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2499 - Das Opfer

2499 - Das Opfer

Titel: 2499 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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nicht durch Gut und Böse definiert.
    Ohne das Chaos gab es keine Weiterentwicklung. Ohne Ordnung gab es keine Aussicht auf eine fortwährende Existenz.
    Die beiden gegensätzlichen Hohen Mächte brauchten einander. Die eine konnte ohne die andere nicht sein.
    Und er hatte sich auf die Seite der Kosmokraten gestellt, die die natürliche Ordnung erhalten wollten.
    Aber wer hatte diese Ordnung vorgegeben?
    War er nicht enttäuscht von den Kosmokraten? Hatte er ihnen nicht eine gewisse Moral zugeschrieben, die die Mächte des Chaos nicht hatten? Eine Moral, die sie jedoch in letzter Zeit zugunsten einer gewissen Effizienz aufgegeben hatten? Zumindest, soweit er es überschauen konnte ...
    Doch betrieb er damit nicht geradezu eine Art von Geschichtsfälschung? War dieses  erneute  Gegeneinanderstellen von Effizienz und Moral nicht nur möglicherweise falsch, sondern auch unverantwortlich?
    Nimm KOLTOROCS Angebot an! Was scheren dich noch die Kosmokraten?
    Wohl mehr, als er angenommen hatte, gestand er sich ein.
    Doch all diese Gedanken waren müßig. Er wollte nicht abwägen zwischen Gut und Böse. Dem Erhalt des Solsystems und dem Verlust der Ritteraura.
    Er wollte KOLTOROC töten.
    Und die negative Superintelligenz ahnte hoffentlich! nicht, dass er eine geheime Waffe mitgebracht hatte.
    Seinen Degrader, von dem nicht einmal Mondra wusste.
    *
     
    Ich habe eine geheime Waffe bei mir, dachte Mondra Diamond.
    Sie brachte aus ihrem Rucksack eine Handvoll Eier der Tarnii KOLTOROC zum Vorschein.
    Die String-Legaten der Superintelligenz hatten sie als solche nicht erkannt; wahrscheinlich wussten sie nicht einmal, dass sie in einer Verbindung zu KOLTOROCS Herkunft standen. Die Superintelligenz war darauf bedacht, die eigenen Wurzeln sogar vor ihren Dienern geheim zu halten. Wissen war Macht, und der Chaopressor wollte verhindern, dass jemand Macht über ihn gewinnen konnte.
    Mondra wusste noch nicht genau, wie sie die Eier gegen KOLTOROC einsetzen wollte, hatte nur eine vage Vorstellung. Wenn sie und Perry gegen die Superintelligenz vorgingen, sollten die Eier ihnen als Schutzschild dienen. Sie hoffte, dass KOLTOROC die Brut seiner Tarnii nicht schädigen würde.
    Vielleicht eine verzweifelte Hoffnung, aber die einzige, die sie hatte. Als hätte der bloße Gedanke an die Eier der Tarnii KOLTOROC genügt, um die Superintelligenz aufmerksam werden zu lassen, legte sich plötzlich ein Schleier über ihre Wahrnehmung. Sie verspürte einen mentalen Druck, und die virtuelle Stadt verblasste vor ihr.
    KOLTOROC!, dachte sie voller Schrecken. Er hat uns entdeckt!
    Aber das war es nicht. Wenn überhaupt, spielte der Chaopressor mit ihren Gedanken, ihren Erinnerungen.
    Sie sah ihn plötzlich wieder vor sich, in dem Garten der Gondel, wie er eine lapidare Handbewegung machte. Ein Wedeln. Vielleicht habe ich in diesem Augenblick ein Leben genommen, das dir etwas bedeutet, hörte sie KOLTOROCS Worte.
    Und dann war sie auf einmal nicht mehr sie selbst. Sie sah durch andere Augen, verschwommen und aus einer völlig ungewohnten Perspektive. Die Umgebung schien ins Riesenhafte vergrößert zu sein.
    Etwas bewegte sich. Mondra erkannte ein Bein, dünn und haarig und ...
    Ein Insekt?, fragte sie sich. Oder eher ein riesenhafter Insektoide?
    Abrupt verschwand das Bild und wurde durch ein anderes ersetzt, das eines großen, ovalen Spiegels. Die Eindrücke verwirrten sie dermaßen, dass sie sich keinen Reim darauf machen konnte.
    Wo befand sie sich überhaupt? Die Umgebung war zwar völlig fremdartig, ungewohnt, kam ihr aber trotzdem irgendwie vertraut vor. Sie sah nach oben.
    Die Größenverhältnisse stimmen nicht, dachte sie. Sie schien sich in einer gewaltigen Halle zu befinden, einem riesigen Raum mit zehn Meter hohen Wänden, der aber nicht mit technischem Gerät gefüllt war, sondern mit ...
    Ja, womit? Sie konnte es nicht erkennen.
    Dabei hatte sie den Eindruck, dass die Lösung des Rätsels ganz nahe lag. Diese Vertrautheit ...
    Denk nach!, mahnte sie sich. Wenn sie sich nur genug bemühte, würde sie dahinterkommen, was KOLTOROC ihr zeigen wollte.
    Im nächsten Augenblick verblich das Bild, und sie sah wieder die Duale Metropole vor sich. Der Druck auf ihre Gedanken wurde einen Moment lang noch stärker, fast unerträglich, ließ dann aber wieder nach.
    KOLTOROC hat uns gefunden!, dachte Mondra. Er wird gleich bei uns sein!
    Sie riss die Augen auf und starrte verwirrt in Perrys Gesicht.
    »Was ist passiert, Mondra?«, fragte

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