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Mehr von deinen Küssen

Mehr von deinen Küssen

Titel: Mehr von deinen Küssen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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PROLOG
    Umgeben von nächtlicher Stille, stand Jackson Cade vor dem Pferdestall und ließ den Blick über das Land schweifen. Doch er war viel zu aufgewühlt, um sich daran zu erfreuen, wie schön die weitläufigen Weiden im Mondlicht aussahen. Er nahm auch nicht wahr, wie würzig die kühle Nachtluft duftete.
    Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er voller Stolz um sich geblickt. Denn das hier war River Trace, sein Land, sein Zuhause, und er selbst hatte es zu dem gemacht, was es war. Doch heute Abend war er nicht stolz, nicht zufrieden. Heute war ihm nur bewusst, dass er einen harten Kampf gekämpft und ihn verloren hatte.
    Weil er versagt hatte und seinen Stolz nicht überwinden konnte, würde ein prachtvolles Geschöpf sterben. Und mit ihm seine Träume.
    Von hinten näherten sich Schritte, und eine Hand legte sich auf seine Schulter. Jesse Lee, ein treuer Freund und Experte im Umgang mit Pferden, fragte schroff: “Was tust du denn hier draußen?”
    Jackson zuckte die Achseln. “Mir wünschen, dass es anders gekommen wäre.”
    Der alte Cowboy nickte. “Ich schätze, das wünschen wir uns beide. Aber Tatsache ist, dass wir nicht ändern können, was geschehen ist. Es führt nun mal kein Weg zurück, nur vorwärts.”
    Jackson lachte bitter. “Wie soll das denn gehen? Und wozu überhaupt?”
    “Als Erstes erledigst du jetzt den Anruf, den du bisher abgelehnt hast.” Jesse umschloss Jacksons Schulter fester. Es tat ihm leid, dass Jackson mehr Stolz besaß, als gut für ihn war. “Ich kann nicht sagen, ob es was nützt, aber es ist eine Chance. Und falls dadurch das arme, verrückte Vieh dort hinten im Stall gerettet wird oder auch nur sein Leiden gelindert, was macht es da schon, ein bisschen klein beizugeben?”
    “Du nimmst kein Blatt vor den Mund, was?”
    “Das hab ich noch nie getan. Und jetzt bin ich zu alt, um damit anzufangen.”
    Jackson nickte geistesabwesend. River Trace war sein Traum, sein Lebenswerk, für das er alles gegeben hatte. Nach Jahren voller Mühen brauchte er für einen Erfolg, den er sich selbst in seinen kühnsten Träumen nicht hatte vorstellen können, nur noch ein oder zwei Fohlen. Doch die würde es vielleicht nie geben. Es sei denn, ein Anruf konnte etwas ändern.
    Mit grimmiger Miene ging Jackson zum Haus, einem heruntergekommenen historischen Schmuckstück, das noch restauriert worden war, weil die Stallungen und Pferde Vorrang gehabt hatten.
    “Was, zum Henker, hast du vor, Jackson Cade?”, rief Jesse ihm nach.
    “Ich rufe an”, gab Jackson zurück, ohne innezuhalten. “Gebe klein bei. Schicke ein Stoßgebet zum Himmel.”
    “Was dagegen, wenn ich auch ein Stoßgebet nach oben schicke?”
    “Gute Idee.” An der Steintreppe, die zur Hintertür führte, drehte Jackson sich um. “Danke, dass du hergekommen bist, Jesse. Ich weiß, du hast alles versucht.”
    “Das haben wir beide, Jackson. Leider war es nicht genug.”
    Jackson nickte nur und ging dann ins Haus.
    Jesse stand noch immer an der Stalltür. “Unser Pech ist, dass dein Bruder nicht da ist”, murmelte er vor sich hin. “Unser Glück, dass es noch jemand anderen gibt. Ruf an, Jackson. Riskier es. Für das, was du bekommst, lohnt es sich bestimmt, klein beizugeben.”

1. KAPITEL
    Sie hatte das jammervolle Wiehern des Pferdes, das an Schreie erinnerte, immer noch im Ohr.
    Während sie das Lenkrad fester umfasste, vergaß Haley Garrett, dass sie in ihrem schicken schwarzen Kleid unpassend angezogen war und ihr silberblondes Haar zu einer eleganten Frisur aufgesteckt hatte. Sie trug hochhackige Schuhe, was sie jedoch nicht davon abhielt, das Gaspedal durchzutreten, damit sie mit ihrem Geländewagen noch schneller vorankam.
    Es war spät, am blauschwarzen Himmel strahlte der Vollmond. Doch Haley hatte weder Augen für die Schönheit dieser Herbstnacht, noch dachte sie an das festliche Dinner und den attraktiven Mann, den sie zurückgelassen hatte, um in rasantem Tempo über Land zu fahren.
    Den Blick fest auf die ihr unbekannte Straße gerichtet, dachte sie an kaum etwas anderes als ihr Ziel und das Rätsel, das sie dort erwartete.
    Durch ein offenes Tor gelangte sie schließlich auf eine von Eichen gesäumte Zufahrtsstraße, die durch die vielen, sorgfältig umzäunten Weiden von River Trace führte, dem berühmten Gestüt des Südens. Sie hatte gehört, dass das Land traumhaft schön sei. Sie wusste, dass die Pferde, die hier gezüchtet wurden, außergewöhnlich waren. Aber Haley dachte nur an die

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