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2496 - Chaotender gegen SOL

2496 - Chaotender gegen SOL

Titel: 2496 - Chaotender gegen SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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und gaben doch nur wieder, was geschah.
    Ohne zu zögern, hatten die Mikro Bestien das Feuer eröffnet. Ihre Kombilader spien Tod und Vernichtung durch die Zentrale. Danton sah Ganschkaren und Mor'Daer zusammenbrechen. Keiner von ihnen hatte mit diesem Angriff gerechnet. Die Mikro-Bestien feuerten im Impulsmodus nach allen Seiten.
    Danton hatte seine Drehung endlich beendet und zugleich die eigene schwere Waffe hochgerissen. Er feuerte auf die beiden Spiegelwesen, doch die tödliche Energie schlug durch ihre scheinbar immateriell gewordenen Körper hindurch, ohne sie zu verletzen.
    Immer noch zeigten die Spiegel unterschiedliche Szenen. Dort Kirmizz, dessen orangefarbene Augen Danton anstarrten, als könne allein ihr Blick ihn töten. Hier das Gewitter der Impulssalven, das die Zentrale zum Schlachtfeld machte. Das Fauchen der Kombilader nahm kein Ende. Ein Stakkato des Todes und der Verwüstung.
    »Den Transmitter sichern!« Von irgendwo erklang Trainz' Befehl.
    Außerhalb des eigentlichen Zentralebereichs brach Panik aus. Danton sah Ganschkaren fliehen. Glutbahnen zuckten durch die Halle. Zwei Mor'Daer wurden, von mehreren Schüssen getroffen, zu lodernden Fackeln.
    Von allen Seiten stürmten jetzt Kolonnen-Soldaten heran. Aber gegen die Mikro-Bestien, die sich nun schon im Schutz ihrer Dunkelfelder bewegten, hatten sie keine Chance.
    Roi Danton feuerte ebenfalls. Salve um Salve jagte er zwischen die Kontrollpulte. Er stöhnte im schnellen Laufen, der Schweiß brach ihm in Strömen aus. Jeder humpelnde Schritt schien seine Hüfte auszurenken.
    Wie lange er brauchte, um den Transmitter zu erreichen, hätte er später nicht mehr zu sagen vermocht. Er warf sich einfach vorwärts, gemeinsam mit den Mikro-Bestien.
    *
     
    Es war ein Albtraum. Mein Herz hämmerte bis zum Hals, in den Ohren dröhnte das Blut, und ich roch und schmeckte nur den Gestank des Todes. Verglühende Hornschuppen, verbranntes Fleisch. Viele Kämpfe hatte ich schon überstanden, aber das eben war anders gewesen, keine schöne Szene, aber doch die einzige Chance, davonzukommen.
    »Alle da!«, hörte ich jemanden rufen. Ich fuhr herum, torkelte gegen die Transmitterverkleidung und drosch mit der Linken auf Desaktivierung. Knisternd fiel das Transportfeld in sich zusammen. Niemand konnte uns folgen, wenigstens für einige Minuten würden wir unbehelligt bleiben.
    »Unser Spiel ist vorbei!«, brachte ich schwer atmend hervor. »Uns bleiben bestenfalls Minuten.«
    Hätte ich mich Illusionen hingeben sollen? Sobald wir versuchten, mit der DARK GHOUL von TRAIGOT-1710 abzulegen, war der Traitank eine bessere Tontaube. Ein bisschen Zeit herausschlagen konnten wir nur, wenn wir unmittelbar neben der Fabrik blieben. Aber auch das würde uns nur wenige Minuten Galgenfrist verschaffen.
    Ich brauchte nicht darüber nachzudenken - egal wie immens wertvoll Registereinheit 1.199.188 für uns sein mochte, wir mussten den Diskus aufgeben.
    »Rafferimpuls an BOX-9912: Trans-mitter sofort bereit machen! Besatzung der DARK GHOUL kommt an Bord!«
    Das war unsere einzige Chance.
    Ich nickte Ustinoth zu. »Endprogramm aktivieren!«
    Sein Schnabel klickte, öffnete sich wieder leicht. Wenn er jetzt die Brille abnahm, würde ich wohl einen unendlich traurigen Ausdruck in seinen Augen sehen.
    Mir erging es kaum anders. In den nächsten Stunden, Tagen, sicher sogar noch in Monaten würde uns die DARK GHOUL fehlen. Falls wir überlebten.
    Wir hatten uns an das schwarze Schiff gewöhnt, an das Gefühl, von etwas halb Lebendigem umgeben zu sein. Die pulsierende, nachgiebige Kühle der Ricodin-Fraktale, sobald man sinnend mit den Händen über eine der Wände strich. Das Gefühl, an Bord noch viele Geheimnisse lösen zu müssen ...
    »BOX sendet Transmitterkennung!«, rief Tapas.
    Die Notfall-Evakuierung begann. Jeder Handgriff saß, jede Schaltung war ein Dutzend Mal und öfter eingeübt. Mit der Bestätigung der Sendebereitschaft verließen die ersten TLD-Agenten das Schiff. Trotzdem drängte sich mir der Eindruck auf, dass es quälend langsam voranging.
    Ich war der Letzte.
    Ein Weg ohne Rückkehr, ein letzter Blick zurück. Hass, Trauer und Entsetzen, mehr fühlte ich in diesen Sekunden nicht.
    *
     
    Ich materialisierte in einem einfachen Transmitterkäfig. Deshalb war die Evakuierung zwar vergleichsweise langsam, nichtsdestotrotz aber störungsfrei vonstattengegangen. Zwei entfernt humanoide, dürre Posbis nahmen mich in Empfang. »Roi Danton?«
    Ich nickte knapp, eine

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