlauchförmige Gebilde. Über die Rolle, die den aus Tradom stammenden Aarus von der Kolonne zugedacht war, wusste Danton nichts. Schon deshalb hielt er es für sicherer, dass er den Wurm mit seinen vielfältigen technischen Anlagen und Fabriken vorerst ignorierte.
    »Rafferimpulse gesendet!«, meldete Tapas.
    Ein Risiko blieb. Falls die Kybernetische Konspiration gescheitert war und die Roboterzivilisation der Hundertsonnenwelt loyal zu TRAITOR stand.
    In dem Fall werden wir sehr schnell mit der Wahrheit konfrontiert sein, überlegte Rhodans Sohn.
    Doch die DARK GHOUL näherte sich ungehindert ihrem Ziel. Niemand, so schien es, nahm Notiz von dem Traitank.
    Es war ruhig geworden in der Zentrale. Eine angespannte Atmosphäre herrschte. Fünfundzwanzig Minuten inzwischen, seitdem das Schiff die Hundertsonnenwelt erreicht hatte.
    Ob Kirmizz informiert war? Danton hätte das ohnehin nicht verhindern können.
    »Was geht mich die Kolonne an?« In seiner Erinnerung hallte die Stimme des blauhäutigen, ihn um gut einen halben Meter überragenden Humanoiden nach. Es fiel ihm schwer, den Piloten des Chaotenders wieder aus seinen Gedanken zu verbannen.
    Roi fürchtete kaum einen Gegner, doch einem neuerlichen Zusammentreffen mit Kirmizz sah er besorgt entgegen. Es fiel ihm schwer, die Reaktion des Piloten abzuschätzen. Kirmizz stand sich selbst am nächsten, so viel war klar. Falls es sich als notwendig erwies, würde Danton alles daransetzen, den Piloten gegen die Kolonne aufzubringen. Allerdings ahnte er, was ihm dann

Weitere Kostenlose Bücher